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NHL.com/de präsentiert in der Serie Draft Watch 2022 die neuesten Nachrichten über den nächsten Draft-Jahrgang. In dieser Ausgabe: Zehn Themen für das neue Jahr.

Was wird aus Julian Lutz?
Das 17-jährige Offensivtalent aus der Red-Bull-Organisation galt vor der laufenden Saison als klarer Kandidat für die erste Runde beim NHL Draft 2022. Doch Julian Lutz bestritt diese Saison aufgrund einer Oberkörperverletzung noch kein einziges Spiel, was seine Position bei den Scouts schwächte. Eine schnelle Genesung und die Möglichkeit, seine Fähigkeiten vor dem Draft in der Praxis zu zeigen, könnten seine Chancen auf den Draft in der ersten Runde deutlich steigern.
Hat Lorenzo Canonica im zweiten Anlauf mehr Glück?
Der Schweizer Stürmer Lorenzo Canonica schien im vergangenen Draft als Top-Prospect seiner Nation ein sicherer Pick. Überraschenderweise wählte ihn jedoch keines der 32 NHL-Teams. Durch eine gute Saison, mit 27 Punkten (10 Tore, 17 Assists) in 29 Spielen, bei den Shawinigan Cateractes in der Quebec Major Junior Hockey League, spielt er sich wieder in den Vordergrund und darf darauf hoffen im zweiten Anlauf doch noch gedraftet zu werden.
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Wo landet Rodwin Dionicio?
Canonica ist nicht der einzige Schweizer, der mit guten Leistungen in Nordamerika auf sich aufmerksam macht. Verteidiger Rodwin Dionicio ist mit 15 Punkten (2 Tore, 13 Assists) der drittbeste Rookie-Verteidiger der Ontario Hockey League. Er ist außerdem der punktbeste Verteidiger und viertbeste Spieler seiner Niagara Icedogs. Ursprünglich bekam er in der Liste des Central Scouting Service der NHL nur die Note C, also höchstens Chancen für einen Draft in den späteren Runden. Seine Auftritte für die Icedogs steigern seine Chancen im Draft jedoch deutlich.
Können die Verteidiger ihre Position stärken?
Der Jahrgang für den NHL Draft 2022 ist extrem auf Stürmer fokussiert. Unter den 23 Spielern, die vom CSS mit der Bestnote A eingestuft wurden, befinden sich nur fünf Verteidiger und kein einziger Torhüter. Eine Reihe von Abwehrspielern mit der Note B, größtenteils aus Nordamerika, Schweden und Russland, könnten jedoch noch auf einen Platz unter der Elite des Jahrgangs drängen.
Schafft es Lian Bichsel in die erste Runde?
Unter den Abwehrspielern, die sich einen Platz in der ersten Runde verdienen könnten, ist auch Lian Bichsel, der Spitzenkandidat aus der Schweiz. Er schaffte es diese Saison mit 17 Jahren in die Aufstellung von Leksands IF in der schwedischen SHL, nachdem er vergangene Saison bereits vier Spiele für den EHC Biel-Bienne in der National League bestritten hatte. Der 195-Zentimeter-Hüne erzielte in zwölf Spielen für Leksands einen Assist und befindet sich in der Einschätzung der Scouts an der Grenze zwischen der ersten und zweiten Runde beim Draft. Mehr Punkte würden seine Position deutlich stärken.
Wer folgt auf Wright?
Für den ersten Pick scheint der kanadische Center Shane Wright gesetzt. Er ist der unumstrittene Spitzenkandidat, die Frage ist jedoch, wer die nächsten Plätze belegt. Der Finne Joakim Kemell empfiehlt sich mit 18 Punkten (12 Tore, 6 Assists) in 21 Spielen für JYP in der finnischen Liiga. Ebenso im Rennen sind der Kanadier Matthew Savoie, der Russe Danila Yurov und der slowakische Verteidiger Simon Nemec.

ShaneWright_Podcast

Schafft Brad Lambert die Wende?
Im Sommer galt der Finne Brad Lambert noch gemeinsam mit Savoie als einer von zwei Spielern, die Wright von seinem Spitzenplatz verdrängen könnten. Lambert spielt bisher jedoch eine schwache Saison und rückt mit sechs Punkten (2 Tore, 4 Assists) für JYP immer weiter in den Schatten seines Teamkollegen Kemell. Schafft er es nicht, das erhoffte Potenzial zu zeigen, könnte er beim Draft weiter abstürzen.
Wie weit bringt es Marco Kasper?
Der Österreicher Marco Kasper ist das Spitzentalent für den kommendem Draft aus dem deutschsprachigen Raum. Der 17-jährige Center ist ein Kandidat für Mitte der ersten Runde und spielt bereits in der SHL für Rögle BK. Dort ist er mit sechs Punkten (4 Tore, 2 Assists) der zweitbeste Nachwuchsspieler der Liga, der noch nicht in die NHL gedraftet wurde. Seine weitere Ausbeute kann eine große Auswirkung darauf haben, wo er am Ende tatsächlich landet.

Marco Kasper

Weiterer historischer Draft für Österreich?
Das österreichische Eishockey erlebte erst im Jahr 2020 einen Rekord-Draft. Erstmals wurden drei Spieler aus der Alpenrepublik gewählt, Marco Rossi wurde dabei als neunter Pick in der ersten Runde für die Minnesota Wild der zweithöchste Draftpick aus Österreich nach Thomas Vanek (Nummer 5). Neben Kasper haben die Österreicher dieses Jahr mit Vinzenz Rohrer ein weiteres Eisen im Feuer. Er wurde ursprünglich als Pick in der zweiten bis dritten Runde eingestuft. Seine Leistungen, 22 Punkte (8 Tore, 14 Assists) für die Ottawa 67's in der OHL, sprechen aber für sich. Sollte er noch einen Gang zulegen, könnte er sich immer weiter in Richtung der ersten Runde schieben.
Wie entwickeln sich die übrigen Prospects aus Deutschland und der Schweiz?
Neben den bereits genannten Kandidaten stehen ein weiterer Deutscher und drei Schweizer auf der Liste des CSS. Der Deutsche Roman Kechter stürmt in dieser Saison für die Nachwuchsabteilung von Rögle BK, wo er sich bereits von der U18 in die U20 hocharbeitete. Der Schweizer Torwart Alessio Beglieri steht in der U20 des EHC Biel-Bienne zwischen den Pfosten. Beide könnten von möglichen Einsätzen im Profibereich profitieren. Livio Truog schaffte bereits den Schritt in die Swiss League und erzielte für die GC Küsnacht Lions vier Tore und vier Assists in 28 Spielen und sein Schweizer Landsmann Jonas Taibel sammelte bei den Moncton Wildcats in der QMJHL zwei Tore und drei Assists. Sie haben alle eine Chance beim Draft gewählt zu werden. Ihre Leistungen im weiteren Saisonverlauf werden entscheidend sein.