MON-Perreault-Hat-Trick

Wenn Sportler sich nach einem Wechsel in eine neue Mannschaft einfügen müssen, dann kann das eine ganze Menge Zeit in Anspruch nehmen. Nicht immer gelingt es Neulingen sich so schnell wie erhofft in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden. In der NHL scheinen es in diesem Jahr viele Aktive besonders schnell zu schaffen, sich am neuen Standort zu akklimatisieren und wertvolle Beiträge für den Erfolg ihres neuen Arbeitgebers zu leisten.

Am Samstag, als 26 der 32 Mannschaften der Liga in Aktion traten, bewiesen abermals einige Neuzugänge, dass sie auf einem guten Weg sind, um gemeinsam mit ihren neuen Teamkameraden in dieser Saison für Furore zu sorgen.
Vor einer Woche war Mathieu Perreault bei den Montreal Canadiens noch ein Streichkandidat im Kader. An diesem Wochenende wurde er vor den heimischen Fans zum Hattrick-Helden. Beim 6:1-Sieg Montreals gegen die Detroit Red Wings erzielte Perreault als erster Quebecer seit Vincent Damphousse im Jahr 1998 einen Hattrick für die Canadiens (1-5-0) in einem Heimspiel.
Der in Drummondville geborene und aufgewachsene Perreault räumte hinterher öffentlich ein, dass die Gesänge der Zuschauer im Bell Centre ein besonderer Moment in seiner Karriere waren. "Von solchen Momenten träumt man nicht einmal", schwärmte Perreault, der in der Offseason den Weg von den Winnipeg Jets nach Montreal fand. "Man träumt einfach davon, in der NHL zu spielen, vielleicht die Chance zu haben, für die Canadiens aufzulaufen. Aber einen Hattrick im eigenen Haus zu erzielen, davon träumt man nicht einmal. Das ist ein unglaubliches Gefühl."

DET@MTL: Perreault treibt Habs mit Hattrick zum Sieg

Rund 54 Minuten lang hatten die Ottawa Senators das Spiel gegen die New York Rangers unter Kontrolle, doch eine Schwächephase gegen Spielende bescherte ihnen im heimischen Canadian Tire Centre eine 2:3-Niederlage gegen die Gäste. Barclay Goodrow, der zuletzt mit den Tampa Bay Lightning den Stanley Cup gewann, erzielte den Siegtreffer etwas mehr als zwei Minuten vor Schluss, als er einen Schuss von Sammy Blais abfälschte. Dies war der Schlusspunkt einer Serie von drei New Yorker Toren innerhalb von drei Minuten und 20 Sekunden.
"Nach dem zweiten Drittel wussten wir, dass wir nicht optimal gespielt haben", sagte Goodrow. "Uns war klar, dass wir gute 20 Minuten brauchen würden, um überhaupt noch eine Chance auf ein Unentschieden oder einen Sieg zu haben." Dass dies am Ende gelang, lag auch an ihm selbst.
Die Carolina Hurricanes gewannen am Samstag in der Nationwide Arena mit 5:1 gegen die Columbus Blue Jackets ihr viertes Saisonspiel in Folge. Neben Vincent Trocheck, dem seine ersten beiden Saisontore gelangen und Jordan Staal, der ebenfalls als Torschütze auftrat, gefiel vor allem die Leistung von Torhüter Frederik Andersen. Dieser parierte nicht nur 27 Tore der Gegner und konnte damit jedes seiner ersten vier Spiele mit den Hurricanes gewinnen, nachdem er die Toronto Maple Leafs im Sommer als Free Agent verlassen hatte. Er stellte damit zugleich einen neuen Franchise-Rekord für die Mannschaft aus Raleigh auf. "Er war phänomenal", lobte Trocheck hinterher seinen Goalie. "Er hat uns in all den Spielen im Spiel gehalten, in denen wir in der Defensivzone viel Unruhe hatten. Normalerweise sind wir keine Mannschaft, die viele hochkarätige Chancen herausspielt. In den letzten Spielen hat er sich gesteigert, und das war ein großer Teil des Grundes, warum wir die Spiele gewinnen konnten."

10.22 Andersen

Doch es waren längst nicht nur Perreault, Goodrow und Andersen, die bei ihren neuen Arbeitgebern rasch wichtige Akzente zu setzen vermochten. Fünf der sechs Treffer Montreals wurden am Samstag von Spielern markiert, die erst im Sommer frisch zum Team gestoßen sind. Und auch die Edmonton Oilers, die am Samstag nicht im Einsatz waren, haben einen Spieler in ihren Reihen, der keine lange Eingewöhnungsphase zu benötigen scheint.
In den letzten beiden Spielzeiten hatten die Oilers die beste Powerplay-Einheit der NHL. Vor zwei Jahren führten sie die Liga mit einer der höchsten Erfolgs-Quoten in der modernen Ära an. In der vergangenen Saison konnten sie mit 27,6 Prozent eine weitere Steigerung verbuchen. Zach Hyman war in Edmonton eine prominente Neuverpflichtung der Saison, und er hat bisher gehalten, was er versprochen hat. Während die ersten Prognosen nach seinem Wechsel von den Maple Leafs davon ausgingen, dass er neben McDavid in der ersten Reihe spielen würde, wurde er anfangs in der zweiten Reihe neben Nugent-Hopkins auf dem linken Flügel eingesetzt.

EDM@VGK: Hyman sorgt im 2. Drittel für Ausgleich

Die Fans der Oilers konnten sich jedoch schon früh in der Saison ein Bild von Hymans Fähigkeiten bei Überzahl machen, als er im Eröffnungsspiel gegen die Vancouver Canucks nach einem schönen Pass von Leon Draisaitl das erste Powerplay-Tor der Saison - und sein erstes als ein Spieler der Oilers - erzielte. Inzwischen stehen für Hyman drei Powerplaytore in den Statistikbüchern der noch jungen Saison, was kein anderer Spieler der Liga überbieten kann.
Es läuft also schon sehr gut bei vielen Neuzugängen. Gut möglich, dass in den kommenden Tagen weitere überzeugende Auftritte einiger zu hören sein werden.