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An jedem Tag zwischen dem 2. Dezember und dem 1. Januar veröffentlicht NHL.com/de den Wunschzettel eines der 31 NHL-Teams im Hinblick auf die kommende Saison. Was ist nötig, damit die kommende Spielzeit für den jeweiligen Klub möglichst erfolgreich verläuft.
Heute die Wünsche der Washington Capitals

Ausgerechnet Barry Trotz sorgte für ein frühes Aus der Washington Capitals in den Stanley Cup Playoffs 2020: Der Ex-Trainer, der die Capitals mit dem Stanley-Cup-Sieg 2018 zum größten Erfolg der Franchise-Geschichte coachte, schickte seine alte Liebe als Trainer der New York Islanders mit einem 4:1-Seriensieg in die Sommerpause. Damit beendete Trotz unwissentlich auch die Laufbahn seines Nachfolgers Todd Reirden, der vor zwei Jahren seinen Job übernommen hatte, aber zweimal schon in der 1. Playoff-Runde ausgeschieden war. Mit dem neuen Headcoach Peter Laviolette will Washington wieder um den Titel mitspielen.
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Das könnten die Wünsche in Washington sein:
Samsonov hält, was er verspricht
Im Sommer trafen die Capitals durchaus eine mutige Entscheidung: Der Vertrag mit dem Meister-Torwart und der langjährigen Nummer 1 Braden Holtby (31, jetzt Vancouver Canucks) wurde nicht verlängert. Stattdessen setzt Washington auf den acht Jahre jüngeren Ilya Samsonov (23). "Sammy", wie der Russe auch genannt wird, spielte eine starke Debüt-Saison (91,3 Prozent Fangquote, 2,55 Gegentore/Spiel) und löste Holtby als Starter ab. In den Playoffs kam Samsonov aufgrund einer während der Coronapause erlittenen Oberkörperverletzung nicht zum Einsatz.
Nun geht Samsonov als unumstrittener Starter in die neue Saison, denn der neu-verpflichtete, prominente Backup Henrik Lundqvist (38) musste die komplette Saison wegen Herz-Problemen absagen. Um die Rolle des Ersatzmanns konkurrieren nun Vitek Vanecek (24) und Pheonix Copley (28) bzw. eventuell der routinierte Craig Anderson, der einen Tryout-Vertrag für das Trainingscamp bekommen hat.
Laviolette funktioniert in der Hauptstadt
Wie werden die Capitals unter Laviolette spielen? Bringt der neue Trainer den erhofften Erfolg zurück in die US-Hauptstadt? Zuvor arbeitete der 56-jährige Coach fünfeinhalb Jahre bei den Nashville Predators und führte seine Mannschaft fünfmal in Folge in die Playoffs - darunter auch einmal ins Stanley Cup Finale (2017). Gleiches gelang ihm 2011 mit den Vancouver Canucks und 2014 mit den New York Rangers, doch alle drei Finalserien gingen verloren. In Music City pflegte Laviolette einen temporeichen, laufintensiven, aggressiven und offensiven Stil. Funktioniert dieser auch in Washington?
Ovechkin zeigt keine Altersmilde
Alex Ovechkin war und ist der Shootingstar in Washington. Natürlich wünschen sich die Capitals, dass ihr Kapitän nichts von seinem Scoringtouch verloren hat und ihnen weiterhin 40, 50 oder mehr Tore garantiert. In den letzten sieben Jahren übersprang "Ovi" viermal die Marke von 50 Saisontreffern und schoss nur einmal weniger als 48 Tore. Auch im Powerplay bleibt "The Great Eight" mit seinem fulminanten Direktschuss eine Waffe. Am Saisonende läuft Ovechkins Vertrag aus, der Scharfschütze ließ bereits durchblicken, in Washington verlängern zu wollen.
Mit Ovechkin (35), Niklas Backstrom (33), T.J. Oshie (34) und John Carlson (31) ist der Kreis an Führungsspieler schon jenseits der 30. Neuzugang Zdeno Chara (43) ist sogar schon über 40. Wie lange bleibt das Meister-Fenster für die Capitals also noch offen?

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Genug Tiefe für einen langen Playoff-Run
Mit Spielern wie Ovechkin, Backstrom, Oshie, Evgeny Kuznetsov, Tom Wilson und Jakub Vrana, dem Senkrechtstarter der Vorsaison (25 Tore, 27 Assists), scheint Washington in der Spitze gut besetzt. Doch reicht auch die Tiefe für einen langen Playoff-Run? Mit Conor Sheary legten die Capitals zuletzt nochmal mit einem zweifachen Stanley-Cup-Champion (2016 und 2017 mit den Pittsburgh Penguins) nach, der sowohl als Ergänzung in den Top-Reihen, als auch als Rollenspieler in den Bottom-Six-Reihen zum Zuge kommen könnte. Viel Spielraum, um noch einmal nachzulegen, haben die Caps aufgrund der Gehaltsobergrenze derzeit nicht. Immerhin konnten sie sich noch die Dienste von Chara leisten, der für etwas mehr als den Mindestlohn spielen wird.
Die physisch starke Verteidigung checkt alles weg
In der Defensive hat Washington mit Radko Gudas (jetzt Florida Panthers) zwar einen kantigen Spieler abgegeben, dafür mit Justin Schultz (2016 und 2017 Stanley Cup Siege mit Pittsburgh), Trevor van Riemsdyk (2015 mit den Chicago Blackhawks) und Chara (2011 mit den Boston Bruins) aber drei erfahrene neue Verteidiger verpflichtet. Überhaupt sind die Capitals insbesondere in der Abwehr mit einer Menge Physis ausgestattet: Chara (2,05 Meter groß, 113 Kilogramm schwer), Brenden Dillon (1,93, 102), der Schweizer Jonas Siegenthaler (1,89, 99), Carlson (1,90, 98) und Dmitri Orlov (1,81, 96), Michal Kempny (1,83, 88), Nick Jensen (1,83, 88), Schultz (1,88, 88) und van Riemsdyk (1,88, 87) sorgen für körperlich imposante Defensivcorps.
"Wir sind nicht nur super ausgebildet und super talentiert, sondern wir sind auch groß und für Playoff-Hockey gebaut", ist sich Abrissbirne Dillon sicher. "Wir lieben es, hart und physisch zu spielen."