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An jedem Tag zwischen dem 2. Dezember und dem 1. Januar veröffentlicht NHL.com/de den Wunschzettel eines der 31 NHL-Teams im Hinblick auf die kommende Saison. Was ist nötig, damit die kommende Spielzeit für den jeweiligen Klub möglichst erfolgreich verläuft.
Heute die Wünsche der Toronto Maple Leafs.

Die Toronto Maple Leafs sind so etwas wie ein schlafender Riese in der NHL. Über Jahre wurde in der eishockeyverrückten Metropole ein Team aufgebaut, das den Stanley Cup nach Hause bringen soll. In den letzten vier Jahren war allerdings dreimal in der ersten Playoff-Runde Schluss, im Sommer 2020 scheiterten die Maple Leafs in der Stanley Cup Qualifikationsrunde (2:3 gegen die Columbus Blue Jackets).
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"Wir müssen aufhören zu warten", betonte Torontos General Manager Kyle Dubas. "Wir warten darauf, dass sich unser Potenzial entfaltet. Wir müssen anfangen, rauszugehen und es umzusetzen."
"Unser Team kann höhere Level erreichen", ist sich auch Trainer Sheldon Keefe sicher. "Wir waren nicht glücklich mit dem Ausgang der Serie gegen Columbus. Aber wir haben daraufhin einige Veränderungen vorgenommen. Wir haben neue Spieler und ich freue mich darauf, mit ihnen zu arbeiten."
Die Routiniers schlagen mit ihrer Erfahrung ein
Mit Spielern, wie den Stürmern Auston Matthews (23 Jahre) und Mitchell Marner (23) oder dem Verteidiger Morgan Rielly (26) hat Toronto einen Kern an jungen Leistungsträgern. Über den Sommer haben die Maple Leafs mit den Neuzugängen Joe Thornton (41, San Jose Sharks), Wayne Simmonds (32, Buffalo Sabres), Zach Bogosian (30, Tampa Bay Lightning) und T.J. Brodie (30, Calgary Flames) eine Menge Erfahrung dazugeholt. Mit jungen Talenten und gestandenen Routiniers hoffen die Kanadier, jetzt eine gute Mischung gefunden zu haben, um erfolgreich zu sein.
Center Thornton etwa bringt Erfahrung aus 22 NHL-Saisons mit 1636 Hauptrunden-Spielen sowie 179 Playoff-Einsätzen mit. Nachdem ihm in San Jose ein Stanley-Cup-Sieg verwehrt blieb, hofft "Jumbo Joe" nun auf den Titel mit den Maple Leafs: "Ich glaube wirklich, dass Toronto mit diesem Kader bereit ist zu gewinnen. Ich bin ebenso bereit zu gewinnen. Ich muss gewinnen", hob der 1,93 Meter große Mittelstürmer hervor.

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Das Penalty Killing wird besser
Die Neuzugänge sollen auch dabei helfen, das schwache Penalty Killing der Leafs aufzupolieren: In der Saison 2019/20 belegte Toronto mit einer Erfolgsquote von 77,7 Prozent nur Rang 21 im Gesamtklassement. Ein Grund für die Anfälligkeit in Unterzahl war sicherlich das lange Fehlen der Penaltykiller Jake Muzzin (17 Spiele, Handbruch) und Mitchell Marner (11 Spiele, Knöchelverletzung). Mit dem frisch gebackenen Stanley-Cup-Sieger Bogosian sowie Brodie und Simmonds haben die Maple Leafs Spieler akquiriert, die in Unterzahl performen können.
Die Defensive steht stabiler
Überhaupt wünscht sich Toronto eine stabile Defensive: Während die Maple Leafs im Vorjahr die drittbeste Offensive (3,39 Tore/Spiel) stellten, war die Abwehr die sechstschlechteste (3,17 Gegentore/Spiel) in der NHL. Mit Tyson Barrie (jetzt Edmonton Oilers) und Cody Ceci (jetzt Pittsburgh Penguins) wurden sogar noch zwei namhafte Verteidiger abgegeben. Die Abwehr könnte deshalb 2020/21 erneut zur Achillesferse werden.
Torhüter Andersen findet zurück zu seiner Form
Für eine bessere Defensivleistung muss sich auch Torontos Stammtorwart Frederik Andersen steigern. In der Vorsaison blieb er mit einer Fangquote von 90,9 Prozent hinter den Erwartungen zurück.
Hinter ihm tobt der Konkurrenzkampf für den Posten des Backup-Goalies: Jack Campbell sowie die beiden Neuzugänge Aaron Dell (Sharks) und Michael Hutchinson (Colorado Avalanche) sollen Feuer machen und Andersen gleichzeitig besser entlasten.

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Neue Talente bringen frischen Wind
Aus dem Talente-Pool wird vor allem zwei Spielern zugetraut, sich direkt im NHL-Kader etablieren zu können: Stürmer Nicholas Robertson (19) und Verteidiger Rasmus Sandin (20).
Robertson ging 2019/20 zunächst noch für die Peterborough Petes in der kanadischen Juniorenliga OHL aufs Eis und feierte dann im Sommer sein Leafs-Debüt in den Playoffs (vier Spiele, ein Tor). Sein damaliger Coach Rob Wilson sagte über das Juwel: "Seine Arbeitseinstellung ist unglaublich. Ich habe noch keinen Spieler gesehen, der so viel arbeitet, auf und neben dem Eis, im Kraftraum, überall. Wenn du das alles kombinierst, kommen einfach gute Ergebnisse dabei heraus. Ich bin stolz auf ihn."
Sandin kam bereits in der regulären Saison auf seine ersten 28 NHL-Spiele mit den Maple Leafs und deutete dabei sein Potenzial an (ein Tor, sieben Assists).