Spielbericht: BOS 2, PIT 1

Bis ins letzte Drittel hinein hatte es den Anschein, als könnten die Pittsburgh Penguins den Boston Bruins ausgerechnet beim Discover NHL Winter Classic 2023 die erste Heimniederlage in dieser Saison nach regulärer Spielzeit beibringen. Doch zum Schluss standen sie selbst trotz einer vor allem kämpferisch überzeugenden Leistung mit leeren Händen da. Mit dem 1:2 beim Outdoor-Game im Fenway Park blieben die Penguins zum fünften Mal nacheinander ohne doppelten Punktgewinn.

"Das Spiel verlief ziemlich ausgeglichen. Es war ein schmaler Grat zwischen Sieg und Niederlage. Leider standen wir am Ende auf der falschen Seite", lautete das Fazit von Pittsburghs Trainer Mike Sullivan.
Der Coach der Gäste hatte für die Partie eine defensivere Aufstellung gewählt. Er schickte sieben Verteidiger und nur elf Stürmer ins Rennen. Als Starttorhüter lief Tristan Jarry auf. Die Nummer eins der Penguins verletzte sich jedoch 4:30 Minuten vor Ablauf des ersten Drittels und schied aus. Für ihn nahm Casey DeSmith den Platz zwischen den Pfosten ein. Der Backup machte seine Sache gut und wehrte 19 Schüsse ab. Jarry hatte es zuvor auf acht Paraden gebracht.
Mitte des zweiten Drittels brachte Kasperi Kapanen die Penguins mit 1:0 in Führung. Auf Pass von Danton Heinen beförderte er den Puck mit einer Direktabnahme aus kurzer Distanz über die Linie. Für den Angreifer war es der sechste Treffer in dieser Saison. "Das hat sich fast unwirklich angefühlt. Es war ein spezieller Moment für mich in dieser unglaublich tollen Atmosphäre", sagte der Angreifer zu seinem Torerfolg.

PIT@BOS: Kapanen bringt Penguins im 2. in Front

Im weiteren Verlauf erspielten sich die Bruins zwar ein optisches Übergewicht, wirklich zwingende Chancen brachten sie aber nicht zustande. Das lag vor allem an der soliden Defensivarbeit der Penguins.
Der Wendepunkt der Begegnung folgte kurz nach einer Strafzeit gegen Pittsburghs Verteidiger Brian Dumoulin. Er war gerade von der Strafbank aufs Eis zurückgekehrt, als Jake DeBrusk die durch das Powerplay bedingte Drangphase der Hausherren doch noch zum Erfolg führte. Auf Zuspiel von Brad Marchand gelang ihm der umjubelte 1:1-Ausgleich.
Zweieinhalb Minuten vor Ultimo verpassten die Bruins ihrem Kontrahenten den Knockout. Mit einem Geniestreich zog Taylor Hall vor das Gehäuse von DeSmith. Der Schlussmann konnte den Schuss nicht festhalten und DeBrusk staubte ohne Mühe zum 2:1 für die Gastgeber ab.
In der Schlussphase setzten die Penguins alles auf eine Karte. Sullivan nahm DeSmith aus dem Tor und beorderte dafür einen sechsten Feldspieler aufs Eis. Fast hätte sich die Maßnahme ausgezahlt. Aber der vermeintliche Treffer zum 2:2 von Evgeni Malkin war erst nach Ablauf des Spielzeit gefallen und zählte deshalb nicht.
Nach ihrem sechsten Auftritt haben die Penguins nunmehr eine negative Bilanz von 2-3-1 bei Freiluftspielen in der Liga zu verzeichnen. Ihre beiden einzigen Erfolge feierten sie beim NHL Winter Classic 2008 (2:1 n. P. gegen die Buffalo Sabres) und bei der NHL Stadium Series 2017 (4:2 gegen die Philadelphia Flyers).
Pittsburghs Kapitän Sidney Crosby nahm wie Malkin an allen sechs Outdoor-Events des Teams teil. "Wir haben heute meiner Meinung nach ein sehr solides Spiel auf beiden Seiten des Eises abgeliefert. Wir haben Tormöglichkeiten kreiert und gut verteidigt. Am Ende haben kleine Dinge den Ausschlag gegeben. Die Bruins sind ein starker Gegner gewesen und haben es verstanden, aus ihren Chancen das nötige Kapital zu schlagen", gab der Mannschaftsführer nach der Partie im Fenway Park zu Protokoll.

PIT@BOS: DeBrusk trifft zweimal beim Winter Classic

In gewohnter Umgebung unter dem Hallendach geht es für die Penguins am Donnerstag (10 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 4 Uhr MEZ) mit dem Auswärtsspiel bei den Vegas Golden Knights weiter. Am Sonntag (7 p.m. ET; NHL.tv; Mo. 1 Uhr MEZ) setzen sie ihren Roadtrip bei den Arizona Coyotes fort.
Nach den fünf Niederlagen in Serie (0-3-2) muss Pittsburgh dringend den Umschwung schaffen, um im Kampf um einen direkten Playoff-Spot in der Metropolitan Division nicht weiter an Boden zu verlieren. Derzeit rangieren die Penguins mit 44 Punkten (19-12-6) aus 37 Spielen an fünfter Stelle, drei Zähler hinter den drittplatzierten Washington Capitals. Das Team aus der US-Hauptstadt hat allerdings zwei Begegnungen mehr ausgetragen.