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Vielleicht hatten die Winnipeg Jets nur das glücklichere Ende für sich, zum vierten Mal in Folge? So einfach könnte sich eine Begründung für alle, die es mit den Edmonton Oilers halten, anhören. Die Jets gewannen am Montag das erste Spiel der Stanley Cup Playoffs 2021, das in die dritte Verlängerung ging mit 4:3 und beendeten so die Serie der Stanley Cup First Round gegen die Oilers mit einem überraschenden Sweep.

Zum ersten Mal in ihrer Franchise-Geschichte konnte Winnipeg eine Playoff-Serie ohne Niederlage abschließen und freut sich in der zweiten Runde auf den Sieger der Serie Toronto Maple Leafs gegen Montreal Canadiens.
Jedes der vier Spiele war eine Zitterpartie, die letzten drei gingen sogar in die Verlängerung, wo die Jets jeweils das bessere Ende für sich hatten. Jeweils ein Schuss bzw. eine Abfälschung haben den kleinen aber feinen Unterschied gemacht. In Spiel 1 war es Dominic Toninato, der in der 50. Minute die Führung erzielte, ehe die Jets zum Schluss zwei Empty-Net-Tore zum vermeintlich deutlichen 4:1-Sieg folgen ließen. In Spiel 2 war es Paul Stastny, der mit einem platzierten Schuss in der Verlängerung den 1:0-Sieg brachte, ebenso Nikolaj Ehlers in Spiel 3. Und schließlich das Herzschlagfinale mit dem Schuss ins Glück von Kyle Connor in der dritten Overtime in Spiel 4.

EDM@WPG, Sp4: Connor gewinnt Serie für Jets in 3. OT

"Wir erwarten viel von uns selbst, besonders mit den Jungs, die sie auf der anderen Seite haben, wie Connor [McDavid] und Leon [Draisaitl]", sagte Mark Scheifele. "Du musst jeden Abend alles geben, sonst lassen sie dich dafür bezahlen. Der größte Spieler von allen, der uns im Spiel gehalten hat, war dieser Spieler neben mir (Hellebuyck). Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, aber wir hatten viele Jungs, die sich gesteigert haben, und es war ein Mannschaftssieg."
In der Tat war ein Schlüssel zum Sieg der Jets, die Oilers-Stürmer Connor McDavid und Leon Draisaitl, die beiden Top-Punkteproduzenten der regulären NHL-Saison, zu bremsen. McDavid beendete die Serie mit vier Punkten, nachdem er in Spiel 1 und Spiel 2 nicht punkten konnte. Das Defensivduo, das Abend für Abend die Aufgabe hatte, die beiden Gegner zu stoppen, waren Josh Morrissey und Dylan DeMelo.

EDM@WPG, Sp4: McDavid gleicht per Bauerntrick aus

"Diese beiden Jungs waren fantastisch in dieser Serie", äußerte sich Jets-Trainer Paul Maurice begeistert. "Für Josh war diese Serie hoffentlich eine Vorschau, ein nächstes Level für ihn. Er hat gegen den besten Spieler der Welt verteidigt, er hat Punkte gemacht und er hat vergangenen Abend das Ausgleichstor geschossen. So hat er jetzt vielleicht die Art von vollständiger Entwicklung, wo er als Spieler hinkommen wird."
Ein weiterer Baustein, auch im Kampf gegen McDavid und Draisaitl, war die Performance von Torhüter Connor Hellebuyck, wie von Scheifele erwähnt. Er schloss die Serie mit einer Fangquote von 95,0 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,60 pro Spiel ab.
"Ich habe das Gefühl, dass ich das ganze Jahr über gesagt habe, dass dieses Team und diese Jungs alles können", lenkte Hellebuyck den Fokus von sich weg. "Wir müssen ein Spiel abschließen, wir schließen ein Spiel ab, wir müssen punkten, wir punkten. Wir brauchen ein Comeback 10 Minuten vor Ende des Drittels, das machen wir. Es war eine Freude, hinter diesen Jungs zu stehen, und es hat Spaß gemacht, ihnen zuzusehen."

Und er darf weiter zusehen, wie die Geschichte enden wird. Nur wenige haben auf Winnipeg noch etwas gegeben, nachdem sie die reguläre Saison mit nur drei Siegen aus den letzten zwölf Partien (3-9-0) abschlossen, inklusive zwei anscheinend rechtzeitigen Erfolgen in den letzten beiden Spielen, um das Selbstvertrauen zurückzubringen.
Gegen Edmonton haben die Jets alle Attribute gezeigt, um in den Playoffs weit zu kommen und erfolgreich zu sein. "Wir haben Vertrauen in unser Team", betonte Scheifele. "Wann immer Widrigkeiten auftraten - sie haben ein Tor geschossen, oder wir haben eine Strafe kassiert, eine Fünf-gegen-Drei-Situation abgewehrt - was auch immer es war, wir haben dagegengehalten. Ich denke, das spricht einfach für dieses Team, für den Charakter, den wir in dieser Kabine haben. Die Jungs lassen sich einfach nicht unterkriegen. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir haben uns an unsere Taktik gehalten und sind deshalb als Sieger vom Platz gegangen."
Es wäre zu einfach, alles auf das Glück oder Pech zu schieben. Die Jets haben sich diesen Erfolg durch harte Arbeit verdient und freuen sich jetzt auf eine Fortsetzung in der zweiten Runde gegen Toronto oder Montreal. "Das Glück muss man erobern", heißt es so schön in einem alten Sprichwort. Das hat Winnipeg ohne Zweifel getan und wird ein harter Gegner für den kommenden Kontrahenten in der nächsten Runde sein. So viel ist sicher.