In diesem Falle wurde die spektakulär anmutende Entscheidung am Ende sportlich ebenfalls belohnt. Mit 8:2 gewann Chicago in Ottawa, machte dabei auf dem Eis mit dem Gegner über weite Phasen der Begegnung was sie wollten.
Auch hier kam der unkonventionelle daherkommende Weckruf des Coaches bei seinen Schützlingen ganz offensichtlich an, gute Leistungen und viel Engagement waren die Folge. Der Sieg für die Hawks war der zweite doppelte Punktgewinn hintereinander, eine Tatsache, die die Titelträger der Jahre 2010, 2013 und 2015 schon seit dem 17. Dezember nicht mehr vorweisen konnten.
Und auch wenn das nächste Spiel der Blackhawks gegen die Minnesota Wild am Mittwoch dann knapp mit 1:2 verloren wurde, war es diesmal ausgerechnet der zuvor verbannte Seabrook, dem der einzige Treffer seines Teams gelang. Der Weckruf des Coaches wirkte also offenkundig auch bei ihm ganz persönlich, wenn auch dieses Spiel letztendlich für das Team nicht erfolgreich endete.
Trotzdem sollte klar sein, dass Maßnahmen wie diese von Gulutzan und Quenneville nicht beliebig oft angewendet werden dürfen, wenn sie sich im Endeffekt nicht abnutzen sollen. Zudem sind sie nicht ohne Risiko. Denn was passiert, wenn nicht ein Erfolg, sondern eine sportliche Pleite folgt? Die Kritik am Übungsleiter würde sehr leicht zunehmen, der Trainer somit am Ende seinen eigenen Job auf das Spiel setzen.
Hierfür jeweils die richtigen Zeitpunkte zu erkennen und die Maßnahmen einzuleiten, die am Ende den bestmöglichen Teamerfolg sicherstellen, dieses Näschen zeichnet einen wahren Meistertrainer aus. Eine Mannschaft trainieren, das können in der Tat inzwischen viele. Aber an Aktionen wie diesen unterscheiden sich die guten von den Top-Trainern. Nicht nur im Eishockey übrigens.