Pelly Ovechkin smile

Die Washington Capitals sind am Ziel ihrer vor langer Zeit angetretenen Reise. Nicht ganz! Seit dem Draft von Alex Ovechkin im Jahr 2004 an insgesamt erster Stelle, träumte die Mannschaft, das Management und die Fans aus der Hauptstadt davon, nach der verpassten Chance der Stanley Cup Playoffs 1998, als sie im Stanley Cup Finale glatt nach vier Spielen den Detroit Red Wings unterlagen, an diesen Erfolg nicht nur anzuknüpfen, sondern sogar zu toppen, denn nun sollte auch der letzte Schritt gemacht werden.

Was in den letzten 14 Jahren folgte, waren jede Menge Hoffnungen, Enttäuschungen, Verzweiflung und Grübeln über die Ursachen, warum es trotz stetiger Investitionen für eine wettbewerbsfähige Mannschaft um den Superstar Ovechkin, der regelmäßig in der regulären Saison seine Qualitäten als Torjäger unter Beweis stellte, nicht klappen wollte.
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Am Mittwoch zogen sie durch einen 4:0-Sieg in Spiel 7 des Eastern Conference Finales bei den Tampa Bay Lightning in das begehrte Finale um die NHL-Meisterschaft ein - 20 Jahre nachdem es den Capitals erstmals geglückt war.
Dieses Mal ist alles anders lautet die Devise, die sie auch zum Stanley Cup Sieg führen soll, wozu nicht nur ein Sieg in einem Spiel dieser Art notwendig sein wird, sondern deren vier.
"Ich bin gerade emotional ergriffen", räumte Capitals Kapitän Ovechkin ein. "Wir haben auf diesen Moment so lange gewartet."
Torhüter Braden Holtby, der durch seine beiden Shutouts in Spiel 6 und 7 einen wesentlichen Anteil am Gewinn der Eastern Conference hatte, verdeutlichte, woran es liegt, dass es in diesem Jahr geklappt hat.

Holtby-WSH

"Ich denke unsere Gruppe hier versteht wirklich, was es heißt ein Team zu sein und wie es geht zu gewinnen", sagte der kanadische Torsteher. "Vielleicht hatten wir in der Vergangenheit mehr Talent und waren auf dem Papier besser, aber in diesem Team kennt jeder seine Rolle, jeder bringt sich ein und jeder versteht den anderen. Ich habe noch nie in einer Mannschaft wie dieser gespielt, wo wir uns in jeder Situation gegenseitig vertrauen und nicht aufeinander losgehen."
Die Capitals sind in den vergangenen beiden Jahren zwei Mal am späteren Titelträger Pittsburgh Penguins in der zweiten Runde gescheitert, obwohl sie in der regulären Saison souverän die Presidents' Trophy für das punktbeste Team holten.
Im letzten Sommer gab es einen Umbruch, nachdem die Verträge einiger Leistungsträger ausliefen und diese ein neues Bestätigungsfeld suchten. Nicht wenige wähnten die Stanley Cup Träume des zunehmend alternden Ovechkin mit seinen jetzt 32 Jahren schon den Bach herunterlaufen.
Doch die Capitals spielten eine solide reguläre Saison mit einer kaum gefährdeten Qualifikation für die Playoffs, jedoch nicht so dominierend wie in den Jahren zuvor. Ein Knackpunkt dürfte wohl Spiel 3 der Erstrunden-Serie gegen die Columbus Blue Jackets gewesen sein, als die Capitals mit einem 0:2-Serienrückstand, nach zwei Heimpleiten zum Auftakt, in die Verlängerung mussten und zu ihrem Glück den wichtigen Siegtreffer erzielen konnten.

Dann wurde das Trauma Pittsburgh in sechs Spielen besiegt und Washington förderte bereits dort ein ganz neues Selbstbewusstsein zu Tage, das sie die komplette Serie gegen Tampa bis zum finalen Akt getragen hat. Nach zwei überzeugenden Siegen in der fremden Arena, zu Hause wieder den Ausgleich hinzunehmen und dann sogar mit 2:3 in Rückstand zu geraten, steckt nicht jede Mannschaft problemlos weg. Columbus lässt grüßen.
Doch das 3:0 in Spiel 6 und das 4:0 in Spiel 7 zeigte deutlich auf, dass mit diesen Capitals zu rechnen ist.
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"Wir haben eine lange Zeit darauf gewartet", unterstrich auch Capitals Center Nicklas Backstrom. "Also jetzt sind wir im Finale und wir werden alles tun, was wir können, um für uns, für das Team und für die Stadt etwas ganz Besonderes daraus zu machen."
Die Voraussetzungen deuten darauf hin, dass es ein heißer Tanz mit den Vegas Golden Knights werden wird, wenn am Montag um 8 p.m. ET (Di. 2 Uhr MESZ) der erste Puck in Spiel 1 in der T-Mobile Arena fällt.
Zwei selbstbewusste und intakte Mannschaften treffen dann aufeinander und am Ende wird es in der Geschichte der NHL einen weiteren erstmaligen Stanley Cup Sieger geben.