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Das große Werk ist vollbracht. Das Stanley Cup Finale 2018 ist beendet, ein neuer Champion ist gekürt. Es war eine aufregende Saison, die spektakuläre Szenen und Geschichten gebracht hat, jede Menge Prämieren und Rekorde und in einem würdigen Finale ihren Gipfel fand.

Mit den Vegas Golden Knights und den Washington Capitals standen zwei Teams im Finale, die nie zuvor den Cup gewinnen konnten, also war klar, dass es zum Abschluss mindestens ein weiteres Novum geben würde. Nun holten die Capitals in Spiel 5 in der T-Mobile Arena von Las Vegas mit einem 4:3-Sieg den ersten Stanley Cup Titel ihrer Franchise-Geschichte.
Es ist ein Ereignis, das in die Geschichtsbücher des Sports eingehen wird und Spielern, Trainern und Fans für immer im Gedächtnis bleiben wird - ein Ereignis voller Prämieren. Es ist ein besonderer Titel. Es ist nicht nur die erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte, es ist auch für beinahe jeden Spieler im Kader der Capitals der erste Stanley Cup Gewinn. Brooks Orpik, der den Cup in Diensten der Pittsburgh Penguins bereits 2009 entgegennehmen durfte, war der einzige Spieler der Hauptstädter, dessen Name bereits auf den Heiligen Gral des Eishockeysports eingraviert wurde.
Es war ein besonders emotionaler Moment als Kapitän Alex Ovechkin, einer der besten Stürmer der hundertjährigen NHL-Geschichte, nach 13 Jahren in der besten Liga der Welt, endlich den Stanley Cup entgegennahm und ihn mit einem lauten Schrei in die Höhe stemmte. Es war, trotz Ovechkins außergewöhnlicher Karriere, sein erstes Stanley Cup Finale.

"Wir haben ein gutes Verhältnis", sagte Trainer Barry Trotz über Ovechkin. "Ich habe mich unglaublich für ihn gefreut. Ich freue mich für die ganze Truppe, nach allem, was sie ertragen mussten, all der Kritik an ihnen, besonders an Ovi, Backi (Nicklas Backstrom), der ganzen Mannschaft."
Der erste Mitspieler, dem der Kapitän die riesige Trophäe überreichte, war selbstverständlich dann auch sein Freund Nicklas Backstrom, einer der wohl besten Spielmacher der Liga. Er seit 2007 bei den Capitals an Ovechkins Seite steht und er sammelte seit der durch den Lock-Out verkürzten Saison 2012/13 mindestens 50 Assists in einer Saison.
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"Das war noch besser, als ich es mit erträumt hatte", zeigte sich Ovechkin nach dem Spiel euphorisch. "Es war so eine lange und harte Saison. Wir haben all die Jahre lang so hart gekämpft. Wir haben immer zusammengehalten. Wir waren ein geschlossenes Team, das sich an das System gehalten hat. Egal was passierte, wir hatten keine Panik."
Nachdem alle Spieler den Cup vor vielen anwesenden Fans der Capitals präsentieren durften, drehte Ovechkin mit dem Cup in der Hand und dem gesamten Team hinter sich eine Runde durch die Halle und überreichte am Ende den Pokal auch an Cheftrainer Trotz, für den es in seiner 19-jährigen NHL-Trainerkarriere ebenfalls der erste Cup-Gewinn war.
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"Es war, als wären wir wieder kleine 10-jährige Kinder, die gerade ihr erstes Turnier gewonnen haben", feierte Verteidiger Matt Niskanen den Sieg noch leicht ungläubig. "Als wären wir wieder kleine Kinder. Unglaublich. Unglaublich."
Während das Team in Las Vegas sich den Cup sicherte, waren auch in der Hauptstadt tausende von Fans am Feiern. Das Spiel wurde in der vollgepackten Capital One Arena gezeigt und ebenso auf Bildschirmen vor der Halle, wo die Straßen in ein Meer von Fans in rot getaucht waren.
"Es war spannend bis zum Ende", schwärmte Capitals-Anhänger Jason Robertson, der mit seinem Sohn im Stadion war. "Mehr kann man nicht verlangen. Sie mussten alles geben und sich den Sieg erkämpfen. Sie mussten das Spiel drehen, aber sie haben es in Vegas geschafft."

Mit Philipp Grubauer sorgte auch ein deutscher Athlet für eine Premiere. Insgesamt ist er nach Uwe Krupp, Dennis Seidenberg und Tom Kuhnhackl, der vierte deutsche Spieler der den Stanley Cup gewinnt, aber er ist der erste deutsche Torhüter. Grubauer spielte in den Playoffs lediglich die ersten zwei Partien, die beide an die Columbus Blue Jackets gingen, zeigte aber eine starke Saison, in der er mit 15 Siegen bei 28 Starts mitverantwortlich für den Einzug in die Playoffs war.
Nach jahrelanger harter Arbeit und einer Menge Enttäuschungen, geht der Cup nun erstmals an die Capitals, erstmals an einige der besten Spieler der Liga, an einen der wohl besten Trainer der Liga.
Die Hauptstadt feiert den ersten Titel, doch wenn es nach Trotz, Ovechkin und Co. geht sicherlich nicht den letzten.