Flames_celebrate_12-4-2016

Als sich Johnny Gaudreau im Spiel gegen die Minnesota Wild am 15. November durch einen Stockschlag eines Gegners einen Finger brach, sahen die Prognosen der Ärzte nicht gerade gut für ihn aus. Von bis zu sechs Wochen Ausfall für den 78 Punkte Mann aus der letzten Saison war damals die Rede.

Nicht einmal drei Wochen später am gestrigen Sonntag kam plötzlich die Meldung, Gaudreau stünde im Kader der Calgary Flames für das Spiel gegen die Anaheim Ducks. Diese Meldung und deren Bestätigung ein paar Stunden später zum Spielbeginn beflügelte die Kanadier offenbar dermaßen, dass sie ihre Gäste mit 8-3 vom Eis fegten.
Lediglich zehn Spiele mussten die Flames also auf ihren 23-jährigen Stürmer verzichten und seine Rückkehr war nicht nur abseits des Eises spektakulär, sondern auch darauf. Nur knapp zwei Minuten waren gespielt, da erzielte Gaudreau seinen ersten Treffer in seiner ersten Einwechslung und mit seinem ersten Schuss nach seiner Zwangspause. Besser geht es kaum.
"Es ist besonders", sagte Gaudreau. "Es ist erfreulich, dass ich zurück sein und mit den Jungs spielen kann. Es sind lange zehn Spiele, wenn du von außen mi ansehen musst, wie sie spielen. Ich denke sie haben das großartig gemacht. Sie haben unsere Heimserie mit zwei wichtigen Siegen begonnen und wir haben heute einen weiteren eingefahren."
Es war der dritte Sieg in Folge für die Flames, die auch ohne Gaudreau erstaunlich gut punkteten, obwohl viele Experten meinten, der Ausfall würde sie deutlich schwächen. In ihren letzten 12 Spielen fuhr Calgary acht Siege bei vier Niederlagen und 17 Punkten ein.

Trotzdem sind auch die Mitspieler froh wieder auf Gaudreau zurückgreifen zu können und um seine Stärke und Gefährlichkeit zu wissen. "Einfach nur die Energie, die er reinbringt … man konnte es bereits beim ersten Wechsel sehen", sagte Flames Stürmer Sam Bennett. "Er flog förmlich heraus. Wenn er einen Lauf hat, dann hat ihn der Rest der Mannschaft auch. Es ist schön ihn zurück zu haben."
Und wie es die Mannschaft beflügelt hat. Die Flames erzielten zum ersten Mal seit der Saison 2010-11 wieder fünf Tore in einem Drittel und zum ersten Mal seit dem 8-1 bei den Edmonton Oilers am 22. März 2014 wieder acht Tore insgesamt. Zu Hause im Scotiabank Saddledome schafften sie es erstmals seit dem 8-2 Erfolg gegen die Pittsburgh Penguins am 1. März 2000 erneut diese Toranzahl zu erreichen.
"Jeder hat das Tor gefunden", sagte Gaudreau. "Jeder hat gut gespielt. Jeder war in der offensiven Zone. Das ist gut für uns. Das macht Spaß." Gefreut hat es auch den Trainer Glen Gulutzan, der den Teamerfolg herausstellte. "Acht verschiedene Torschützen sind gut für die Teammoral und ist gut für das Selbstvertrauen der ganzen Truppe", sagte er. "Johnny zurück zu haben und ihn mit [Bennett] und [Chiasson] zu bringen, macht es für Gegner schwerer gegen uns anzutreten."
Eine Tatsache, die dafür sorgen könnte, dass die Flames länger als gedacht ein Wörtchen um die Playoffplätze mitreden könnten.