Am Montag startet auch die zweite Serie des Stanley Cup Halbfinales 2021. Darin treffen dann die ausgeruhten Montreal Canadiens auf die Vegas Golden Knights (9 p.m. ET; NHL.tv; Di. 3 Uhr MESZ). Es ist ein Duell mit einem, nach dem Saisonverlauf, klaren Favoriten und einem in den Stanley Cup Playoffs stark auftrumpfenden Außenseiter. Beide Teams stehen sich erstmals in der Schlussrunde gegenüber. Im ersten Duell von Montreal und Vegas in dieser Saison geht es bereits um den besseren Start in eine Serie, in der alles möglich scheint.

WIE DIE MONTREAL CANADIENS HIERHER KAMEN:
Als letztes Team der NHL qualifizierten sich die Canadiens für die Playoffs und mussten in der ersten Runde damit gegen die Top-Mannschaft aus der Scotia North Division antreten. Die Toronto Maple Leafs galten als einer der Favoriten auf einen möglichen Titelgewinn und konnten besonders in der Offensive viel Qualität aufbieten.
Im ersten Duell behielt Montreal noch die Oberhand, ehe sich Toronto eine 3:1-Serienführung erspielen konnte. Es schien, als ob die Saison der Canadiens bereits in der ersten Runde beendet sein würde. Montreal erholte sich im Wettstreit mit dem ewigen Rivalen jedoch und konnte die durch zwei Siege in Overtime die Serie ausgleichen. Das entscheidende siebte Match ging auch an die immer selbstbewusster agierenden Canadiens, so dass sie sich in der zweiten Runde wiederfanden.
Der nächste Kontrahent auf dem Weg ins Halbfinale waren die Winnipeg Jets, die in der ersten Runde kurzen Prozess mit den Edmonton Oilers gemacht hatten und diese mit 4:0 abfertigten. Das gleiche Schicksal sollte nun den Jets blühen, die gegen Montreal mit 0:4 unter die Räder kamen. In keiner der Partien lag Winnipeg in Führung und insgesamt kamen sie auf magere sechs Treffer.

Highlights von den Canadiens aus zwei Runden

WIE DIE VEGAS GOLDEN KNIGHTS HIERHER KAMEN:
Auch die Golden Knights mussten in ihrer Erstrunden-Serie über die volle Distanz gehen. Nach einer starken Hauptrunde landeten sie in der Honda West Division auf dem zweiten Rang und mussten sich auch NHL-weit nur den Colorado Avalanche geschlagen geben. Mit den Minnesota Wild trafen sie in den Playoffs auf das drittplatzierte Team der Honda West und gingen schnell mit 3:1-Siegen in Führung. Minnesota konnte zwar auf 3:3 ausgleichen, unterlag dann aber im entscheidenden Spiel 7.
In der zweiten Runde kam es dann zum Duell der beiden besten Mannschaften der regulären Saison. Die Avalanche, die mit einem Sweep die St. Louis Blues ausgeschaltet hatten, waren die ausgeruhtere Mannschaft und entschieden die beiden ersten Partien der Runde für sich. Besonders in Spiel 1 kamen die Golden Knights unter die Räder und unterlagen mit 1:7.
Die Rückkehr in die heimische T-Mobile Arena beflügelte Vegas merklich, so dass sie die Serie vor mehr als 18.000 Fans ausgleichen konnten. Mit dem Schwung der beiden Erfolge sicherte sich das Team von Peter DeBoer auch den Sieg in Spiel 5 und nahm den Matchpuck mit nach Las Vegas, wo sie mit einem 6:3-Erfolg den Sack zumachten und die Serie für sich entschieden.

COL@VGK, Sp6: Pietrangelo trifft spät im 2. Drittel

STORYLINES, DIE ES ZU BEACHTEN GILT:
Weltklasse-Torhüter auf beiden Seiten
Zwischen den Pfosten wird es zum Duell der Giganten kommen. Marc-Andre Fleury steht bei einem Gegentorschnitt von 1,91 und einer Fangquote von 92,3 Prozent. Carey Price parierte herausragende 93,5 Prozent der auf ihn abgegebenen Schüsse und musste pro Partie nur 1,97 Mal hinter sich greifen. Mit diesen Werten bilden die beiden Schlussmänner das Rückgrat ihrer Mannschaften und sorgen in jedem Match für eine Siegchance.
Special Teams und Fünf-Gegen-Fünf
Auf der anderen Seite des Eises haben die Golden Knights einen Vorteil. Im Schnitt netzen sie 3,08 Mal pro Partie ein und übertreffen Montreal damit um 0,53 Tore pro Spiel. Auffällig ist dabei besonders, dass Vegas nicht von Überzahlsituationen abhängig ist. Lediglich 14,3 Prozent der Situationen mit einem Mann mehr auf dem Eis konnten sie nutzen. Auch in Unterzahl scheinen sie noch Probleme zu haben, liegt die Quote doch nur bei 71,4 Prozent.
Ganz anders ist die Sachlage in Montreal. In numerischer Unterlegenheit blieben sie in neun von zehn Fällen ohne Gegentreffer und konnten bereits dreimal selbst treffen. Besondere Aufmerksamkeit verdient hier Joel Armia, der in diesen Playoffs bereits zwei Shorthander sammelte. In Überzahl steht ihre Quote immerhin bei 18,8 Prozent.
Ähnliches: [Vorschau auf das Playoff-Halbfinale Lightning gegen Islanders]
DIE CANADIENS GEWINNEN, WENN…
… Carey Price wieder der entscheidende Faktor wird. Besonders gegen die Top-Offensive der Maple Leafs war er der Sieggarant. Die gute Struktur in der eigenen Defensive mit nur 30,8 erlaubten Schüssen pro Partie ist für die fantastischen Statistiken des Schlussmanns der Schlüssel.
Weiterhin wichtig werden für Montreal auch die Specialteams. In Über- und Unterzahl müssen sie in den entscheidenden Momenten treffen oder Tore verhindern, um Vegas so unter Kontrolle zu halten. Ein weiterer Treffer in Unterzahl würde dem Team auch gut zu Gesicht stehen.

MTL@WPG, Sp2: Price führt Habs mit Shutout in Spiel 2

DIE CANADIENS GEWINNEN, WENN…
… sie ihre Problembereiche umgehen oder abstellen. Während sie bei Fünf-Gegen-Fünf nahezu jeden Gegner dominieren können, haben sie in Situationen mit einem Ungleichgewicht an Akteuren auf dem Eis häufig Schwierigkeiten. Sollte es Vegas gelingen wenige Strafen zu nehmen und das eigene Powerplay zu stärken, wird es für den Einzug ins Stanley Cup Finale reichen.
Mit Mark Stone und Max Pacioretty bleiben zwei Angreifer der Golden Knights bislang hinter den Erwartungen zurück. Beide sammelten bislang nur acht Zähler, wobei Pacioretty dafür nur sieben Partien benötigte und Stone deren 13. Die beiden Top-Scorer der regulären Saison werden gegen die Canadiens und Price mehr beisteuern müssen, wenn die Serie erfolgreich enden soll.