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Die Verletzten dominieren derzeit die Schlagzeilen in der NHL und deren Teams. Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins), Torey Krug (Boston Bruins) und Mitch Marner (Toronto Maple Leafs) sind die letzten prominenten Opfer. Auch die Blessur von Philipp Grubauer, dem deutschen Torhüter der Colorado Avalanche, erweist sich hartnäckiger als erwartet. Deswegen wurde er auf die Verletztenliste gesetzt und fällt weiterhin aus. Insofern wird interessant sein zu beobachten, wer die Ausfälle am besten wegstecken und trotzdem punkten kann.

Die Spiele am Dienstag im Detail:
Bruins gegen Florida ohne Krug und DeBrusk
Die Florida Panthers (8-4-5) beenden ihre Auswärtstour von drei Spielen mit einem Auftritt bei den heimstarken Boston Bruins (11-3-3) im TD Garden (Mi. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Nach ihrer 1:2-Niederlage am Samstag bei den New York Islanders gewannen die Panthers am Sonntag bei den New York Rangers mit 6:5 nach Shootout. Die Defensivleistung von Florida muss besser sein, wenn die offensivstarken Bruins warten. Diese haben wie ihre Gäste in 17 Saisonspielen 60 Tore erzielt. Boston hat als einzige Mannschaft der NHL in jedem Heimspiel bisher gepunktet (7-0-2), muss allerdings ohne Verteidiger Torey Krug und Stürmer Jake DeBrusk antreten. Krug hatte sich am Samstag gegen die Philadelphia Flyers (2:3 OT) verletzt und kann nicht mitwirken, DeBrusk landete am Montag auf der Verletztenliste. Vor allem im Powerplay wird Krug den Bruins fehlen (bisher elf PP-Punkte). Panthers-Trainer Joel Quenneville braucht noch zwei Siege zum 900. NHL-Karriere-Sieg. Er wäre der zweite Coach in der Geschichte nach Scotty Bowman (1.244), der diese Marke erreichen kann.

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Offensivschwache Blue Jackets gegen offensivstarke Canadiens
Die Montreal Canadiens (9-5-3) empfangen im Bell Centre (Mi. 1 Uhr MEZ; NHL.tv) mit den Columbus Blue Jackets (6-8-3) die Mannschaft mit den wenigsten erzielten Toren (40; 2,35 Tore pro Spiel). Nur die Detroit Red Wings sind im Schnitt von der Ausbeute schlechter (42; 2,21). Bescheiden ist daher auch die Erfolgsquote von Columbus in Überzahl mit 14,3 Prozent (25. Platz). An der Anzahl der Torschüsse liegt es nicht, denn mit im Durchschnitt 33,6 pro Spiel haben sie den gleichen wie die Canadiens, doch diese trafen 3,53 Mal ins Tor. Verzichten müssen die Blue Jackets auf Stürmer Nick Foligno, der nach seinem Ellbogen-Check gegen Colorados Pierre-Edouard Bellemare im Spiel am Samstag von der NHL am Montag für drei Spiele gesperrt wurde. Denkbar schlechte Voraussetzungen die Flaute zu beenden, wenngleich Foligno in dieser Saison auch erst einmal traf.
Topscorer Crosby fehlt den Penguins gegen Rangers
Mindestens die nächsten zwei Spiele wird Kapitän und Topscorer Sidney Crosby den Pittsburgh Penguins (10-6-1) fehlen, nachdem er sich am Samstag verletzte. Damit fällt er auch für die Begegnung mit den New York Rangers (7-6-2) im Madison Square Garden aus (Mi. 1:30 Uhr MEZ; NHL.tv). "Crosby wird weiterhin untersucht", erzählte Penguins-Trainer Mike Sullivan auf die brennendste Frage von Pittsburgh. "Ich habe kein Update für Sie. Er wird gegen die Rangers nicht spielen." Auf die Frage nach einem längerfristigen Ausfall kam von Sullivan die lapidare Antwort, er wisse es nicht. Pittsburgh konnte vier Siege in den letzten sechs Spielen einfahren (4-1-1). Die Rangers gehen mit fünf Siegen aus den letzten acht Spielen (5-2-1) in die erste Begegnung dieser Saison gegen den Divisionskontrahenten. Am Sonntag verloren sie allerdings nach einer bescheidenen Defensivleistung enttäuschend mit 5:6 nach Shootout gegen Florida. Auch ohne Crosby wartet ein spannendes Duell der beiden Rivalen.

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Auf Coyotes wartet mit den Blues der nächste Brocken
Nur 25 Stunden nach ihrem 4:3-Sieg nach Shootout bei den Stanley Cup Siegern von 2018, den Washington Capitals, müssen sich die Arizona Coyotes (10-6-2) beim Titelverteidiger St. Louis Blues (12-3-3) im Enterprise Center präsentieren (Mi. 2 Uhr MEZ; NHL.tv). St. Louis wirft seine Siegesserie von sieben Spielen, wobei fünf davon in der Verlängerung erzielt wurden, in die Waagschale. Arizona wird mit schweren Beinen (es ist ihr zweites Back-to-Back und sechste Spiel in neun Tagen), aber frohen Mutes antreten, denn in Washington waren sie die vierte Mannschaft, die in dieser Saison dort gewinnen konnte und genau dieses wollen sie in St. Louis auch schaffen. Punkte sind auch bitter nötig, um den gerade ergatterten dritten Platz in der Pacific Division erfolgreich zu verteidigen. Die Blues haben sich bereits einen kleinen Vorsprung an der Spitze der Central Division erarbeitet, doch freiwillig hergeben bzw. zu verschenken haben auch sie nichts. Bei den Coyotes gab es am Montag gute Nachrichten, denn General Manager John Chayka hat seinen Vertrag langfristig verlängert und wird seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen.
Verletzungssorgen bei Colorado und Winnipeg
Die Colorado Avalanche (10-5-2) starten eine fünf Spiele und bis zum 21. November dauernde Auswärtsreise mit einer Partie bei den Winnipeg Jets (10-7-1) im Bell MTS Place (Mi. 2 Uhr MEZ; NHL.tv), ehe es weiter in den Westen Kanadas und zum Abschluss nach Minnesota geht. Mitfliegen wird laut Aussage von Avalanche-Trainer Jared Bednar vom Montag Torhüter Philipp Grubauer, doch die weiteren Verletzten Nikita Zadorov, Gabriel Landeskog und Mikko Rantanen bleiben zunächst zu Hause. "Das bedeutet nicht, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt nicht nachkommen werden, falls sie fit werden", betonte Bednar. Grubauer wurde am Dienstag auf die Verletztenliste gesetzt, womit er sieben Tage darauf verbleiben muss und erstmals am 19. November gegen die Calgary Flames erneut eingesetzt werden könnte. Verletzungsprobleme haben auch die Jets, bei denen kürzlich Center Bryan Little ausfiel. Patrik Laine steht mit seinen 114 Toren und 85 Assists in seiner Laufbahn vor seinem 200. NHL-Punkt.

DAL@WPG: Laine zieht im Powerplay direkt ab

Canucks gegen Predators auf der Suche nach Erfolg
Die Vancouver Canucks (9-6-3) stehen nach zuletzt vier Niederlagen in Serie in der Partie gegen die Nashville Predators (9-5-3) in der Rogers Arena unter Druck (Mi. 4 Uhr MEZ; NHL.tv). Besonders die 1:2-Niederlage am Samstag zu Hause gegen die New Jersey Devils schmerzte die Mannschaft und ihre Fans sehr und deswegen hoffen alle auf eine Art Wiedergutmachung gegen ein allerdings wesentlich effektiveres Team aus Nashville. Dort stockte der Motor mit vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen (1-2-2) auch gehörig, so dass die Männer von Trainer Peter Laviolette mit aller Macht ebenfalls zurück auf die gute Seite wollen. Der Schweizer Stürmer Sven Bärtschi durfte nach seiner Ausbootung ins Farmteam zu Saisonbeginn durch die Canucks in den vergangenen beiden Spielen auflaufen und blieb jedoch ohne Punkt. Ob er erneut dabei sein wird, um gegen seine Landsleute Roman Josi und Yannick Weber für Wirbel zu sorgen, bleibt abzuwarten.
Fabbri soll es für Detroit auch in Anaheim richten
Die Detroit Red Wings (6-12-1) befinden sich nach der Verpflichtung von Robin Fabbri in der vergangenen Woche im Aufwind. Diesen wollen sie auch im Honda Center gegen die Anaheim Ducks (9-8-1) nutzen (Mi. 4 Uhr MEZ; NHL.tv), wenn sie dort eine drei Spiele andauernde Auswärtstour starten. Fabbri konnte seit seinem Trade von den Blues drei wichtige Punkte (2 Tore, 1 Assist) in den Siegen die favorisierten Bruins (4:2; zwei Powerplay-Tore) und Vegas Golden Knights (3:2; Assist beim Siegtor) einfahren. Detroit muss allerdings auf Stürmer Justin Abdelkader verzichten, der nach seiner im Spiel am Sonntag erlittenen Verletzung mindestens drei Wochen ausfallen wird. Die Ducks haben drei Spiele in Folge verloren (0-2-1), zuletzt am Sonntag mit 2:6 gegen die Edmonton Oilers nach zuvor vier Tagen Pause. "Es gibt keinen Grund dafür, den Kopf in den Sand zu stecken", betonte Ducks-Stürmer Ryan Getzlaf. "Wir hatten einige gute Trainingseinheiten und ein paar Tage Ruhe. Aber aus welchem Grund auch immer, konnten wir nicht die Leistung abrufen, als wir ins Spiel gingen." Größtes Problem der Ducks ist das Powerplay mit nur vier Toren, die wenigsten gemeinsam mit den Ottawa Senators. "Wir arbeiten ununterbrochen daran", versicherte Anaheims Trainer Dallas Eakins. Vielleicht sind schon gegen Detroit Erfolge zu sehen?

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Wild werden offensiv stärker und wollen das gegen Kings nutzen
Die Minnesota Wild (6-10-1) haben zwei ihrer vergangenen drei Spiele in Anaheim (4:2), San Jose und Arizona (4.3) gewonnen und unterlagen bei den Sharks mit 5:6. Sie treten bei den Los Angeles Kings (5-11-1) im Staples Center an, die gegen die Wild am 26. Oktober auswärts mit 1:5 verloren hatten. Überhaupt konnten die Kings in ihren letzten acht Auftritten nur einmal gewinnen (1-6-1). Größtes Problem von Los Angeles ist ihre Ausbeute in der Offensive. Mit im Schnitt 35,6 Torschüssen pro Spiel haben sie den besten Wert aller NHL-Mannschaften, liegen aber mit elf Punkten auf dem letzten Platz, weil sie pro Spiel nur 2,53 Tore erzielten (28. Platz). Da hilft es nicht unbedingt weiter, dass mit Trevor Lewis ein erfahrener Stürmer am Montag auf die Verletztenliste gesetzt wurde. Außerdem sind die Leistungen der Torhüter Jonathan Quick (4,27 Gegentore pro Spiel; 86,6 Prozent Fangquote) und Backup Jack Campbell (3,11; 88,6 %) erschreckend schwach. Die Kings könnten in der Tabelle durch einen Sieg zu den zwei Punkte vor ihnen liegenden Wild aufschließen.
Oilers im Divisionsduell gegen Sharks
Die San Jose Sharks (7-10-1) sind weiter auf der Suche nach ihrer Form, wenngleich sie hoffen, diese nach zuletzt drei Siegen in Serie gefunden zu haben. Das Ganze steht in der Partie gegen den Ersten der Pacific Division, den Edmonton Oilers (12-5-2), im SAP Center auf dem Prüfstand (Mi 4:30 Uhr MEZ; NHL.tv). Die Gäste fuhren am Sonntag einen eindrucksvollen 6:2-Erfolg in Anaheim ein. Leon Draisaitl war zusammen mit Connor McDavid durch vier Vorlagen einer der Matchwinner und schraubte sein Konto in dieser Saison auf 34 Punkte durch 14 Tore und 20 Assists. Er katapultierte sich dadurch erneut an die Spitze der NHL-Scorerwertung. Seine Punkteserie läuft bereits neun Spiele. Die Sharks werden gefordert sein, den Deutschen und McDavid zu stoppen. Edmontons Trainer Dave Tippett kann aus den Vollen schöpfen, nachdem die Oilers eines der wenigen Teams sind, die keine Verletzten im Kader haben.