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Zwei Spiele in Folge ohne Scorerpunkt - diese ungewöhnliche Serie will der deutsche Superstar Leon Draisaitl in Diensten der Edmonton Oilers brechen, wenn es gegen die Vancouver Canucks geht. Da wollen sich die Oilers auch gleich für die 2:5-Schlappe am Samstag revanchieren. Einen Klassiker gibt's in Boston zu sehen, wenn die Bruins die Montreal Canadiens empfangen. Zwei der offensiv schwächeren Teams treffen sich in St. Paul, wo die Dallas Stars von den Minnesota Wild empfangen werden.

Die Spiele am Sonntag im Detail:
Kommt die Stars-Offensive in Minnesota in Fahrt?
Auf ein Schützenfest sollten die Fans eher nicht hoffen, wenn die Minnesota Wild die Dallas Stars empfangen (21 Uhr MEZ; NHL.tv). Die Dallas Stars haben erst 72 Tore geschossen - das ist Platz 23 in der Liga. Und die Wild sind mit 76 Treffern auf Platz 19 nur unwesentlich besser. Vor allem bei den Stars verwundert es doch, dass sie offensiv einfach nicht in die Gänge kommen. Mit Tyler Seguin, Joe Pavelski, Alexander Radulov, Jamie Benn und Corey Perry sind eigentlich genügend offensives Potenzial und Talent im Team, um ein paar Treffer mehr zu erzielen. Ihr bester Torschütze ist Roope Hintz mit elf Treffern. Damit ist der 23-Jährige im Team aus Texas, der einzige Akteur, der zweistellig getroffen hat. Besonders die Altstars wie Pavelski (fünf Tore) und Perry (drei Tore) haben sich bislang zurückgehalten. Insofern muss man schon fast den Hut ziehen vor den Stars, dass sie mit dieser dezenten Offensive derzeit sogar für die Playoffs qualifiziert wären. Im Moment stehen sie in der Western Conference auf dem ersten Wildcard-Platz.

DAL MIN preview Seguin Koivu

Die Wild haben sich nach einem schlechten Start wieder gefangen haben. 1-6-0 lautete die Bilanz nach den ersten sieben Partien. Diese spülte sie auf den letzten Platz in der Liga. Doch so langsam kommt das Team in Schwung. Und vor allem zu Hause sind die Wild nicht zu unterschätzen, wie die Bilanz von 6-1-2 zeigt. In den letzten acht Spielen haben sie gepunktet. Die letzten zwei Partien haben sie gewonnen. Darunter war auch ein 7:2 vor eigenem Publikum gegen die Ottawa Senators. "Unser Ziel war, bis Ende November eine ausgeglichene Bilanz zu haben", sagt Wild-Verteidiger Ryan Suter. "Wir haben nicht schlecht gespielt. Wir haben nur immer Wege gefunden, zu verlieren." Als großen Unterschied hat er die Torhüterleistung ausgemacht. Sowohl Alex Stalock als auch Devan Dubnyk haben jeweils 14 Einsätze. Stalock hat dabei allerdings die etwas besseren Statistiken vorzuweisen.
Eine solche Offensivleistung wie gegen Ottawa dürfen die Fans allerdings nicht zwingend erneut von ihrem Team erwarten. Denn die Stars stellen die drittbeste Defensive der Liga mit gerade mal 64 Gegentreffern.
Canadiens hoffen auf Steigerung gegen Bruins
Wenn die Boston Bruins auf die Montreal Canadiens treffen, dann sind hitzige Duelle garantiert. Die beiden Original Six Teams haben eine der intensivsten Rivalitäten in der NHL. Das wird auch diesmal (Mo 1 Uhr MEZ; NHL.tv) im TD Garden von Boston nicht anders sein. Zweimal trafen die beiden Mannschaften in dieser Saison schon aufeinander. Beide Male in Montreal. Einmal gewannen die Canadiens 5:4, im zweiten Spiel behielten die Bruins mit 8:1 die Oberhand. Und diesmal?
Die Vorzeichen sprechen eindeutig für die Bruins. Auch wenn beim Team von Coach Bruce Cassidy das Lazarett derzeit sehr groß ist, die Bruins sind aktuell eines der heißesten Teams in der Liga und an der Spitze der Eastern Conference. Was hauptsächlich mit David Pastrnak zu tun hat. Der 23 Jahre alte Tscheche trifft fast nach Belieben, führt mit 24 Toren das Rennen um die Maurice Richard Trophy als bester Torschütze der Liga an. Hinzu kommt eine Heimstärke, die fast schon unheimlich ist. Die Bruins haben auf eigenem Eis noch kein Spiel nach 60 Minuten verloren (10-0-4). Damit sind die Bruins das einzige Team in der Liga, das auf eigenem Eis noch nicht leer ausging. Zuletzt zeigten die Bruins auch beeindruckende Nehmerqualitäten, drehten gegen die Wild und die New York Rangers jeweils einen Rückstand zum Sieg. Das Powerplay der Gastgeber ist ebenfalls Extraklasse: 31,6 Prozent Erfolgsquote weist die Statistik aus. Besser sind da nur die Edmonton Oilers (32).

NYR@BOS: Krejci versenkt Pastrnaks Vorlage in OT

Auf der anderen Seite befinden sich die Canadiens gerade mittendrin in einer handfesten Ergebniskrise. Seit sieben Spielen warten sie auf einen doppelten Punktgewinn. Jüngster Nackenschlag war am Samstag die 3:4-Heimniederlage nach Verlängerung gegen die Philadelphia Flyers. "Wir haben einen Punkt geholt. Das ist besser als in den Spielen davor. Darauf können wir aufbauen", meinte Canadiens-Coach Claude Julien. 4:6 verlor sein Team gegen die New Jersey Devils, 1:8 gegen die Bruins und 5:6 gegen die New York Rangers.
Verzichten müssen die Canadiens auf Verteidiger Victor Mete. Er verließ während der Partie gegen die Flyers verletzt das Eis und kam nicht mehr zurück. Julien bestätigte bereits, dass der 21 Jahre alte Kanadier nicht im Flieger mit nach Boston sitzen werde. Gustav Olofsson soll diese Lücke füllen. Der 25-jährige Schwede absolvierte gegen die Flyers sein erstes Spiel im Dress der Canadiens. Es war seine erste NHL-Partie seit der Saison 2017/18. "Er hat gut gespielt. Es war sein erstes NHL-Spiel seit mehr als zwei Jahren. Da ist es nicht einfach, speziell gegen eins der besten Teams im November. Die Flyers spielen mit viel Selbstvertrauen. Das war kein leichtes Spiel für ein Debüt", meinte Julien zur Leistung des Schweden. Ob er helfen kann, die Bruins-Offensive einzubremsen?
Findet Draisaitl seinen Scoringtouch wieder?
Video: DAL@EDM: Draisaitl verwertet im Nachsetzen
Das hatten sich die Edmonton Oilers anders vorgestellt: 2:5 verloren sie am Samstag das Heimspiel gegen die Vancouver Canucks. 24 Stunden später haben sie in der Rogers Arena (Mo 4 Uhr MEZ, NHL.tv) die Möglichkeit, sich zu revanchieren. Ganz ungewohnt: Bei den Oilers blieb Leon Draisaitl zum zweiten Mal in Folge ohne Scorerpunkt. Und folglich gab's auch einen Wechsel an der Spitze der Scorerliste der Liga. Teamkollege Connor McDavid (ein Tor, ein Assist) hat jetzt mit 49 Zählern einen mehr als Draisaitl. Da will der Deutsche beim Gastspiel in Vancouver sicher wieder in die Spur kommen. Ebenfalls ungewohnt: Für die Oilers war es die zweite Niederlage in Folge. Die Statistik ist auf Seiten der Oilers: Dreimal in Folge haben sie in dieser Spielzeit noch nicht verloren.
Bei den Canucks überzeugten in Edmonton vor allem Tanner Pearson und Bo Horvat. Pearson hat mit zwei Toren und zwei Vorlagen einen Karrierebestwert für eine Partie aufgestellt. Horvat trug sich mit drei Assists in die Scorerliste ein. Den Canucks gelang zum Schluss ihrer sechs Spiele umfassenden Auswärtstour (3-3-0) das, was die Oilers heute schaffen wollen: eine Serie von zwei Niederlagen stoppen. "Es war eine echte Teamleistung", betonte Canucks-Coach Travis Green. Und das auch noch unter erschwerten Bedingungen. Denn Top-Verteidiger Alexander Edler ging spät im zweiten Drittel verletzt in die Kabine und kam nicht mehr zurück. Ob er beim Rematch gegen die Oilers zum Einsatz kommt, ist fraglich. Weitere Untersuchungen am Sonntag sollen Aufschluss geben.