Canadiens wollen gegen die Blue Jackets nachlegen
Selbst die kühnsten Optimisten hätten wohl nicht gedacht, dass die Columbus Blue Jackets (27-16-9) zu diesem Zeitpunkt der Saison auf Playoff-Kurs sind. Nach dem Verlust zahlreicher Leistungsträger hatten viele dem Team von Coach John Tortorella eine schwierige Saison prophezeit. Die Blue Jackets gehen allerdings auf dem ersten Wildcard-Platz im Osten in das Duell bei den Montréal Canadiens (24-22-7) im Bell Centre (20 Uhr MEZ; Sport1, Sport1+, DAZN, Teleclub Sport, NHL.tv). Die Gäste aus Ohio haben am Samstag beim 1:2 nach Verlängerung bei den Buffalo Sabres einen Zähler mitgenommen.
Im Lager der Blue Jackets sieht man jetzt den Beginn einer neuen Saisonphase. "Die Jungs geben mehr Gas. Es wird schwieriger, Tore zu schießen. Special Teams werden noch wichtiger. Das ist wie Playoff-Eishockey. Jeder weiß, dass es auf das Ende der Saison zugeht und man jetzt möglichst oft gewinnen muss", meinte Verteidiger Zach Werenski. Gewonnen haben die Blue Jackets 16 der vergangenen 23 Spiele. Gepunktet haben sie in 21 davon. Da wollen sie natürlich auch in Montréal etwas holen. Mit der Unterstützung von Torwart Elvis Merzlikins sollte etwas drin sein.
Doch auch die Canadiens haben noch Hoffnungen, die Endrunde zu erreichen. Acht Zähler hat Montréal derzeit Rückstand auf den ersten Wildcard-Platz. Der 4:0-Sieg am Samstag zu Hause gegen die Florida Panthers hat die Ambitionen unterstrichen. Torhüter Carey Price verbuchte dabei den 47. Shutout in seiner NHL-Karriere, was ihn auf Position drei der Franchisegeschichte katapultierte. Verteidiger Jeff Petry bereitete alle Tore vor.
Die Canadiens haben zwei Spiele in Folge gewonnen. Mit einem dritten Sieg würde das Team zugleich seine magere Heimbilanz (11-13-4) aufpolieren. Dafür muss die Abwehr allerdings wieder einen guten Tag erwischen. 161 Gegentore reichen nicht gehobenen NHL-Ansprüchen, erst recht nicht, wenn man im Frühjahr noch ein Wörtchen bei der Vergabe der Playoff-Spots mitreden will.
Canucks reisen mit Selbstvertrauen zu den Hurricanes
Überraschungsteams gibt es auch in der Western Conference. Zum Beispiel die Vancouver Canucks (30-18-4), die nach dem 4:3-Sieg nach Verlängerung am Samstag bei den New York Islanders mit 64 Punkten an der Spitze der Pacific Division stehen. Zu verschenken haben die Canucks bei den Carolina Hurricanes (29-19-3) in der PNC Arena (20 Uhr MEZ; NHL.tv) nichts, da das Rennen in der Pacific Division eng ist. Die Edmonton Oilers sind nur zwei Punkte hinter Vancouver, die Vegas Golden Knights drei, die Calgary Flames vier und die Arizona Coyotes fünf. Zurzeit läuft es richtig gut bei den Canucks. Fünf Siege in Serie hat das Team aus West-Kanada vorzuweisen.
"Ich glaube, wir hatten in den letzten Jahren nicht oft eine positive Bilanz. Aber in dieser Saison fühlen wir uns gut. Es macht Spaß, wenn wir gewinnen", meinte Canucks-Stürmer J.T. Miller. Das müssen sie in Raleigh allerdings ohne Tyler Motte tun. Der Angreifer fällt mit einer Schulterverletzung wohl vier bis sechs Wochen aus.
Im Playoff-Rennen sind auch noch die Carolina Hurricanes. Nur zwei Zähler fehlen ihnen auf den zweiten Wildcard-Platz im Osten. Drei Punkte Rückstand sind es zu den Islanders auf Platz drei in der Metropolitan Division. Speziell vor eigenem Publikum (17-9-1) geht etwas für das Team um den Schweizer Nino Niederreiter. Die Partie ist umso wichtiger für die Gastgeber, da sie danach auf einen Vier-Spiele-Roadtrip gehen. Die Gegner sind mit den St. Louis Blues, Arizona Coyotes, Vegas Golden Knights und Dallas Stars nicht aus Pappe.
Auf ihre Abwehr können sich die Hurricanes verlassen. 136 Gegentore sind ein Top-Wert in der NHL. Vor des Gegners Tor tut sich Carolina dagegen immer noch schwer. 159 Tore sind nur Mittelmaß. Prunkstück der Gastgeber sind die Special Teams. Sowohl in Über- als auch in Unterzahl sind die Hurricanes in der Spitzengruppe der Liga.