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Nach fünf Spielen in ihrer Serie des Stanley Cup Halbfinales, befinden sich die Vegas Golden Knights in einer ungewohnten Situation. Sie verloren die vergangenen beiden Spiele, kassierten in Spiel fünf am Dienstag eine 1:4-Heimniederlage und liegen in der Serie gegen die Montreal Canadiens mit 2:3 zurück. Eine weitere Niederlage auswärts im Bell Centre in Spiel 6 am Donnerstag (8 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 2 Uhr MESZ) würde ihren Traum vom Stanley Cup in ihrer vierten NHL-Saison erneut beenden. Eine solche Enttäuschung würde nicht dem Selbstverständnis und der Favoritenrolle der Golden Knights entsprechen, daher lastet viel Druck auf der Mannschaft.

"Wir müssen einfach gewinnen", zeigte sich Center Chandler Stephenson am Mittwoch fest entschlossen. "Man muss Spiel 6 als ein Spiel sehen, man darf nicht daran denken, dass man noch zwei Siege braucht. Wir denken nur an den einen Sieg und dann kommt die Serie zurück nach Vegas."
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Vegas ging als einer der großen Favoriten in die Stanley Cup Playoffs. Mit 82 Punkten (40-14-2) lagen sie am Ende der regulären Saison punktgleich mit den Colorado Avalanche an der Spitze der gesamten NHL. Colorado gewann die Presidents' Trophy für das punktbeste Team aufgrund der höheren Anzahl an Siegen in regulärer Spielzeit. Die Golden Knights waren das einzige Team, das in der verkürzten Saison die Marke von 40 Siegen erreichte. Sie stellten mit 2,18 Gegentoren pro Spiel die beste Abwehr, mit 3,39 Toren pro Spiel die drittbeste Offensive und mit 86,8 Prozent die beste Unterzahl. In den vergangenen Spielen wurden die hohen Erwartungen jedoch enttäuscht.
"Wenn man verliert, ist das immer frustrierend", gab Trainer Peter DeBoer zu. "Wir müssen gewinnen. Seit Spiel 1 haben wir nur einen Sieg, das würde jeden frustrieren. Wir haben einfach nicht gewonnen und wir sind es nicht gewohnt nicht zu gewinnen."
Von den überragenden Statistiken ist in der Serie gegen die Canadiens nicht viel übrig geblieben. Die Abwehr hat sich mit 2,4 Gegentoren pro Spiel leicht verschlechtert, die Unterzahlquote ist deutlich auf 75 Prozent abgesunken, der sonst so effektive Angriff erzielt nur 2,2 Tore pro Spiel und das Powerplay wartet nach 13 Gelegenheiten in fünf Spielen noch auf den ersten Treffer.

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"Manchmal braucht man einfach ein bisschen Glück mit dem Puck", erklärte Stürmer Reilly Smith. "Das wir im Powerplay solche Probleme haben, ist der große Faktor in dieser Serie, das schadet unserem Spiel sehr. Das müssen wir im nächsten Spiel ändern und wenn wir das schaffen, ist noch viel möglich."
Die Abwehr der Canadiens scheint für Vegas ein kaum lösbares Rätsel, sie haben Probleme in Montreals Drittel zu kommen, können sich dort selten festsetzen und bringen ihre Torschüsse oft aus wenig aussichtsreichen Positionen an. Puckverluste im Spielaufbau werden von Montreal immer wieder mit erfolgreichen Kontern bestraft.
"Sie sind immer nah am Puck, ob in der Abwehr, in der neutralen Zone, oder in unserem Drittel, es hängen immer mehrere ihrer Spieler an dir", erläuterte Stephenson die Herausforderung im Spiel gegen die Abwehr der Canadiens. "Sie machen es einem schwer. Im letzten Spiel sind wir Phasenweise damit zurecht gekommen, aber es ist eine harte Serie, sie spielen sehr gut."
Besonders die Starstürmer der Golden Knights in den ersten beiden Reihen müssen sich steigern, wenn sie Spiel 7 erzwingen und ins Stanley Cup Finales einziehen wollen. Von den elf Toren der Golden Knights in der Serie kamen nur vier von Stürmern, Max Pacioretty war der einzige Stürmer aus den ersten beiden Reihen, der zum Torerfolg kam. Kapitän Mark Stone erzielte bisher keinen Punkt. Der beste Torschütze in dieser Serie ist bisher Verteidiger Alex Pietrangelo mit drei Treffern. Spieler wie Stone, Pacioretty, Smith und Stephenson haben das Kaliber, um den Unterschied in einem Spiel, oder sogar einer Serie zu machen. Finden sie einen Weg zu ihrer üblichen Effizienz in der Offensive, stehen die Chancen gut für die Golden Knights.
Fallen endlich die Tore, dürfte Montreal es schwer haben, denn auch sie erzielten bisher nur zwölf Treffer. Immerhin stellen die Golden Knights mit Marc-Andre Fleury und Robin Lehner das vielleicht beste Torwart-Tandem der Liga. Fleury ist für die Vezina Trophy als bester Torhüter der Saison nominiert und gemeinsam gewannen sie die William M. Jennings Trophy für die Torhüter des Teams mit den wenigsten Gegentoren. Lehner bekam die Trophäe bereits zum zweiten Mal, 2019 gewann er sie in Diensten der New York Islanders gemeinsam mit Thomas Greiss.

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"Unser Vertrauen in unsere Torhüter hat die ganze Saison über nicht gewackelt", lobte Smith. "Sie sind nicht der Grund dafür, dass wir die Spiele in dieser Serie verloren haben. Wir haben vollstes Vertrauen in die beiden und wir sind gut besetzt, egal welcher Torhüter spielt."
Die Golden Knights brauchen den Sieg in Spiel 6 um jeden Preis, doch dazu müssen sie wieder zu ihren Stärken finden, die Canadiens dauerhaft unter Druck setzen, ihre Special Teams verbessern und hoffen, dass ihr Torhüter einen weiteren guten Abend hat. Die Enttäuschungen der vergangenen Spiele machen das nicht leichter, denn je länger die Flaute im Powerplay und die Durststrecke der Spitzenstürmer dauert, desto mehr wird die Psyche zum Faktor. Ein Tor könnte jedoch genügen, um den Kopf wieder frei zu kriegen und zum gewohnten Niveau zu finden.
"Wir sind zuversichtlich", ließ DeBoer wissen. "Wir wissen, dass wir besser Spielen können, als wir es im letzten Spiel getan haben. Jetzt liegt es an uns aufs Eis zu kommen und unser bestes Spiel zu zeigen. Wir waren als Team schon vorher in dieser Situation und müssen jetzt einfach ein gutes Spiel liefern."