Als erster Glücksgriff von McPhee erwies sich die Verpflichtung des routinierten Trainers Gallant. Er besaß die Fähigkeit, sich bei den Spielern den nötigen Respekt zu verschaffen und ihnen zugleich Freude an ihrem Job zu vermitteln. Beides waren die Schlüssel zum Erfolg. Von Beginn an präsentierte sich der zusammengestellte Kader als verschworene Einheit. Torhüter Marc-Andre Fleury, dreifacher Stanley-Cup-Champion mit den Pittsburgh Penguins, verlieh den Golden Knights den notwendigen Glamour und erwies sich als der erhoffte starke Rückhalt zwischen den Pfosten. Er war der wertvollste Spieler des Teams in der regulären Saison und trat in den Playoffs einmal mehr den Beweis an, dass er weltweit zu den Meistern seines Fachs gehört.
"Er hat die nötige Erfahrung ins Team gebracht und Führungsstärke bewiesen. Außerdem hatte er zuvor schon Erfolg in den Playoffs. Das zusammen war für uns Gold wert", lobte McPhee den Schlussmann.
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Viele andere nach Nevada geholte Akteure standen Fleury in nichts nach und machten im Laufe der vergangenen Monate eine erstaunliche Entwicklung durch. Zu ihnen zählte der von den Columbus Blus Jackets verpflichtete William Karlsson. Der Angreifer schloss die Hauptrunde mit 43 Treffern als bester Torschütze der Golden Knights ab. In der Saison 2016/17 hatte er lediglich sechsmal ins Schwarze getroffen. Persönliche Rekorde verbuchten zudem die Stürmer David Perron (50 Assists), Erik Haula (29 Tore) und Reilly Smith (60 Punkte). Jonathan Marchessault mauserte sich mit 27 Toren und 48 Vorlagen sowie einer Plus-Minus Bilanz von +36 zu einem wertvollen Allrounder.
Der von den Florida Panthers gekommene Marchessault sieht in der Beständigkeit der Mannschaft einen wichtigen Faktor für das erfolgreiche Abschneiden. "Selbst, wenn es in einem Spiel einmal nicht so gut lief, haben wir uns nicht beirren lassen. Dann haben wir im nächsten Match einfach eine Schippe draufgelegt", sagte der Center. Voraussetzung dafür sei die hervorragende Chemie im Team gewesen. "Bei uns gab es zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Cliquen. Wir saßen alle im selben Boot und waren froh, ein Teil dieses Projekts zu sein. Wir wollten das Beste daraus machen und haben es auch geschafft. Unsere Strategie war, nie zu weit nach vorne zu blicken, sondern sich stets auf die nächste Partie zu konzentrieren", erläuterte Marchessault.