Mit Freiluftspielen kann ich, das habe ich ja schon einmal in einer früheren Ausgabe dieser Serie betont, hingegen nicht so viel anfangen. Die Akteure sind mir dabei einfach zu weit weg von den Zuschauern.
Axel Jeroma: Was die Freiluftspiele betrifft, denke ich ähnlich wie Robin. Eishockey ist für mich ein Hallensport, auch wenn die Ursprünge draußen in der Natur liegen mögen. In dieser Hinsicht bin ich daher kein bisschen nostalgisch. Das heißt jedoch nicht, dass mir aus diesem Grund das Winter Classic oder die Stadium Series nicht zusagen würden, ganz im Gegenteil. Es sind zwei tolle Events, die sich vom Liga-Alltag abheben und für die Organisationen natürlich auch in wirtschaftlicher Hinsicht interessant sind. In ein Stadion passen schließlich viel mehr Zuschauer als in die normalen Arenen. Darüber hinaus lassen sich zusätzliche Einnahmen durch Fanartikel generieren, unter anderem mit den besonders gestalteten Retro-Trikots. Und sportlich geht es genauso zur Sache wie bei einem Ligaspiel unter dem Hallendach.
Beim NHL All-Star Game ist das anders. Da steht die Show im Vordergrund. Die Partien im Modus drei gegen drei sind zwar schön anzuschauen und garantieren eine Menge Tore, aber für mich haben sie nicht den Reiz eines regulären Saisonspiels. Gleiches gilt für die vorgeschaltete Skills Competition.
Ich bin ein großer Fan der NHL Global Series. Es freut mich sehr, dass die Liga dafür seit 2017 jedes Jahr nach Europa kommt. Bis auf zwei Ausnahmen habe ich für NHL.com/de von allen Spielen der Tournee berichtet.
Ein interessantes Erlebnis hatte ich im November in Stockholm bei den Gastspielen der Tampa Bay Lightning und den Buffalo Sabres im Ericsson Globe. Auf dem Weg ins Hotel nach dem zweiten Match beider Mannschaften stand ich am Bahnsteig der U-Bahn neben Fans, die Trikots des deutschen DEL-2-Klubs Eispiraten Crimmitschau trugen und ausgiebig über NHL-Themen diskutierten. Im Zug saß ich einem Vater mit seiner Tochter gegenüber, die extra für drei Tage aus Buffalo in die schwedische Hauptstadt gekommen waren, nur um die Sabres zu sehen. Das hat mir gezeigt, welche Strahlkraft die NHL ausübt und wie vielfältig und international ihre Anhängerschaft ist. Das finde ich großartig.