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Nun ist es so weite, die St. Louis Blues haben es geschafft. Mit dem Sweep sollte es nichts werden, den konnten die Minnesota Wild mit ihrem 2-0 Sieg am Mittwoch noch abwehren, doch am Samstag entschieden sie die Serie mit einem 4-3 Sieg nach Verlängerung. Es war das mit Abstand torreichste Spiel der Serie und von der ersten bis zur letzten Minute spannend. Endlich trafen auch die Spieler, von denen man es erwartete, wie Vladimir Tarasenko für die Blues und Mikko Koivu für die Wild.

Auch Paul Stastny traf für die Blues. Sie mussten zuvor seit dem 21. März wegen einer Fußverletzung auf Stastny verzichten, ein bitterer Schlag für St. Louis. Er ist einer der Führungsspieler des Teams und kam in der regulären Saison auf 18 Tore und 40 Punkte in 66 Spielen, in 48 Playoffspielen in seiner Karriere, erzielte er vor dem letzten Spiel gegen Minnesota 13 Tore und 33 Punkte. Am Samstag kehrte er nun zurück und lieferte ein hervorragendes Spiel, in einer Reihe mit Vladimir Tarasenko und Jaden Schwartz.
Die Wild hingegen mussten im zweiten Drittel einen herben Verlust hinnehmen. Eric Staal stürzte unglücklich, als er mit hoher Geschwindigkeit auf das Tor der Blues zu fuhr und schlug Kopf voraus in die Bande ein. Die Ärzte kamen sofort aufs Eis und kümmerten sich um Staal, der nach einigen Minuten wieder auf die Beine kam und das Eis, gestützt von Teamkollegen, verließ. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, war laut berichten aber wach und ansprechbar, ein gutes Zeichen. Mittlerweile wurde er wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Die Wild mussten dennoch für den Rest des Spiels verzichten, möglicherweise ein Faktor.

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"Das ist immer hart, man weiß nicht, was los ist" erklärte Kapitän Mikko Koivu. "Wir waren erleichtert, dass er aufstehen konnte, dann ist es normalerweise nichts ernstes. Da war es leichter weiter zu machen, aber es war ein üble Szene. Es zieht einen trotzdem runter."
Die Entscheidung in der Verlängerung brachte aber keiner der Veteranen, wie Stastny, oder Staal, sondern Magnus Paajarvi. Der Schwede setzte damit einen Trend fort, der bereits die ganze Serie prägte. Bereits seit Spiel eins waren es nicht die großen Leistungsträger, die die Spiele entschieden, es waren Spieler, die zu unerwarteten Helden wurden.

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Los ging es bereits im ersten Spiel mit der übermenschlichen Leistung von Jake Allen im Tor der Blues, der 51 Saves machte, nachdem er in der regulären Saison schwierige Phasen hatte, auf einen Gegentorschnitt von 2,42 und 91,5% Fangquote kam. In der Playoffserie erreichte er einen Gegentorschnitt von 1,47 und sensationelle 95,6% Fangquote.
Aber nicht nur im Tor gab es für St. Louis eine positive Überraschung, auch in der Abwehr zeigte ein Spieler einen größeren Beitrag, als man von ihm erwartet hatte. Joel Edmundson zeigte nicht nur eine starke Leistung in der Abwehr der Blues, er trug mit je einem Treffer in den ersten beiden Spielen entscheidend zum positiven Start der Blues in die Serie bei. In der regulären Saison traf er nur drei Mal in 69 Spielen.

Und nun gesellte sich auch noch Paajarvi zu den Überraschungen der Blues. Der Schwede erzielte bisher 43 Tore und 93 Punkte in 308 regulären Saisonspielen, diese Saison machte er nur 32 Spiele und erzielte acht Tore.
"Magnus bringt eine großartige Geschichte", erklärte Yeo. "Er musste in die Minor League, dort haben die Trainer großartig mit ihm gearbeitet. Er hat großen Charakter gezeigt, sein Spiel verbessert, ist ein zuverlässiger Spieler und hat auch zur Offensive beigetragen."
In der nächsten Runde treffen die Blues auf Roman Josis Nashville Predators. Die Preds zeigten gegen die favorisierten Chicago Blackhawks eine geniale Serie und holten einen Sweep. In den vier Spielen holte Torwart Pekka Rinne zwei Shutouts und sein Team kam auf ein Torverhältnis von 13-3.
"Wir haben gesehen, was Nashville mit Chicago angestellt hatte", sagte Allen. "Sie spielen eindeutig ihr bestes Eishockey und sie werden bereit sein."
Die Predators werden Allen vor eine neue Herausforderung stellen, besonders Josi und sein Landsmann Kevin Fiala, die beide bereits zwei Mal trafen. Auch die Offensivabteilung der Blues muss gegen die Preds noch einen Zahn zulegen müssen. Immerhin kassierten Rinne und seine Vorderleute gegen eine der gefährlichsten Offensiven der Liga nur drei Tore und spielten zwei Mal zu null.