LAK@COL: Toffoli verbucht ersten NHL Outdoor Hattrick

Sie waren angereist, um zu gewinnen, doch nur Wenige hatten ihnen das zugetraut. Über 45.000 Zuschauer hatten sich im Falcon Stadium, dem Football-Stadion der United States Air Force Academy (USAFA) in Colorado Springs eingefunden, um der Open Air-Partie zwischen den Colorado Avalanche und den Los Angeles Kings im Rahmen der Navy Federal Credit Union NHL Stadium Series 2020 beizuwohnen.

Die Favoritenrolle war klar verteilt, wenn der Tabellenzweite der Central Division aus Denver mit Ansprüchen auf die Divisionsführung als Gastgeber auf das punktschlechteste Team der Western Conference aus L.A. trifft, dem die Konkurrenz schon enteilt schien. Für die Kings war es genau die richtige Kulisse, um zu beweisen, dass sie besser sind als ihr Tabellenstand vermuten lässt.
Die Kalifornier bestritten zum dritten Mal ein reguläres Saisonspiel unter freiem Himmel, zuletzt am 21. Februar 2015 im Levi's Stadium von Santa Clara, wo sie die San Jose Sharks mit 2:1 bezwangen. Sieben ihrer Protagonisten von damals waren auch am Samstagabend mit dabei als die Kings durch eine eindrucksvolle Vorstellung die Avalanche mit 3:1 bezwangen. Zwei von ihnen avancierten zu den Matchwinnern: Rechtsaußen Tyler Toffoli und Torhüter Jonathan Quick.
Toffoli erzielte als Erster einen Hattrick bei einem NHL-Freiluftspiel und Quick wehrte 32 Schüsse der hochfavorisierten Avalanche ab.
"Toff war unglaublich. Er hat eine tolle Vorstellung in seiner Reihe abgeliefert. Man muss aber der ganzen Mannschaft Lob zollen. Sie haben ihm geholfen, dass er zeigen kann, welcher Spieler er ist", lobte Kings-Coach Todd McLellan den Dreifach-Torschützen.
Beim 1:0-Führungstor in der 15. Spielminute hatte Kings-Flügelstürmer das Glück auf seiner Seite: Am rechten Pfosten stehend, bugsierte er mit der Rückhand die Scheibe ins Netz, nachdem sie zunächst am linken Torpfosten gelandet und hinter dem Rücken von Colorados Torwart Philipp Grubauer seitlich abgeprallt war.

Toffoli SS

Bis in die Schlussminute des zweiten Spielabschnitts gelang es den Gästen unter großer Hilfe von Quick ihre Führung zu verteidigen, dann schlug Samuel Girard für die Avalanche zu.
McLellan zeigte sich äußerst zufrieden mit der Performance seines Torhüters. "Uns war bewusst, dass wir Quicki brauchen, wenn Bullys nicht an uns gehen, wenn es zu Puckverlusten unsererseits kommt, wenn wir eventuell müder werden und sie frische Leute auf dem Eis haben. Und er war zur Stelle, wie wir es von ihm gewohnt sind."
Wer nun glaubte, dass das Ausgleichstor der Avalanche die Wende in der Begegnung sei, sah sich getäuscht. Die Mannen aus L.A. ließen sich davon nicht beeindrucken und hielten auch im Schlussabschnitt mit. Als sich die reguläre Spielzeit dem Ende näherte und eine Zusatzschicht drohte, schlug erneut Toffoli zu. 55 Sekunden standen noch auf der Uhr, als er mit einem verdeckten Schuss den für den verletzten Grubauer eingewechselten Pavel Francouz das Nachsehen gab.
"Ich habe zunächst den Puck nach dem Bullygewinn nicht richtig auf dem Schläger bekommen, habe ihn dann aber doch noch unter Kontrolle gekriegt und zum Glück ging der Schuss auch rein", schilderte Toffoli sein Tor zur 2:1-Führung.
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Die Avalanche setzten noch einmal alles auf eine Karte, nahmen Francouz zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, doch diesen Freiraum nutzte Kings' Mann mit der Nummer 73 auf dem Rücken, um seinen Hattrick zu komplettieren und sich in die Annalen der NHL-Historie einzutragen.
"Als ich gerade rausging, sagte Kopitar zu mir auf dem Eis: 'Jetzt ist es offen und steck ihn in das leere Tor' Ich glaube, so nervös war ich noch nie in meinem Leben, wenn es darum ging, den Puck in ein leeres Netz zu schießen, aber es hat funktioniert."