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NHL.com/de hat sich kürzlich mit einigen der besten Spieler aus der NHL getroffen und sie befragt, um einen Einblick in ein breites Themenspektrum zu bekommen.
In dieser Ausgabe Tyler Seguin von den Dallas Stars

Wie würdest Du den aktuellen Status der NHL beschreiben?
"Ich denke, die Liga entwickelt sich in die richtige Richtung. Die Geschwindigkeit und das technische Niveau gehen definitiv nach oben. Es macht gerade richtig Spaß in dieser Liga zu spielen."
Ist es die Art von Spiel, die auch Dich in jungen Jahren zum Eishockey gebracht hätte?
"Ja. Die Spieler, besonders die Publikumslieblinge, haben die Geschwindigkeit und die Fähigkeiten, die den Sport unterhaltsam machen. Sie vollbringen Dinge, die man vor acht, neun Jahren noch nicht gesehen hat. Vielleicht gab es das zuvor auch schon, aber es ist alles strukturierter und etwas aggressiver und definitiv schneller geworden. Man muss wirklich skaten können, um heutzutage mitzuhalten, das macht das Spiel anziehender."

Was macht den Unterschied zwischen den besten drei bis fünf Spielern der Liga und den besten zehn aus?
"Da bräuchte ich eine Liste, um zu sehen, um wen es genau geht. Für mich ist aufgrund seiner Schnelligkeit und seiner Fähigkeiten Connor McDavid die Nummer eins. Vielleicht sehe ich das auch so, weil ich im Sommer mit ihm trainiere und ihn immer wieder auf dem Eis begegne. Wenn es um den Respekt geht und darum, was ein Spieler erreicht hat, dann ist es Sidney Crosby. Die beiden kämpfen momentan um den ersten Platz. Connor muss einen Titel holen, dann ist er eine echte Nummer eins."
Willst Du zu dieser Riege von Spielern gehören?
"Ich will der beste Spieler sein, der ich sein kann. Danach strebe ich, dafür arbeite ich jeden Tag. Man setzt seinem eigenen Potenzial keine Grenzen, das habe ich nie gemacht."
Hast Du für Dich selbst genaue Ziele definiert, die Du erreichen willst?
"Mein Ziel ist im Moment zu gewinnen. Ich will wieder in die Playoffs und dabei eine Führungsrolle in meinem Team übernehmen und helfen, uns wieder auf die große Bühne zu führen. Darum geht es."
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Solltet Ihr die Playoffs nicht erreichen, was ist Dein Plan, um wieder auf dieses Niveau zu kommen?
"Man nimmt sich jedes Jahr Zeit, um die Saison nochmals durchzugehen und die Fehler im Team zu finden. Man lässt sich einzelne Spiele Revue passieren und überlegt, wo man sich persönlich verbessern kann. Man hat jeden Sommer ein neues Ziel. Man ist nie zufrieden und will nie einfach nur sein Niveau halten, es gibt immer etwas zu verbessern. Meine Ziele haben sich über die Jahre verändert. Am Anfang wollte ich mehr Punkte machen, jetzt möchte ich, besonders seit letzter Saison, ein besserer Center in der ersten Reihe sein, in Unterzahl stärker werden und am besten alles miteinander vereinen."
Hast Du je das Gefühl, dass die Zeit knapp wird, um einen Stanley Cup zu gewinnen?
"Darüber habe ich mir bis diesen Sommer nie wirklich den Kopf zerbrochen. Nun dachte ich mir, ich bin jetzt 26, gehe in meine neunte Saison und werde dieses Jahr mein 600. Spiel absolvieren. Auf einmal spüre ich diesen zusätzlichen Druck, dass ich nicht mehr unendlich viel Zeit habe. Eine Karriere dauert nicht ewig. Deshalb will ich mit dem Team schnell wieder Erfolg haben und nicht nur persönlich eine gute Serie spielen. Ich habe letzte Saison 40 Tore geschossen, aber am Ende sitze ich dann da und schaue beim Stanley Cup Finale zu, fange im Juli wieder an zu trainieren und frage mich, wie geht es mir damit? Ich habe natürlich hart gearbeitet, aber ich denke dann zurück an Spiele, in denen ich in einer Szene nicht gut war und deshalb haben wir es vielleicht nicht in die Playoffs geschafft. Oder ich habe mal in der Verlängerung nicht getroffen, womöglich war das der Grund, dass es nicht geklappt hat. Da kommt viel zusammen."
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Wie nahe sind die Stars Deiner Meinung nach dran, um wieder dort anzukommen, wo Du sie sehen willst?
"Wir sind nahe dran. Das sind wir schon seit Jahren. Auf dem Papier stimmt eigentlich alles. Wir haben einen guten Torwart, Wir haben die nötigen Verteidiger, wir haben junge Talente und gute Stürmer, jetzt geht es nur darum, dies alles zu vereinen. Wir müssen herausfinden, wie alles zusammenpasst. Letzte Saison haben wir uns gut entwickelt, diese Saison müssen wir es jetzt schaffen."
Ist die Aufregung vor der Saison immer noch so groß wie früher?
"Es ist eine andere Art von Aufregung. Am Anfang habe ich mich einfach gefreut, weil es aufregend war, ein NHL-Spieler zu sein. Ich war noch neu. Jetzt ist es immer noch aufregend, aber da sind mehr Ruhe und auch fast ein bisschen Wut. Ich denke mehr darüber nach, wie wir in die Playoffs kommen können. Das geht am ersten Tag los. Das ist kein Sprint, es ist ein Marathon und der beginnt im Trainingscamp."