ARI@EDM: Grabner erobert den Puck und trifft

Während in der NHL die reguläre Saison 2019/20 seit dem 12. März aufgrund der Bedenken im Zusammenhang mit dem Coronavirus pausiert, liefert NHL.com/de weiterhin eigene Storys. In einer Serie benennen wir die wichtigsten Awards, die im Anschluss einer NHL-Saison verliehen werden nach verdienstvollen Spielern und Funktionären aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einem leicht ironischen Augenzwinkern kurzerhand um. In dieser Folge: Conn Smythe Trophy und Calder Memorial Trophy.

Uwe Krupp Trophy (Conn Smythe Trophy)
Die Conn Smythe Trophy wird jährlich im Anschluss des letzten Spiels der Stanley Cup Finalserie an den wertvollsten Spieler der Playoffs vergeben. Die Trophäe wurde nach Conn Smythe, dem ehemaligen Trainer, Manager, Präsidenten und Eigentümer der Toronto Maple Leafs benannt.
Wer in der 103-jährigen Geschichte der NHL als einziger Spieler aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz das Siegtor zum Gewinn des Stanley Cups schießt, ist ein würdiger Pate für den MVP-Award der Playoffs. Uwe Krupp bestritt 81 Playoffpartien in den 15 Spielzeiten seiner NHL-Karriere. Kein anderer deutschsprachiger Spieler brachte es auf mehr Einsätze in der Postseason als der in Köln geborene Verteidiger.
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Von den Buffalo Sabres in der elften Runde an Position 214 beim NHL Draft 1983 ausgewählt, gab Krupp sein NHL-Debüt zur Saison 1986/87. Im darauffolgenden Jahr, am 6. April 1988, durfte er zum ersten Mal Playoff-Luft auf NHL-Eis schnuppern, im Halbfinale der Adams Division zogen die Sabres jedoch mit 2:4-Siegen gegen die Boston Bruins den Kürzeren.
Auch in den folgenden drei Playoffs war für Krupp mit den Sabres bereits in der ersten Runde Schluss gewesen. Am 25. Oktober 1991 hieß es für ihn Abschied nehmen von Buffalo in Richtung Long Island. Im Anschluss seiner zweiten Saison in Uniondale legte er mit den Islanders einen langen Playoff-Lauf hin, der erst im Finale der Prince of Wales Conference gegen den späteren Stanley Cup Champion, die Montreal Canadiens, endete. In 18 Spielen der Stanley Cup Playoffs 1993 brachte es Krupp auf ein Tor, fünf Assists und einen +/-Wert von +2.
Ähnliches: [NHL Conn Smythe Trophy Gewinner]
Von 1994 bis 1996 qualifizierte sich Krupp mit den Islanders, mit den Quebec Nordiques, die zur Saison 1995/96 nach Denver umzogen, und mit den Colorado Avalanche für die Playoffs. Krupp verletzte sich in seinem ersten Spiel für die Avalanche und kehrte erst zum Saisonende für fünf Partien und die anschließenden Playoffs ins Team zurück - und in was für einer starken Verfassung!
Auf dem Weg zu Spiel vier im Stanley Cup Finale gegen die Florida Panthers erzielte Krupp drei Tore und zwölf Assists in 21 Spielen. Er befand sich auf dem Leistungshöhepunkt seiner Sportlerkarriere und er erfüllte sich am 10. Juni 1996 seinen größten Traum.
Mit einer 3:0-Serienführung traten die Avalanche in der Miami Arena an. Die gastgebenden Panthers leisteten kräftig Widerstand und so stand es nach Ablauf der regulären Spielzeit 0:0. Auch in den ersten zwei Verlängerungen sollte kein Treffer fallen. Es lief die fünfte Minute in der dritten Overtime, Krupp nahm sich ein Herz, zog rechts hinten von der blauen Linie ab und ließ Floridas Torhüter John Vanbiesbrouck keine Abwehrchance. Der Stanley Cup war gewonnen!

uwe krupp

Grabner Memorial Trophy (Calder Memorial Trophy)
Die Calder Memorial Trophy ist eine jährliche Auszeichnung, die an den besten Liganeuling (Rookie) in der National Hockey League verliehen wird. Die Trophäe soll an den NHL-Präsidenten Frank Calder erinnern, der von 1937 bis zu seinem Tod im Jahre 1943 jährlich einen Pokal für den herausragenden Rookie spendete.
Ähnliches: [NHL Calder Memorial Trophy Gewinner]
Keinen durchwegs geradlinigen Auftakt zu einer NHL-Karriere erlebte Michael Grabner. Bereits als 17-Jähriger wagte der Villacher den Sprung über den Atlantik, sorgte bei den Spokane Chiefs in der WHL für Aufsehen und weckte das Interesse bei den NHL-Scouts.
Beim NHL-Draft 2006 war es dann so weit: Grabner wurde von den Vancouver Canucks in der ersten Runde an Nummer 14 ausgewählt und unterschrieb drei Monate später, am 28. September 2006, einen 3-Jahres-Einstiegsvertrag bei den Westkanadiern. Sein erster NHL-Einsatz sollte aber noch auf sich warten lassen. Am 16. Oktober 2009 gab er in der Auswärtspartie gegen die Calgary Flames sein NHL-Debüt. Die Canucks zogen zwar mit 3:5 den Kürzeren, doch Grabner kam zu seinem ersten Scorerpunkt mit einem Assist beim Treffer von Christian Ehrhoff zum Endstand.

Aufgrund eines Fußgelenkbruchs Anfang November und einer Schulterverletzung, aufgrund der er 21 Spiele pausieren musste, kam Grabner erst in den letzten drei Saisonwochen sowie in den ersten zwei Runden der Stanley Cup Playoffs zu weiteren Einsätzen.
Turbulent verliefen nach dem Playoff-Aus gegen die Chicago Blackhawks (2:4-Siege) die Sommermonate für Grabner. Die Canucks gaben am 25. Juni den pfeilschnellen Außenstürmer in einem Trade an die Panthers ab, diese setzten ihn auf die Waiverliste, von der sich ihn die Islanders am 5. Oktober schnappten.
In der Saison 2010/11 zählte Grabner immer noch zu den NHL-Neulingen, und zwar zu den besten dieses Jahres. Mit 34 Toren war er der erfolgreichste Torschütze unter den Rookies sowie mit 52 Punkten der drittbeste Scorer hinter Jeff Skinner (63 Punkte) von den Carolina Hurricanes und Logan Couture (56 Punkte) von den San Jose Sharks.
In der Geschichte der NHL legte bis zum heutigen Tage kein anderer Spieler aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, nach Punkten, Punkten pro Spiel (0,68) und nach Toren bemessen, ein besseres Rookie-Jahr hin als Grabner.