Das Spiel wird schneller und offensiver
Die aktuelle Saison setzt den Trend der vergangenen Jahre zu einer schnelleren und offensiveren Spielweise fort. In den bisherigen Partien fielen 1956 Tore, das ergibt einen Durchschnitt von 6,2 Toren pro Spiel. Beide Werte wurden in den vergangenen 23 Jahren nur einmal übertroffen, in der Saison 2005/06, als zu diesem Zeitpunkt 2007 Tore (6,3 pro Spiel) gefallen waren.
Stehen bei beiden Teams gleich viele Spieler auf dem Eis, muss man noch weiter in die Vergangenheit blicken, um auf mehr Tore zu kommen. 1992/93, vor 27 Jahren, wurde der diesjährige Wert von 1462 Toren zuletzt übertroffen.
Dass das Spiel immer schneller wird, zeigt auch eine weitere Statistik, die vielleicht weniger Beachtung findet. Inklusive aller Unterbrechungen dauert es vom ersten Bully bis zur Schlusssirene der regulären Spielzeit im Durchschnitt nur 148 Minuten. So wenig Zeit lag seit 2012/13 nicht mehr zwischen diesen beiden Punkten. Das bedeutet, es gibt weniger Unterbrechungen, das sorgt für mehr Spielfluss und damit mehr Offensivaktionen.
Globalisierung im Eishockey
Die Kanadier dominieren mit ihrer Anzahl weiterhin die NHL, doch ein Blick auf die besten Scorer der Liga zeigt, dass die steigende Qualität in anderen Ländern längst in der NHL angekommen ist. Bei einem Blick auf die 15 Topscorer stößt man auf sieben verschiedene Nationalitäten. Von den 18 Spielern mit den meisten Punkten (fünf teilen sich mit 23 Punkten Platz 14) kommen sechs aus Kanada, vier aus den USA, drei aus Russland, zwei aus Schweden, einer aus Finnland und mit Leon Draisaitl, dem Topscorer der Liga, einer aus Deutschland. Erweitert man die Statistik auf Spieler mit mindestens 20 Punkten, gesellen sich der Slowene Anze Kopitar (22), der Schweizer Roman Josi und der Slowake Tomas Tatar (je 20) dazu.
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Junge Spieler gewinnen an Bedeutung
Die nach Herkunft bunt gemischte Liste der punktbesten Spieler spiegelt klar den Trend zu schnellem Eishockey wider. Das spielt jungen Spielern in die Karten, die mit ihrer Schnelligkeit für reihenweise Kontertore sorgen. Von den 20 Topscorern sind 16 jünger als 30 Jahre, das Durchschnittsalter liegt bei 25,5 Jahren.
Dass die offensive und schnelle Spielweise gut für die jungen Spieler der NHL ist, zeigt ausgerechnet ein Verteidiger besonders gut. Rookie Cale Makar von den Colorado Avalanche steht nach 20 Spielen bei 22 Punkten (fünf Tore, 17 Assists). Auf die 82 Spiele einer Saison hochgerechnet, könnte er bei seinem aktuellen Tempo auf 90 Zähler kommen. Damit würde er den bisherigen Rekord für einen Rookie-Verteidiger, den Larry Murphy mit 76 Punkten in der Saison 1980/81 aufstellte, gnadenlos pulverisieren.