Canadiens schlagen Golden Knights in Spiel 2 mit 3:2

Die Enttäuschung der Vegas Golden Knights war groß, als Spiel 2 des Stanley Cup Halbfinals vorüber und der erhoffte Ausgleich ausgeblieben war. Mit 31:23 Torschüssen hatte die Franchise aus Sin City zwar mehr Chancen als der Gegner, doch die Belohnung blieb aus: Vegas scheiterte immer wieder an den Heldentaten von Canadiens-Torhüter Carey Price und verlor dadurch 2:3. Für die Golden Knights war dies die erste Niederlage nach zuvor fünf Siegen hintereinander.

Trainer Peter DeBoer kritisierte vor allem die Leistung seiner Mannschaft im ersten Drittel, in dem sich die beiden ersten Gegentore ereignet hatten: "Gerade mit den ersten zehn Minuten bin ich sehr unzufrieden. Wir hätten besser in das Spiel kommen müssen. Dafür gibt es auch keine Ausreden." Verteidiger Alex Pietrangelo stimmte seinem Trainer zu: "Wir waren im ersten Drittel einfach nicht gut genug. Danach hat man gesehen, wozu wir in der Lage sind, wenn wir zu unserem Spiel finden."
Im letzten Spielabschnitt gaben die Golden Knights mehr Torschüsse ab als in den 40 Minuten zuvor. "Wir haben genug Chancen kreiert, um in das Spiel zurückzufinden, besonders nach dem ersten Drittel. Bei einigen Möglichkeiten fehlte uns dann einfach das Glück. Und deren Torwart war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde", sagte der Trainer.

MTL@VGK, Sp2: Pietrangelo mit zweitem Tor im Spiel

Vegas-Kapitän Mark Stone schätzte das Spiel realistisch ein: "Man kann nicht mit 0:2 hinten liegen und erwarten, das Spiel zu gewinnen. In den letzten beiden Dritteln haben wir zwar ordentlich gespielt. Aber es ist nie einfach, ein Spiel zu drehen. Zumal der Gegner dazu in der Lage ist, mit einer Führung sehr gut umzugehen."
Auffällig ist, dass die Stürmer der Golden Knights in dieser Serie Probleme im Abschluss haben. Es war Verteidiger Pietrangelo, der in der 39. Minute den Anschlusstreffer zum 1:3 erzielt und in der 55. Minute mit seinem Tor zum 2:3 eine heiße Schlussphase eingeläutet hatte.
Beim ersten Aufeinandertreffen, welches die Golden Knights mit 4:1 gewinnen konnten, wurden drei der vier Tore ebenfalls von Verteidigern erzielt: Mattias Janmark ist der einzige Stürmer, der in den beiden Partien gegen die Canadiens getroffen hat.
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Auch das Powerplay der Golden Knights ist ausbaufähig. Ein Tor in Überzahl gelang in dieser Serie noch nicht. Mit einer Erfolgsquote von 11,8 Prozent sind sie das zweitschwächste Powerplay-Team der Stanley Cup Playoffs 2021. Bereits in der regulären Saison war dies mit einer Erfolgsquote von 17,8 Prozent eine Schwachstelle.
DeBoer führt die mangelnde Ausbeute allerdings auch auf die Qualitäten des Gegners zurück: "Sie sind sehr stark im Penalty Kill. Carey Price hat richtig gut gespielt. Der Torwart ist immer der beste Penalty Killer. Und zu uns muss ich sagen, dass wir natürlich ein Powerplay-Tor gebraucht hätten und weiter daran arbeiten müssen."
Dem Trainer war klar, dass der Einzug in das Finale um den Stanley Cup kein Selbstläufer sein würde: "Die Leute, die gesagt haben, dass wir mit einem Sweep durchmarschieren, sind die gleichen Leute, die behauptet haben, wir würden gegen Colorado mit einem Sweep verlieren. Wenn du im Halbfinale stehst, dann weißt du, dass das ein Kampf wird. Dazu gehört auch, dass du manchmal in die Overtime gehen oder ein Spiel 7 bestreiten musst."

MTL@VGK, Sp2: Byron mit der Rückhand zum Tor

Am Freitag steht für die Golden Knights nun das erste Auswärtsspiel des Stanley Cup Halbfinals an (8:00 p.m. ET, Samstag 2 Uhr MEZ NHL.tv, DAZN, Sport 1+). Vegas wird die erste US-amerikanische Franchise in der laufenden Saison sein, die ein Spiel auf kanadischem Boden bestreitet.
"Es wird Spaß machen, nach einer ganzen Weile wieder in Kanada zurück zu sein", sagte Torwart Marc-Andre Fleury, der in der kanadischen Provinz Quebec und somit in der Nähe von Montreal aufwuchs: "Wir waren seit der Bubble im vergangenen Jahr nicht mehr dort. Aber das Ziel ist das Gleiche wie immer: Wir wollen das Spiel gewinnen."
Abgesehen vom Reisestress, ein Flug von Las Vegas nach Montreal dauert über sieben Stunden, müssen Auswärtsspiele für die Golden Knights nicht unbedingt von Nachteil sein.
Das letzte Auswärtsspiel in den Playoffs, gemeint ist Spiel 5 gegen die Colorado Avalanche, gewann Vegas in der Overtime. Über die gesamte Postseason haben sie drei Mal in einer fremden Halle gesiegt und drei Mal verloren. In der regulären Saison gewann Las Vegas 19 Auswärtsspiele. Keine Mannschaft der gesamten NHL siegte auf fremdem Eis häufiger.
Die Golden Knights können also trotz der Niederlage mit Optimismus den beiden Spielen im Bell Centre von Montreal entgegenblicken.