John Tortorella Blue Jackets CBJ 1214

EDMONTON - Eine überarbeitete Version von John Tortorella macht bei den Columbus Blue Jackets alles richtig.
Mehr Geduld ist das Kernstück seiner neuen Herangehensweise.
Aber ein netterer, nachsichtigerer Tortorella?
Er sagte, das wäre übertrieben.

"Ich glaube, ich habe mich nicht komplett verändert", sagte Tortorella vor dem 3-1 Sieg der Blue Jackets gegen die Edmonton Oilers am Dienstag. "Das würde ich sicher nicht sagen. Wie soll ich darauf antworten? Es ist mein Job Athleten anzutreiben und zu versuchen, sie auf ein Level zu bringen, das sie nicht für möglich gehalten hätten. Das wird sich nicht ändern."
"Ich glaube, was ich hier bei diesem Team anders mache, als letztes Jahr ist, das man mit dem Talent, das wir geholt haben und der Art wie das Spiel läuft, den Spielern erlauben muss einfach zu spielen."
Tortorella sagte, er versuche bei Fehlern geduldiger zu sein und die Flut an Informationen für die Spieler zu verringern.
"Die Spieler gehen aufs Eis und können nicht klar denken, weil es zu viele Informationen gibt", erklärte Tortorella, der mit den Blue Jackets bei einer Statistik von 18-5-4 steht, dem besten Start der Vereinsgeschichte. "Ich glaube, das ist eine der größten Anpassungen, die zur Zeit alle Trainer machen, dass sie ihre Teams spielen lassen. Man sollte ihnen eine Grundlage geben, sie aber spielen lassen und ihnen nicht im Weg stehen."
"Wenn es aber immer wieder den gleichen Fehler gibt und es etwas ist, das durch Faulheit und mangelnden Willen passiert, dann gehört es zu meinem Job Druck auszuüben. Das ändert sich ständig. Wir versuchen einfach unseren Job zu machen."
Die Blue Jackets verpflichteten Tortorella am 21. Oktober 2015. Er ersetzte Todd Richards, der nach einem Saisonstart von sieben Niederlagen in Folge gefeuert wurde. Columbus verpasste die Playoffs, konnte sich nicht von dem schlechten Start erholen und beendete die Saison mit 76 Punkten (34-40-8) als achter der Metropolitan Division und 15. der Eastern Conference.
"Ich denke nach letztem Jahr... Ich will ehrlich sein, ich bin nicht unbedingt einfach sofort zu verstehen", gab Tortorella zu. "Ich denke, das war letztes Jahr eine Eingewöhnungsphase für das Team. Und ich musste mich auch an sie gewöhnen. Ich kannte nicht einmal ihre Namen, als ich letztes Jahr hier ankam. Wir sind immer noch dabei, uns gegenseitig verstehen zu lernen, aber wir kommen schon viel besser miteinander klar."

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"Ich habe meinen Stil als Trainer an die Jugend des Teams angepasst. Wir versuchen uns weniger auf Fehler zu konzentrieren und sie spielen zu lassen, weil ich glaube, dass wir anders spielen müssen, besonders mit dem Talent, das wir bekommen haben."
Tortorella sagte, dass er den Bedarf sieht, sich anzupassen und sich zu ändern.
"Absolut. Ich gebe gerne zu, dass ich einige riesige Fehler gemacht habe, die die Entwicklung eines Spielers gebremst haben, weil ich in manchen Momenten nicht geduldig genug war", sagte er. "Ich bewerte mich in der Hinsicht ständig selbst neu."
"Man macht einige solche Situationen durch und lerne dazu, genau wie die Spieler. Ich lerne als Trainer auch ständig dazu. Ich habe ein paar Trainer, von denen ich täglich lerne. Ich hatte das Glück, die World Cup Trainer zu haben, einen jungen Trainerstab, von dem ich viel gelernt habe. Das versuche ich auch in meine Philosophie einzubauen."
"Ich bin immer noch der selbe. Daran werde ich nichts ändern. Aber ich versteh auch die jüngeren, die eine andere Herangehensweise und Denkweise als Trainer mitbringen und lerne von ihnen."
Blue Jackets Kapitän Nick Foligno lobte Tortorellas neue Herangehensweise.
"Ich denke er lebt das vor, was er uns predigt", sagte Foligno, der 22 Punkte (10 Tore, 12 Assists) in 25 Spielen hat. "Es ist sicher nicht einfach, aber er erlaubt uns unser Spiel zu machen und lässt uns machen, wenn wir die Dinge richtig machen. Natürlich werden Fehler passieren, aber wenn er sich jedes Mal sofort darauf stürzt, dann macht das Team die kleinen Dinge nicht mehr richtig."
"Ich glaube, das versteht er und dafür sind wir dankbar. So viele Fehler wir auch gemacht haben, wir gehen danach wieder aufs Eis und stellen sicher, dass wir es das nächste Mal besser machen."
"Ich glaube, das war wirklich gut, sowohl für die jungen, als auch die alten Spieler, das hat uns Selbstvertrauen gegeben."

Blue Jackets GM Jarmo Kekalainen sagte, er habe im Sommer eine Ahnung gehabt, dass Tortorella die Sache richtig machen würde.
"Nach der letzten Saison haben wir einen Neustart bekommen", sagte Kekalainen. "Wir waren alle der Meinung, dass wir viel besser waren, als wir gezeigt haben, aber es ist schwer, nach einem 0-7 Start wieder zurückzukommen, obwohl wir für den Rest der Saison eine Punktausbeute von 50% hatten."
"Der Teil war in Ordnung, aber nicht gut genug und wir schlossen die Saison auf Platz 27 ab. Intern waren wir nicht der Meinung, dass wir auf Rang 27 gehören. Aber das muss man auf dem Eis zeigen. Wir hatten einen guten Start, aber wir wollen weiter unsere Leistung auf dem Eis für uns sprechen lassen und uns jede Nacht beweisen."
Kekalainen sagte, Tortorella verdiene Anerkennung für seine Arbeit in dieser Saison.
"Er und sein Stab haben exzellente Arbeit geleistet, das Team darauf vorbereitet so zu spielen", sagte Kekalainen. "Wir haben uns in vielen verschiedenen Bereichen verbessert. Wir spielen schnell, so wie das Trainerteam und John es wollen. Wir schalten schnell um. Unser Forechecking ist schnell."
Kekalainen sagte, das entscheidende sei, dass Tortorella ein erstklassiger NHL Trainer ist.
"Manche Leute lieben ihn, andere eher weniger. "Egal mit wem man spricht, niemand würde sagen, dass er ein schlechter Trainer ist. Er ist manchmal aufbrausend, aber das ist Teil seiner Persönlichkeit und seiner Leidenschaft für das Spiel."