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Wirklich viel wollte bei den Toronto Maple Leafs in den ersten vier Spielen der Stanley Cup Playoffs nicht zusammengehen. In der fünften Partie gegen die Boston Bruins am Samstagabend packten sie jedoch die Gelegenheit am Schopfe. Toronto entging dem vorzeitigen Saisonende, errang einen 4:3-Sieg im TD Garden und verkürzte den Stand in der Best-of-Seven-Serie der ersten Playoff-Runde auf 2:3.

So gaben die Maple Leafs nicht nur ein Lebenszeichen ab, sondern holten auch die Serie gegen die Bruins für ein sechstes Spiel zurück ins Air Canada Center. Mit einer kräftigen Portion Selbstbewusstsein und dem eigenen Publikum im Rücken wollen die Maple Leafs am Montag um 7:00 pm ET (1:00 Uhr MESZ; NBCSN, NESN) das Saisonende noch ein weiteres Stückchen hinauszögern.
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"Es ist wirklich unglaublich schwer, in dieser Halle einen Sieg einzufahren, vor allem dann, wenn man so viele Unterzahlsituationen überstehen muss", sagte Torontos Stürmer Tyler Bozak im Anschluss an die Partie in Boston. "Wir haben eine außerordentliche Mannschaftsleistung abgeliefert und freuen uns riesig darüber, wieder nach Hause zu kommen und ein weiteres Spiel zu machen."
Boston wollte die Maple Leafs am Samstag eigentlich ausknocken, doch die Gäste hatten etwas dagegen. Die Bruins versuchten zwar ihr Möglichstes, gaben 45:21 Torschüsse ab und agierten diverse Male in numerischer Überzahl, aber genutzt hat es ihnen am Ende nicht.
"Sie wollten uns die Luft abschnüren", meinte Torontos Stürmer Connor Brown, der in der siebten Spielminute das 1:0 erzielte und damit eine vier Wochen anhaltende Torflaute beendete. "Sie fuhren Angriff um Angriff und heizten ihre Halle damit richtig auf. Vielleicht spielten wir etwas zu passiv und waren zu selten in ihrer Zone. Sie kamen leichter aus ihrem Drittel, als es uns recht war. Aber am Ende des Tages haben wir einen wichtigen Sieg eingefahren, der das Momentum auf unsere Seite holt."

Toronto, das sprichwörtlich wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen hing, hoffte nicht auf den Gnadenstoß, sondern rettete sich mit einem cleveren Schachzug. Headcoach Mike Babcock warf seine Reihen komplett durcheinander und legte damit den Grundstein für die Verlängerung der Playoff-Serie. Brown rückte in den ersten Sturmblock zu Auston Matthews und Zach Hyman und sollte seine Defensivqualitäten gegen Bostons Paradeangriffsreihe ausspielen. Dahinter führte Nazem Kadri den Block um William Nylander und Andreas Johnsson an und entkam so zeitweise der Bewachung von Zdeno Chara und Charlie McAvoy.
"Unterm Strich war es einfach so, dass es bislang in der Serie nicht besonders gut lief", erläuterte Babcock. "Wir mussten etwas versuchen. Ich weiß nicht, inwiefern sich die Reihen-Änderungen ausgezahlt haben, ich weiß nur, dass meine Jungs unglaublich engagiert waren. Wir hatten einen guten Start und ein überragendes Penalty-Killing."
Am Samstag fanden die Maple Leafs somit das richtige Mittel, um ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
"Es geht immer nur darum, die richtige Antwort zu finden", erläuterte Torontos Goalie Frederik Andersen. "Es kann so vieles falsch laufen und manchmal springen die Abpraller eben nicht dorthin, wo du sie haben willst. Aber da muss man eben durch."
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Die Maple Leafs erkämpften sich mit dem Sieg für viele unerwartet ein weiteres Heimspiel am Montag. Nun müssen sie erneut ein Ass aus dem Ärmel schütteln, um den Bruins Paroli bieten zu können. Denn die wollen sich durch den Rückschlag nicht aus der Bahn werfen lassen.
"Wir haben immer noch jede Menge Selbstvertrauen", gab sich Bruins-Stürmer Tim Schaller zuversichtlich. "Auch wenn sie diesmal gewonnen haben, sind wir weiterhin in der besseren Ausgangslage. Wir kamen gut ins Match zurück. Darauf wollen wir aufbauen. Hoffentlich werden wir in Toronto gute erste fünf Minuten haben."