"Wir kassierten in Unterzahl drei Gegentore", fügte Hainsey hinzu. "So viele fängt man sich sonst nie ein. Wir hatten nur ganz wenig Zeit in der offensiven Zone. Es fühlte sich so an, als ob sich das Spiel größtenteils nur in unserer Hälfte des Eises abgespielt hat. Wir schafften es einfach nicht, uns für längere Zeit in ihrem Drittel festzuspielen."
Boston, das nur haarscharf am Atlantic Division Titel vorbeischlitterte, ist ein unangenehmer Gegner, der den Maple Leafs das Leben zur Hölle macht. Im Tor fand Tuukka Rask nach einem holprigen Saisonstart in den vergangenen Wochen wieder zu alter Stärke zurück und in der Offensive sind sie bis in die Tiefe glänzend besetzt.
Mit Center Patrice Bergeron und den Außenstürmern Marchand und David Pastrnak schicken sie eine erste Sturmformation ins Rennen, die ihresgleichen sucht. Alle drei erzielten in der Hauptrunde jeweils über 30 Tore und verlangten den Maple Leafs in Spiel 1 allerhand ab.
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"Sie kämpften heute Abend einfach deutlich engagierter als wir", zog Torontos Coach Mike Babcock Bilanz. "Sie gaben mehr Gas. Ich dachte eigentlich, dass wir ziemlich gut ins Spiel kamen, aber es fehlt noch einiges."
Einiges, das die Maple Leafs innerhalb von nicht einmal zwei Tagen aufholen müssen.
"Sie sind ein gutes Team und ihre Halle tobt" erzählte Hainseys Verteidigungskollege Morgan Rielly.
Wenn der Puck am Samstag erneut im TD Garden zu Spiel 2 fallen wird, wollen sich die Maple Leafs in dieser Halle nicht wieder wie die sprichwörtlichen Schuljungen geben.
"Wir wissen, dass wir über einige Dinge reden müssen, auf die wir uns fokussieren müssen", gab sich Torontos Defensivspezialist Rielly kleinlaut. "Wir hatten einen schweren Tag und müssen am Samstag zu Spiel 2 am gleichen Ort besser werden. Ich davon überzeugt, dass uns das gelingen wird."
Eine Überzeugung, die berechtigt ist.
Anders als ihr unglücklicher Auftritt am Donnerstag gegen die Bruins vermuten lässt, sind die Maple Leafs eigentlich eines der stärksten Überzahlteams der Liga. Ihre Hauptrunden-Erfolgsquote von 25 Prozent war ligaweit die zweitbeste. Boston rangierte in dieser Kategorie lediglich auf dem vierten Platz.
"Ich denke, wir sind eine sehr gute Mannschaft, die schon viele Spiele gewonnen hat", erklärte Coach Babcock. "Wenn du geschlagen wirst, dann musst du dich eben neu sortieren. Das ist das was wir nun werden. Das Gute daran ist, dass wir nun einen ganzen Tag Zeit haben, um unsere Probleme zu lösen. Wir können uns entweder selbst bemitleiden und Zeit und Energie verschwenden oder wir können ein gutes Training abliefern und am Samstag zurückschlagen."