Price hilft Canadiens zum Sieg in Spiel 7 gg. Toronto

Die Toronto Maple Leafs verspielten in der Stanley Cup First Round gegen die Montreal Canadiens eine 3:1-Führung und verloren am Montag im siebten Spiel auf heimischem Eis mit 1:3. Damit muss einer der Favoriten auf den Gewinn des Stanley Cup 2021, im ersten Playoff-Duell mit den Canadiens seit 42 Jahren, frühzeitig die Segel streichen.

"Es ist wirklich schwer, es in Worte zu fassen. Wir sind natürlich am Boden zerstört und enttäuscht. Wir hatten das Gefühl, dass wir zu viel mehr fähig waren. Nicht nur heute Abend, sondern in der gesamten Serie", sagte Trainer Sheldon Keefe unmittelbar nach dem Ausscheiden.
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Die Fakten sind erschütternd und wirken schon fast mystisch, ähnlich einem auf sie lastenden Fluch. Die Maple Leafs haben seit 2004 keine Playoff-Serie mehr gewonnen. Sie haben acht Niederlagen in Folge in entscheidenden Playoff-Spielen kassiert. Zudem haben die Maple Leafs jetzt viermal in Folge ein Spiel verloren, in dem es um alles oder nichts ging: dreimal in einem Spiel 7 und einmal in einem Spiel 5 in der Stanley Cup Qualifikation 2020 gegen die Columbus Blue Jackets. Und das Wichtigste: Toronto hat seit 1967 keinen Stanley Cup mehr gewonnen, die längste aktive Serie aller NHL-Teams.
Die Maple Leafs galten in dieser Saison als legitimer Anwärter auf den Cup, nachdem sie mit 77 Punkten die Scotia North Division am Ende der regulären Spielzeit anführten. Damit hatten sie 18 Zähler mehr als Erstrundengegner Montreal, der als klarer Außenseiter in die Best-of-7-Serie ging.
"Die Erwartungshaltung innerhalb der Kabine war hoch. Die Ziele waren größer als das, was wir dieses Jahr erreicht haben. Das macht die Enttäuschung umso größer", gab sich Verteidiger Morgan Rielly verbittert. "Wir fühlen es. Wir wissen, dass wir eine Chance verpasst haben. Das ist nach unseren Maßstäben inakzeptabel, und macht diese Niederlage viel schlimmer als alles, womit wir bisher zu tun hatten."
Gründe für das Aus gab es viele, was es den Verantwortlichen in Toronto umso schwerer macht, an einer sportlich erfolgreicheren Zukunft zu arbeiten.

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Schon wieder Nervenflattern
Toronto hatte drei Gelegenheiten, seine Erstrunden-Serie gegen Montreal zu den eigenen Gunsten zu beenden und schaffte es, sie alle zu verspielen. Im entscheidenden Spiel 7 am Montag konnten die Maple Leafs nicht einmal ein Tor erzielen, bis ihr sportliches Schicksal kurz vor dem Ende bereits besiegelt war. Die enttäuschende 1:3-Niederlage versetzte Torontos einst so vielversprechender Saison einen endgültigen Dolchstoß.
Das Szenario war den Leafs dabei aus den vergangenen Jahren durchaus vertraut. Es war das dritte Mal in vier Spielzeiten, dass Toronto in Spiel 7 aus der ersten Runde ausgeschieden ist. Ganz zu schweigen von der Niederlage gegen die Columbus Blue Jackets in Spiel 5 der Stanley Cup Qualifikation im vergangenen Sommer.
Topstars tauchen im entscheidenden Moment ab
In dieser Serie waren Torontos Top-Stars auf dem Eis so gut wie unsichtbar. Auston Matthews, in der regulären Saison mit 41 Treffern und acht Toren Vorsprung der Torschützenkönig der NHL, traf in den sieben Spielen der K.o.-Phase nur ein einziges Mal. Kollege Mitchell Marner erzielte überhaupt kein Tor. Als die Saison Torontos in Spiel 7 auf dem Spiel stand, Tore gefragter waren als je zuvor, traf nur William Nylander in das Tor des Gegners und das auch erst zu einem Zeitpunkt, als das Spiel schon zu Ungunsten der Gastgeber entschieden war.
Insbesondere bei Marner setzte sich eine auffällige Ladehemmung fort. Der Stürmer konnte auch in diesem Jahr seine Torflaute in K.o.-Spielen nicht beenden. Er hat in seinen letzten 18 Playoff-Spielen kein einziges Tor erzielt. Eine Statistik, die der 24-Jährige nur schwer wegdiskutieren konnte.
"Ich hatte viele Chancen, viele leere Netze, Situationen, in denen ich die Scheibe einfach nicht reinbekommen habe", sagte Marner. "Ich habe mir selbst eine Menge Druck gemacht, um jede Nacht der beste Spieler zu sein. Ich hatte das Gefühl, dass ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden bin und ich muss einfach sicherstellen, dass das zukünftig nicht mehr passiert."

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Ideale Ausgangslage verspielt
Die Leafs hatten sich zu Beginn der Playoffs in eine ideale Position gebracht. Sie gewannen die Scotia North Division und sicherten sich dadurch den Heimvorteil in den ersten beiden Runden.
Toronto verlor Spiel 1 gegen Montreal und musste danach auf Kapitän John Tavares, der mit einer erlittenen Gehirnerschütterung und Knieverletzung ausfiel, verzichten. Trotz dieses doppelten Nackenschlags konnte Toronto die nächsten drei Spiele für sich entscheiden und die Canadiens in diesen Duellen in die Schranken weisen.
Die Maple Leafs schafften es, Montreal mit 13:3 Toren zu beherrschen, hatten aber in den letzten drei Spielen der Serie plötzlich große Probleme, die Offensive zu finden. In den Spielen 5 und 6 lagen die Leafs jeweils mit mehreren Toren zurück und kamen zurück, erzwangen in beiden Fällen mit einem Kraftakt eine Verlängerung, die jeweils verloren wurde. So kam es zur Nervenschlacht in Spiel 7, in der Toronto komplett versagte.
An der Defensive der Canadiens und Torhüter Price gescheitert
In Spiel 7 wurde Toronto wieder einmal von der starken Verteidigung der Canadiens und dem hervorragenden Spiel von deren Torhüter Carey Price in die Enge getrieben. Price hatte bei den drei abschließenden Siegen der Canadiens eine Fangquote von 94,4 Prozent vorzuweisen.
Nach zwei Spielabschnitten am Montag hatten Torontos Top-Leute Matthews, Marner und Nylander zusammen nur einen einzigen Schuss auf das Tor abgegeben. Die Leafs generierten keine einzige gefährliche Torchance, während Montreal in dieser Zeitspanne gleich drei Hochkaräter zu verzeichnen hatte.
"Ich bin mir nicht sicher, wie ich es zusammenfassen soll; es ist natürlich rundum extrem frustrierend", sagte Matthews, der die Playoffs mit einem Tor und fünf Punkten beendete. "Meiner Meinung nach hatten wir keinen Mangel an Chancen, wir waren nur nicht in der Lage, daraus Kapital zu schlagen."