Das ist enttäuschend für eine Mannschaft, die in der Best-of-7-Serie schon mit 3:1-Siegen vorne lag und die seit Anfang Februar die Führung in der Scotia North Division der Liga innehatte. Fast vergessen ist dadurch inzwischen auch die Tatsache, dass Toronto in der regulären Saison in den zehn direkten Duellen eine Bilanz von 6-2-2 gegen Montreal vorzuweisen hatte, den aktuellen Gegner dabei vielfach klar beherrschte.
Insbesondere die Art und Weise auf die die traditionsreiche NHL-Vertretung aus Toronto die Serienführung gegen die scheinbar schon geschlagenen Canadiens in den vergangenen Tagen wieder aus der Hand gab, muss den Beteiligten dabei sehr zu denken geben.
Zwei Niederlagen nacheinander in der Verlängerung, bei denen man selber im dritten Spielabschnitt einen zuvor eingetretenen Rückstand egalisieren konnte, damit das Momentum auf die eigene Seite zog, drohen auf die Moral im Kader zu schlagen. Nach dem hart erkämpften 4:3-Sieg nach Verlängerung in Spiel 5 am Donnerstag trug Montreal die Energie von 2.500 Fans im heimischen Bell Centre in Spiel 6 zu einem weiteren erfolgreichen Kraftakt, der die Maple Leafs jetzt maximal fordert.
"Offensichtlich haben sie von der Anwesenheit der Zuschauer profitiert, besonders am Anfang", sagte Auston Matthews anerkennend über den Einfluss, den die Menge auf den Spielverlauf nahm. Die Canadiens verzeichneten am Samstag, sehr zur Freude ihres Anhangs, die ersten acht Torschüsse des Spiels. Während dieser Zeitspanne ging Torontos Powerplayformation ans Werk und verzeichnete dabei keinen einzigen Torschuss. "Wir waren zu Beginn des Spiels einfach noch nicht bereit zu spielen", befand auch Stürmer Mitch Marner im Rückblick. "Wir müssen wirklich unmittelbar mit Spielbeginn anfangen."
Ausgerechnet dem zuvor teilweise harsch kritisierten Torhüter Jack Campbell gelang es durch einige starke Paraden seine Mannschaft unbeschadet durch diese Phase des Spiels zu bekommen.