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Bei der jüngsten 1:2-Niederlage seines Teams, der Nashville Predators, nach Shootout gegen die New York Rangers wurde er von seinem Landsmann Juuse Saros im Tor würdig vertreten, bekam eine verdiente Verschnaufpause, doch die 'Nummer Eins' im Gehäuse der Jungs aus 'Music City' ist bekanntlich seit Jahren schon der inzwischen 34-jährige Finne Pekka Rinne.

Und dieser hat, nach zuletzt einem längeren sportlichen Durchhänger, der einige Kritiker bereits hatte aufkommen lassen, dass seine besten Tage in der NHL möglicherweise bereits hinter ihm lägen, in dieser Saison tatsächlich noch einmal wieder zu alter Stärke zurückgefunden, war im November sogar der herausragende (und vor Tampa Bay Stürmer Nikita Kucherov und Edmontons Teamkapitän Connor McDavid offiziell geehrte und ausgezeichnete) Star der Liga.
Werfen wir daher heute einmal einen Blick auf den sympathischen Finnen und versuchen anhand einiger seiner Aussagen zuletzt nebenbei auch ein wenig zu ergründen, was ihn denn seiner Meinung nach über Jahre hinweg schon auf so einem hohen Niveau agieren lässt.
Der November war statistisch gesehen sein Monat. Von zwölf Starts konnte er stolze neun gewinnen. 1,49 Gegentore im Schnitt und eine Fangquote von nahezu 95% bewiesen zudem jedermann, dass Rinne wieder einer der ganz großen seines Fachs sein kann, auch wenn die jüngsten Spiele etwas weniger erfolgreich liefen. Insgesamt liegt der erfahrene Torhüter aktuell bei 24 Saisonspielen immerhin noch bei einer Fangquote von fast 92% und zwölf Saisonsiegen. Keine schlechte Bilanz insgesamt, bei einem insgesamt doch eher durchschnittlich agierenden NHL-Team.
Rinne wurde ursprünglich einmal in der achten Runde an insgesamt 258. Position beim NHL Entry Draft im Jahre 2004 von den Nashville Predators ausgewählt.
Zur Saison 200-06 wechselte der 1982 in Kempele (Finnland) geborene Torhüter dann zu den Milwaukee Admirals, dem Farmteam der Nashville Predators in der AHL. Er kam seinerzeit aber auch bereits auf einige erste vereinzelte Einsätze in der NHL.
Doch erst nachdem der damalige Stamm-Keeper der Predators Tomas Vokoun längerfristig ausfiel und für ihn Chris Mason als Starter einsprang, wurde Rinne dann wenig später dauerhaft zum regelmäßigen Backup der 'Preds'.
Durch die seinerzeit doch ziemlich schwankenden Leistungen von Stammkraft Mason kam dann auch Konkurrent Dan Ellis, den die Predators zwischenzeitlich zusätzlich noch aus Dallas geholt hatten, zu immer mehr NHL-Einsätzen.
Ellis, und zunächst eben nicht Rinne, wurde durch seine überraschend konstanten Leistungen bereits nach kurzer Zeit dann der neue Stammtorhüter der Predators. Rinne musste als zwischenzeitlich nur noch dritter Keeper im Team somit zunächst wieder zurück zum AHL-Team der Franchise.

Nachdem sich das Team mit Ellis dann auf einen neuen Vertrag einigen konnte, transferierten sie Mason 2008 für ein Viertrunden-Wahlrecht zu den St.Louis Blues. Somit wurde Pekka Rinne danach automatisch wieder zum Stellvertreter von Dan Ellis in Music City 'befördert'.
Der Finne etablierte sich dann nach und nach im Laufe der Saison 2008-09 selber als Stammtorhüter des Teams, verdrängte den Konkurrenten Schritt für Schritt vermehrt auf die Bank..
Zu einem echten Top-Torhüter der NHL entwickelte sich Rinne allerdings wohl erst in der Saison 2010-11, als er selber stolze 64 Partien während der regulären Saison absolvierte und dabei bereits damals rund 93 % der auf ihn abgefeuerten Torschüsse erfolgreich abwehren konnte.
In der folgenden Spielzeit brach der Finne gar den Franchiserekord für die meisten Saisonsiege eines Torwarts, den zuvor Vokoun mit 36 gewonnenen Partien in der Saison 2005-06 hielt, mit nun neu 43 Erfolgen.
Bis nach der Saison 2013 hielt er diese herausragende Rolle. Dann schlug das Verletzungspech beim Finnen zu. Eine Arthroskopie im Mai 2013 offenbarte massive Hüftprobleme, welche sich leider auch nicht so rasch beheben ließen.
Erst in der Spielzeit 2014-15 konnte er dann wieder zu alter Form kommen. Doch eine ziemlich enttäuschende Spielzeit 2015-16 im Anschluss, mit einer Fangquote von nur noch rund 90%, nährten bei vielen Kritikern den Verdacht, seine besten Tage in der besten Eishockeyliga der Welt könnten bereits hinter dem inzwischen deutlich über 30 Jahre altem Finnen liegen.

Josi_Rinne

"Ja, das letzte Jahr war wirklich ein extrem hartes und langes. Sowohl für mich persönlich als auch für das gesamte Team" bestätigt er im Rückblick. "Wir hatten unsere Höhen und Tiefen, waren nur selten wirklich so konstant wie wir es uns gewünscht hätten."
"Ich habe damals auch wirklich viel darüber gegrübelt, mir überlegt was ich konkret ändern könnte. Aber wir konnten diese Schwankungen einfach damals nicht beenden. Und letztendlich ist in diesem Spiel vieles einfach eine Frage des Selbstvertrauens. Gerade auch im Tor ist vieles reine Psychologie. Das ist manchmal dann schon eine ganz eigene Rolle in einem Mannschaftssport."
Fragt man sich natürlich, wie es ihm nun gelungen ist wieder an die guten alten Zeiten anzuschließen. Rinne selber sieht das gelassen.
"Es gibt da wirklich kein großes Geheimnis. Ich werde älter, viele Mitspieler im Schnitt immer jünger. Also muss man als älterer Mitspieler versuchen die Entwicklungen des Spiels bestmöglich mitzugehen. Man muss sich immer möglichst professionell vorbereiten. Jeden einzelnen Tag."
Offenbar hat er damit zuletzt wieder richtig viel Erfolg. Seine Statistiken sind jüngst jedenfalls wieder deutlich verbessert.
"Ich fühle mich auch wieder richtig gut und bin voller Selbstvertrauen" bestätigt Rinne mit einem Nachsatz dazu auch laut 'FanRag-Sports'.
"Für mich war harte Arbeit immer einer der Hauptgründe für meinen sportlichen Erfolg. Vor gut drei Jahren, als ich fast ein Jahr lang mit einer Verletzung ausfiel, rund 60 Spiele dadurch versäumte, da wurde mir zudem klar, dass die Gesundheit das alles Entscheidende ist. Man muss seinen Körper pflegen, auch im Sommer. Und das wird natürlich immer wichtiger, je älter man wird."
"Auch auf dem Eis habe ich mein Spiel zuletzt leicht verändert. Nichts wirklich gravierendes, aber ein paar Kleinigkeiten schon. Kurz gesagt versuche ich insgesamt ruhiger zu agieren."
"Ein Spitzenspieler in dieser Liga zu sein ist etwas was einen jeden Tag voll fordert, und natürlich erst recht bei jedem einzelnen Spiel."