Im Enterprise Center erlebten die Fans am Montag einen historischen Moment. Connor McDavid erzielte den 1100. Punkt seiner NHL-Karriere. Trotz der zwei Assists ihres Kapitäns mussten die Edmonton Oilers am Ende eine 2:3-Auswärtsniederlage gegen die St. Louis Blues einstecken. Verantwortlich dafür war der Schweizer Pius Suter, der mit dem entscheidenden Tor eine Durststrecke der Blues von sieben Niederlagen beendete.

„Das haben wir gebraucht“, zeigte sich Blues-Trainer Jim Montgomery erleichtert. „Wir konzentrieren uns als Team aber auf unsere Abläufe. Wir glauben, dass Dinge wie gute Gewohnheiten, das Gewinnen von Zweikämpfen vor dem Tor, zu guten Chancen und guten Ergebnissen führen. Für mich war das unser drittes gutes Spiel in Folge und wenn wir so spielen, werden wir viele Spiele gewinnen.“

Typisch McDavid

McDavid durfte bereits im ersten Drittel seinen besonderen Moment feiern. Nach 18:38 Minuten legte er im Powerplay von hinter dem Tor auf Jack Roslovic ab, der aus nächster Nähe zum 1:0 für die Oilers traf.

EDM@STL: McDavid erreicht Meilenstein bei Roslovics PPG

Kurz nach der Drittelpause legte McDavid sogar noch nach. In der 23. Minute legte er bei einem schön vorgetragenen Konter das 2:0 durch Andrew Mangiapane mit auf. Die Blues können sich mit einer seltenen Statistik schmücken, da sie keinen Torschuss von McDavid zuließen. Am punkten hinderte ihn das aber nicht.

„Wir haben sehr auf ihn geachtet, wenn er auf dem Eis war, aber wir konnten ihn nicht wirklich stoppen“, lachte Montgomery. „Er ist ein bisschen wie Michael Jordan. Wenn man den unter 30 Punkten gehalten hat, war man zufrieden.“

Mit der 2:0-Führung waren die Oilers auf bestem Weg zum fünften Mal in Folge mit einem Punktgewinn vom Eis zu gehen. Nach einem durchwachsenen Start in die Saison (4-5-1) hatten sie zuletzt zwei Siege und zwei Punktgewinne durch Niederlagen in der Verlängerung eingefahren.

Meilenstein im Eiltempo

In über 100 Jahren NHL-Geschichte erreichten vor McDavid erst 68 andere Spieler die Marke von 1100 Punkten. Mit seinen nun 1101 Zählern (364 Tore, 737 Assists) ließ er zudem Glenn Anderson in der ewigen Scorerliste hinter sich.

Außergewöhnlich macht den Meilenstein aber vor allem die Geschwindigkeit, in der McDavid ihn erreichte. Nur drei Spieler brauchten weniger Spiele als er dafür. Der Oilers-Kapitän benötigte 726 Partien. Nur Wayne Gretzky (464 Spiele), Mario Lemieux (550) und Mike Bossy (725) schafften es schneller. „Er ist in unserem Sport der gefährlichste Mann der Welt“, kommentierte Montgomery mit ernster Miene.

Suter lässt Blues jubeln

Während niemand McDavid diese Errungenschaft nehmen kann, war der Sieg der Oilers weniger sicher. Ein Doppelschlag spät im zweiten Drittel brachte St. Louis zurück ins Spiel. Dalibor Dvorsky nutzte ein Powerplay aus und sorgte in der 37. Minute mit einer Direktabnahme vom rechten Bullypunkt für den Anschluss. Für den slowakischen Rookie aus dem Draft-Jahrgang 2023 war es im fünften NHL-Spiel das erste Tor und der erste Punkt seiner Karriere.

„Das war natürlich super“, freute sich Dvorsky. „Viel mehr kann man dazu nicht sagen. Ich habe einen super Pass von Faulk gekriegt, habe einfach abgezogen und hatte Glück, dass es ein Tor war.“

EDM@STL: Dvorsky erzielt per Direktschuss sein erstes NHL-Tor

2:30 Minuten später schaffte Robert Thomas auch noch den Ausgleich. Thomas hatte zuvor vier Spiele aufgrund einer Verletzung gefehlt, die er sich am 25. Oktober im Spiel gegen die Detroit Red Wings zugezogen hatte.

„Früh im zweiten Drittel hatten sie Chancen, bei denen wir Konter nicht gut verteidigt haben, teilweise haben ihre Verteidiger und überlaufen, teilweise waren wir einfach nachlässig“, bemängelte Edmontons Trainer Kris Knoblauch. „Im dritten Drittel war das besser, aber am Ende war es Glück, wir waren über weite Strecken gut genug für zwei Punkte.“

Perfekt machte den Abend für die Blues am Ende Suter. In der 59. Minute lauerte der Center vor dem Tor der Oilers und staubte nach einem Schuss von Colton Parayko den Rebound ab. Suter war für die Blues eine lohnende Investition. Sie verpflichteten ihn im Sommer als Free Agent. Nun ist er mit fünf Toren der zweitbeste Torjäger der Blues und teilt sich mit acht Punkten den Titel des besten Scorers der Mannschaft mit Thomas, Jimmy Snuggerud und Jordan Kyrou.

EDM@STL: Suter gelingt das Tor zur Führung

Ende einer Durststrecke

Der Sieg lässt die Blues vorerst etwas aufatmen. Es war der Schlusspunkt einer enttäuschenden Durststrecke. St. Louis erlebt bisher eine schwierige Saison, die am 9. Oktober schon mit einer 0:5-Auftaktniederlage gegen die Minnesota Wild unter ungünstigen Vorzeichen begonnen hatte. In den vergangenen beiden Wochen hatten die Blues in sieben Spielen (0-5-2) keinen einzigen Sieg eingefahren.

„Wir haben hart gearbeitet“, betonte Thomas. „Wir gießen hier gerade ein Fundament für mehr Konstanz und es ist schön, dass wir dafür belohnt wurden. Wir lagen mit zwei Toren zurück und haben einfach weiter Druck gemacht. Das hat uns in der Vergangenheit erfolgreich gemacht, dass wir einfach weitermachen.“

Der Erfolg gegen Edmonton war ein Befreiungsschlag, auf den St. Louis nun aufbauen will. Gelegenheit dazu werden sie am Mittwoch haben. Dann sind sie bei den Washington Capitals zu Gast, die selbst seit vier Spielen auf einen Sieg warten. McDavid und die Oilers müssen bereits am Dienstag wieder ran, wenn sie bei den Dallas Stars zu Gast sind.

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