Perlini, Murphy zusammen mit Spielern der Hertha

Spektakuläre Szenen gibt es in einer NHL-Saison quasi am laufenden Band. Tolle und technisch hervorragend herausgespielte Tore, krachende Checks, fantastische Paraden und großartige Events. NHL.com/de wirft einen Blick auf die zehn eindrucksvollsten Ereignisse der Saison 2019/20.

Auf Platz Nummer 4: Die NHL Global Series 2019 - die Chicago Blackhawks, Philadelphia Flyers, Tampa Bay Lightning und Buffalo Sabres eroberten Europa.
Laute Musik dröhnte aus den Boxen der O2 Arena von Prag, als die Spieler der Chicago Blackhawks und der Philadelphia Flyers das Eis betraten. 17.463 Fans bejubelten die Stars, die sie ansonsten nur aus dem Fernsehen kennen. Umso schöner, wenn die Top-Spieler ausgerechnet in diesem Spiel groß auftrumpfen. Patrick Kane von den Blackhawks, der auch in Europa von vielen NHL-Fans verehrt wird, zählte mit einem Tor und zwei Assists zu den effektivsten Spielern auf dem Eis. Auf Seiten der Flyers war Travis Konecny mit zwei Toren und einem Assist der produktivste Akteur. Auch der Österreicher Michael Raffl trug mit seinem Tor dazu bei, dass Philadelphia sein Auftaktspiel der Saison 2019/20 schlussendlich mit 4:3 gewann.

Doch bei den Spielen der Global Series geht es um mehr als nur das reine Ergebnis. Die NHL definiert diese Spiele als eine Belohnung für die vielen loyalen und leidenschaftlichen Fans in Europa, die die Spiele der nordamerikanischen Profiliga über die internationalen Übertragungspartner oder den Streaming Service der NHL, NHL.TV, verfolgen. 2019 war bereits das dritte Jahr in Folge und das achte Mal insgesamt, dass die NHL nach Europa reiste und dort reguläre Saisonspiele austrug. Die Veranstalter transformierten die einzigartige Stimmung der NHL-Arenen in die europäischen Hallen, sodass der Zuschauer durchaus hätte denken können, er befände sich gerade im United Center von Chicago oder dem Wells Fargo Center von Philadelphia.
Ein unvergessliches Erlebnis war das Spiel nicht zuletzt auch für die Kinder, die kurz nach den Profis das Eis betraten und sich bei der Spielervorstellung sowie den Nationalhymnen neben ihren Stars aufstellten. Erst wurde die Hymne der USA vorgetragen, dann die tschechische Nationalhymne. Auf den Rängen herrschte das ganze Spiel über eine freudige und friedliche Stimmung. Fans im Trikot der Blackhawks und der Flyers saßen nebeneinander und genossen zusammen das Erlebnis.

gs chi fans

"Das war eine großartige Kulisse und vor allem für jene Spieler, die hier zuhause sind, ein tolles Erlebnis", sagte Blackhawks-Trainer Jeremy Colliton in Anspielung auf seine tschechischen Akteure Dominik Kubalik und David Kampf. Auch für Jakub Voracek von den Flyers ist die Partie in Tschechien ein Heimspiel gewesen. "Das war eine faszinierende Erfahrung, und auch die Fans dürften auf ihre Kosten gekommen sein, denn es war ein sehr offensiv geführter Schlagabtausch. Hinzu kommt, dass Chicago schon einen Spielstil hat, der Freude macht", sagte Voracek nach dem Spiel.
Dass reguläre Saisonspiel zwischen Philadelphia und Chicago war keineswegs das einzige NHL-Spiel, welches in der vergangenen Spielzeit in Europa ausgetragen wurde. Am 8. und 9. November trafen der spätere Stanley-Cup-Champion Tampa Bay Lightning und die Buffalo Sabres gleich zwei Mal im Ericsson Globe von Stockholm (Schweden) aufeinander. Beide Spiele endeten mit einem Sieg von Tampa Bay. Zwei weitere Partien mit NHL-Beteiligung fanden bereits vor dem Saisonstart statt. Weil die Blackhawks und die Flyers ihre Saisonvorbereitung in Deutschland bzw. der Schweiz abgeschlossen hatten, wurde dort jeweils ein Testspiel ausgetragen.

BUF@TBL: Hedman erzielt in Schweden ein Powerplay-Tor

Die Blackhawks reisten in die deutsche Hauptstadt und bezwangen in der Mercedes Benz Arena von Berlin die Eisbären Berlin mit 3:1. Die Flyers trafen auf den Lausanne HC und unterlagen beim Schweizer Eishockeyclub vor 9600 Zuschauern überraschend mit 3:4. "Ich glaube, dieser Abend wird mir lange in Erinnerung bleiben", wird Luca Boltshauser, der Torwart des Lausanne HC, von watson.ch zitiert. "Es war ein spezieller Moment, den Penalty gegen Giroux zu halten. Für unsere Moral ist dieser Sieg wichtig. Sie haben zu Beginn nicht das beste Spiel gezeigt, aber auch sie wollten am Ende unbedingt gewinnen."
Die 14.200 Fans in Berlin konnten zwar keinen Sieg ihrer Eisbären aus der DEL bejubeln, erlebten aber dennoch ein unvergessliches Eishockey-Spiel. Nicht nur Fans aus der Berliner Umgebung waren zu diesem Spiel angereist, sondern auch NHL-Fans aus ganz Deutschland. Ein Paar aus Kassel beispielsweise nahm die Kosten für Anreise, Übernachtung und Tickets gerne in Kauf. "Wenn die NHL schon mal nach Deutschland kommt, dann darf man sich das nicht entgehen lassen", sagten sie gegenüber dem Tagesspiegel. Und auch für die Spieler und Trainer der Eisbären war es eine lehrreiche Erfahrung, sich mit einem Team aus der besten Eishockey-Liga der Welt zu messen. "Das ist eine besondere Gelegenheit, vor allem für diejenigen, die das selbst nie erlebt haben, aber gerade auch für die jungen Spieler", sagte Eisbären-Trainer Serge Aubin. "Sie können sehen, wie die Spieler sich auf dem Eis verhalten, wie das ganze Drumherum ist."
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