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Die NHL feierte beim All-Star Wochenende in Los Angeles, mit den besten Spielern aller Zeiten, mit den talentiertesten Eishockeycracks der Gegenwart, mit ihren Fans, denen sie drei Tage lang vom 27. bis 29. Januar eine großartige Show bot, ihr 100-jähriges Bestehen und sich selbst - mit Recht.

Wer auch immer an diesem Jubiläums All-Star Wochenende teilhaben durfte, vom Zuschauer im Staples Center, vom Protagonisten auf dem Eis, vom Eishockeyliebhaber, der die NHL Centennial Fan Arena besuchte, über die Reporter und Berichterstatter, die schon seit Jahrzehnten das Geschehen rund um die beste Eishockeyliga der Welt begleiten, sie waren alle begeistert, und jeder von ihnen nimmt seine ganz persönlichen Erlebnisse mit nach Hause.
Beim Anspiel 92 All-Stars auf dem Eis
So etwas gab es noch nie in der Geschichte des Eishockeysports und in der Geschichte der NHL: 48 der begnadesten Eishockeyspieler, die die Welt je gesehen hatte, standen zum Eröffnungsbully des 62. NHL All-Star Games, um 12:30 Uhr Ortszeit, auf einem, zwischen den Bullykreisen ausgebreiteten schwarzen Teppich und begrüßten die 44 Eishockeystars der Gegenwart, die zu diesem Spiel der Besten geladen wurden. 48 Pucks wurden geworfen und als sich die Stars von heute bückten, um den Idolen von Millionen Eishockeyfans und Sportlern die schwarze Hartgummischeibe zurückzugeben, blieb der Symbolcharakter nicht verborgen. Es war auch eine gegenseitige Verneigung der aktuell besten Spieler in der NHL und der ganz großen Namen des Eishockeys.

Atkinson wird es nicht vergessen
Erst am vergangenen Donnerstag hatte Cam Atkinson erfahren, dass er für den verletzten Center der Pittsburgh Penguins Evgeni Malkin am NHL All-Star Game teilnehmen darf. Der 27-jährige Stürmer der Columbus Blue Jackets rechtfertigte seine Nominierung mit insgesamt drei Toren und zwei Assists in Halbfinale und Finale beim Turniersieg der Metropolitan Division. Atkinson freute sich nicht nur über den Sieg, "Darauf kommt es letztendlich an", wie er nhl.com erzählte, sondern genoss auch die Atmosphäre rundum: "Das ist schon etwas Besonderes mit einigen der besten 100 Spieler aller Zeiten auf dem Eis zu stehen. Daran werde ich mich mein ganzes Leben lang erinnern."

Zwei Rookies mit dabei, Laine und Matthews
Der NHL muss nicht bange um die Zukunft sein. Mit Winnipeg Jets Patrik Laine und Toronto Maple Leafs Auston Matthews standen zwei Rookies im Aufgebot des NHL All-Star Games, deren Mitwirken keine Promotionaktion war, sondern die sich ihre Teilnahme durch überragende Saisonleistungen auch verdient hatten. Die beiden 18 und 19-jährigen Stürmer führen mit 40 und 39 Punkten nicht nur die Scorerwertung der NHL-Neulinge an, sondern liegen in der Torjägerliste der NHL unter den besten Zehn. Für Winnipegs finnisches Sturmtalent hatte das Treffen mit den größten Spielern aller Zeiten motivierenden Charakter: "Es ist das Ziele eines jeden [Sportlers], dass man sich an ihn erinnert. Das ist schon toll, wenn jedermann noch weiß, wer du warst, auch wenn deine Karriere schon längst beendet ist. Ich werde jeden Tag daraufhin arbeiten."

Smiths Millionenschuss
In Eishockeyarenen landauf, landab kennt man den 'Präzisionsschuss-Wettbewerb' zur Unterhaltung in den Drittelpausen. Bis zu fünf Zuschauer dürfen sich daran versuchen den Puck durch eine kleine Öffnung des barrikadierten Tores zu schießen. Schafft man es, winkt einem ein sechs- oder sogar siebenstelliger Gewinn. Ein schier unmögliches Unterfangen! Beim Coors Light NHL All-Star Skills Wettbewerb versuchte Phoenix Coyotes Schlussmann Mike Smith als letzter Schütze der Pacific Division das gut 60 Meter entfernte Ziel zu treffen. Von der gegenüberliegenden Torauslinie nahm Smith mit seiner Torwartkelle maß, chippte die Scheibe bis fast zur Mittellinie, von dort nahm sie Kurs auf das gegnerische Tor und landete im Netz. "Ich konnte es selbst nicht fassen, dass er reingeht", sagte Smith NHL Network. "Das war schon eine coole Sache."

Connor McDavid schnell wie ein Blitz
Edmonton Oilers Kapitän Connor Mcdavid sah es als echte Herausforderung an, den Bridgestone NHL Fastest Skater Wettbewerb im Rahmen der Skills Competition zu gewinnen. Nathan McKinnon von den Colorado Avalanche war McDavids direkter Gegner als es darum ging den Parcours möglichst schnell zu absolvieren. Als Bestzeit standen die 13,16 Sekunden von Tampa Bay Lightnings Nikita Kucherov auf der Anzeigetafel. Und schon ging es los: McDavid hatte sich bereits nach wenigen Metern einen Vorsprung herausgelaufen, dieser nahm stetig zu und am Ende hatte er den Fastest Skater Wettbewerb mit 13,02 Sekunden gewonnen. MacKinnon zollte der Leistung seines Gegners Respekt. "Ich merkte wie gut er gestartet war. Es gibt Schlimmeres als ausgerechnet gegen ihn zu verlieren."

Crosby und Ovechkin in einem Team
Seit einem Jahrzehnt zählen Sidney Crosby und Alex Ovechkin zu den besten Eishockeyspielern der Welt und gelten als große Rivalen. Unzählige Male traten sie schon gegeneinander an. Ihre Charaktere könnten kaum unterschiedlicher sein, doch sie akzeptieren sich gegenseitig und erkennen die Leistungen des anderen an. Umso schöner war es mitanzusehen, wie die beiden Ausnahmestürmer beim All-Star Game 2017 gemeinsam für das Team der Metropolitan Division auf dem Eis standen und sich gegenseitig suchten. Ovechkin merkte witzelnd an: "Wir sind die besten Freunde, wie ich schon immer sagte."

Der jüngste Schütze
Wie der Vater so der Sohne. Als Ryan Kesler von den Anaheim Ducks sah, dass er gegen Carey Price beim Shootout Wettbewerb der Skills Competition antreten müsste, zog er ein Ass aus dem Ärmel. Seiner statt sollte lieber Ryke Kesler antreten. "Ich bin der Meinung, dass er den besseren Schuss hat", erklärte Kesler die Maßnahme, die letztendlich aufging. Der 6-jährige Sohn von Anaheims All-Star zeigte keine Nerven gegen Montreals Ausnahmetorhüter und bugsierte die Scheibe, die er sich beim Anlauf noch etwas weit vorgelegt hatte, im Fallen durch die Schoner von Price ins Netz. Auch den Torjubel hatte Ryke beim Abdrehen schon wie ein ganz Großer parat. "Das ist einer stolzesten Momente, die ich als Vater empfunden habe", gab Ryan anschließend zu.

Showman P.K. Subban
Verteidiger P.K. Subban von den Nashville Predators hatte seinen großen Auftritt bereits am Samstagabend bei der NHL All-Star Party, auf der er wieder einmal sein Showtalent bewies. Snoop Dogg sollte das Publikum aufheizen und plötzlich stand auch der 27-Jährige Blueliner mit auf der Bühne, improvisierte und tanzte, was er so in petto hatte. Rhythmusgefühl und ein Faible für außergewöhnliche Auftritte sind Subban wahrlich nicht abzusprechen. "Es wäre schon toll gewesen einfach nur Snoop Dogg zu sehen, doch dann war ich hinter der Bühne und er sagte, 'komm lass uns das machen'. An der Reaktion der jubelnden Menge war zu erkennen, dass die Aktion gut ankam.

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Simmonds MVP
Wayne Simmonds war als einziger Vertreter der Philadelphia Flyers beim NHL All-Star Game 2017 mit von der Partie. Mit gemischten Gefühlen reiste der Flügelstürmer nach Los Angeles, in jene Stadt, in der er von 2008 bis 2011 seine Schlittschuhe für die Kings geschnürt hatte. Seine Bedenken, von den heimischen Fans vielleicht nicht willkommen geheißen zu werden, wurden schnell ausgeräumt. Es kam sogar noch besser: Simmonds wurde nach dem Finale, das die Metropolitan Division mit 4-3 für sich entschieden hatte, als bester Spieler ausgezeichnet. Kurz zuvor war ihm bei einem Konter mit Taylor Hall das Siegtor gelungen. Auch im Halbfinale gegen das Team aus der Atlantic Division konnte sich der 28-Jährige als zweifacher Torschütze auszeichnen. "Das ist ziemlich surreal ... und es war besonders klasse, dass ich hier, wo meine NHL-Karriere begann, soviel Unterstützung von den Rängen bekam. Ich muss einiges richtig gemacht haben, als ich noch hier aktiv war."

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