Horvat, Pettersson helfen Canucks zum Serienausgleich

Die Vancouver Canucks haben eindrucksvoll zurückgeschlagen: Nach einer 0:5-Klatsche in Spiel 1 gegen die Vegas Golden Knights steigerten sie sich in Spiel 2 sowohl defensiv als auch offensiv und gewannen mit 5:2. Dabei hauchte das Comeback von Tyler Toffoli den Canucks neues Leben ein.

Toffolis perfektes Comeback
Toffoli hatte sich schon in der Stanley Cup Qualifikationsrunde in Spiel 1 gegen die Minnesota Wild verletzt und daraufhin zehn Spiele in Folge verpasst ("unfit to play"). "Es war schwer, so lange zusehen zu müssen. Gleichzeitig konnten wir aber auch Spiele gewinnen, was mir Zeit gegeben hat, fit zu werden. Es war gut, von jedem das Okay zu bekommen. Ich habe mich gefreut, zu spielen", sagte Toffoli. Bei seinem Comeback sorgte der 28-jährige Flügelstürmer mit drei Scorerpunkten (ein Tor, zwei Assists) für Furore.
"Er hatte heute überhaupt keinen Einfluss auf das Spiel", sagte Vancouvers Trainer Travis Green mit einem Augenzwinkern. "Nein im Ernst: Es ist großartig, dass er zurück ist und direkt bei seinem ersten Wechsel trifft. Das Tor zum Start hat uns Selbstvertrauen gegeben. Ich wusste auch nicht, was ich erwarten kann, denn er konnte nicht viel mit dem Team trainieren. Es sagt viel über Toff aus, dass er so ein gutes Spiel gemacht hat. Er ist ein erfahrener Spieler. Toff geht clever mit dem Puck um und bringt sich selbst in gute Positionen. Ich war beeindruckt."

VAN@VGK, Sp2: Toffoli, Pettersson zur frühen Führung

Green stellte Toffoli in eine Reihe mit Elias Pettersson und Tanner Pearson, die sofort funktionierte. "Wir haben diskutiert in welche Linie wir ihn stecken", so der Coach. "Mit Pete konnte er schnell ins Spiel finden und er harmoniert auch gut mit Pearce. Diese Reihe war richtig stark heute, sie hätten sogar mehr Tore schießen können."
Toffoli traf nach 89 Sekunden selbst zum 1:0, legte dann das 2:0 für Bo Horvat im Powerplay auf (11.) und erhielt auch noch den sekundären Assist beim 3:1 durch Elias Pettersson. Oder anders gesagt: Der Comebacker war an allen wichtigen Canucks-Toren beteiligt.
"Du willst alles dafür tun, damit das Team gewinnt, vor allem in den Playoffs", so Toffoli. "Gleich vom ersten Wechsel an, hat es sich gut angefühlt und wir hatten einen guten Start. Das konnten wir fortsetzen und einen wichtigen Sieg feiern. Wir sind mit Selbstbewusstsein in dieses Spiel gegangen und haben gute Dinge da draußen gemacht."
Auch seine Mitspieler waren froh, die Nummer 73 wieder auf dem Eis zu sehen. "Schön, dass Toff wieder zurück ist", freute sich Mitspieler Pettersson, der ebenfalls mit drei Scorerpunkten (1-2-3) überragte. "Toff ist ein großartigerer Spieler und auch im Powerplay wichtig für uns. Er findet die freien Spieler und spielt diese schnell an", ergänzte Kapitän Horvat, dem ein Doppelpack gelang. "Es war wichtig, dass Toff zurück ist und er gleich trifft. Das ist wichtig für das Team und unser Selbstvertrauen. Darauf können wir aufbauen", reihte sich auch Torwart Jacob Markstrom in die Lobeshymnen ein.

VAN@VGK, Sp2: Pettersson trifft nach starker Finte

"Herausragend": Markstrom glänzt beim Sturmlauf
Genau dieser Markstrom hatte ebenfalls einen großen Anteil am Sieg. Der Torwart stoppte 38 von 40 Schüssen (95,0 Prozent Fangquote). Vor allem im zweiten Drittel, als Vegas einen regelrechten Sturmlauf mit 22:7 Schüssen startete, war der 30-jährige Schwede in seiner ersten Playoff-Saison überhaupt zur Stelle.
"Marky war herausragend", lobte Horvat. Der Torwart blieb wie auch im Spiel kühl: "Sie sind ein gutes Team und werden zu Chancen kommen, es liegt an mir, sie zu stoppen", erklärte Markstrom. "Vor allem im zweiten Drittel hatten wir lange Wechsel und haben unsere Verteidiger zu lange auf dem Eis lassen müssen. Haben wir den Puck aus der Zone bekommen, haben sie ihn sofort wieder dorthin zurückgebracht."
Durch Tore zum perfekten Zeitpunkt, etwa dem 3:1 durch Pettersson kurz vor dem Ende des zweiten Abschnitts sowie dem 4:1 durch Horvat gleich zu Beginn des dritten Durchgangs, nahm Vancouver viel Druck vom Kessel. "Beide Tore waren wichtig. Vor allem für eine junge Mannschaft", so Green. "Das zweite war nicht unser stärkstes Drittel, das erste und dritte haben mir aber gut gefallen."
Präziser und schneller
In diesen präsentierten sich die Canucks tatsächlich ganz anders als noch in Spiel 1. "Wir mussten heute besser sein und antworten, darauf habe ich vertraut. Mit hat gefallen, wie wir geantwortet haben", sagte Green. "Wir haben ein paar Dinge besser gemacht, waren besser mit dem Puck, schneller mit den Füßen."
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"Wir wollten stark starten und ein Statement setzen. Plötzlich war es da drüben auf der Bank ganz ruhig. So soll das bleiben", so Horvat. "Gut, dass wir gezeigt haben, dass wir nach einem schlechten Spiel zurückkommen können. Wir haben es heute gut gemacht, alle vier Reihen haben über 60 Minuten stark gespielt", findet Pettersson. "Als Team mussten wir es besser machen und haben das geschafft", betonte Markstrom.
Canucks blocken 40 (!) Schüsse
Ein Team-Erfolg war auch die hohe Anzahl an geblockten Schüssen: Vancouver zeigte 40 Blocks (!), 16 von 18 Spielern blockten mindestens einen Schuss, Chris Tanev sogar deren sechs.
"Sie schießen viel und aus jeder Lage aufs Tor", sagte Green. "Wir haben tapfere Spieler. Du muss einen Preis zahlen und das haben wir heute getan. In den Playoffs gehört das dazu." Torwart Markstrom bedankte sich sogar ausdrücklich bei seinen Vorderleuten: "Das zeigt, wie selbstlos wir sind, wie wir zusammenhalten und die Drecksarbeit erledigen. Ich weiß, dass das keinen Spaß macht. Als Torwart weiß ich das aber sehr zu schätzen, denn sie helfen mir damit."
Horvat meldet sich eindrucksvoll zurück
Trumpf war außerdem Horvat. Der Kapitän beendete seine Durststrecke von fünf Spielen ohne Scorerpunkt mit einem Doppelpack. "Es fühlt sich gut an, wieder getroffen zu haben. Wenn ich nicht score, versuche ich andere Dinge zu machen, gut defensiv zu spielen oder Faceoffs zu gewinnen. Ich will dem Team helfen, zu gewinnen."
Vor allem in Sachen Faceoffs wusste der Center erneut zu beeindrucken: Horvat gewann unglaubliche 81 Prozent seiner Anspiele. "Ich habe mich auf die gegnerischen Spieler eingestellt, aber auch meine Flügelstürmer springen ein und erobern die Scheiben", erklärte Horvat. Sein Trainer hob diese Leistung explizit hervor: "Wir wollen den Puck haben. Es geht um Puckbesitz: Der erste Schritt dahin ist, stark im Bullykreis zu sein. Die Jungs legen viel Wert darauf."