vanek_111

Während der Saison 2017/18 bringt NHL.com/de jeden Mittwoch ein Feature mit dem Titel "Breaking the Ice". Darin präsentieren wir jeweils einen Spieler, der in der Liga zuletzt von sich Reden gemacht hat - auf dem oder abseits des Eises.
Diese Woche präsentieren wir Euch: Thomas Vanek.

Der Österreicher Thomas Vanek hat in der zweiten Woche der Saison Mitte Oktober einen weiteren Meilenstein seiner tollen NHL-Karriere hinzufügen können. Im Spiel seiner Vancouver Canucks gegen die Ottawa Senators am 17. Oktober zog er mit dem Puck am Schläger alleine los und hämmerte die Scheibe zum 3:0 Endstand sowie dem 700. Punkt seiner Karriere ins Tor.
Mittlerweile kann der 33-jährige gebürtige Wiener 337 Tore und 366 Assists zu 703 Punkten in 896 Spielen vorweisen und ist damit mit Abstand der erfolgreichste deutschsprachige Spieler aller Zeiten. Doch im Interview mit NHL.com/de verrät der linke Flügelstürmer, dass diese Zahlen ihm derzeit wenig bedeuten.
Nach neun Jahren bei den Buffalo Sabres von 2005 bis 2014, wurde Vanek nicht mehr richtig heimisch und durchlief mit den New York Islanders, Montreal Canadiens, Minnesota Wild, Detroit Red Wings, Florida Panthers und jetzt Vancouver gleich sechs NHL-Stationen in etwas mehr als drei Jahren.
Zu mehr als drei Teilnahmen am Eastern Conference Finale, zweimal mit den Sabres und einmal mit den Canadiens, hat es jedoch bisher nicht gereicht. Klar, dass Vanek weiter vom großen Triumph, dem Gewinn des Stanley Cups als erster Österreicher überhaupt träumt, aber auch das Thema Karriereende bleibt nicht unausgesprochen.
Hier das Interview mit NHL.com/de:
Wie wichtig sind für Dich Meilensteine?
Vanek: "Unwichtig. Die einzigen Gründe, warum ich noch spiele sind, dass ich das Eishockey liebe und eine Chance habe, den Stanley Cup zu gewinnen. Natürlich will ich als Stürmer Tore schießen und Punkte machen, aber deswegen spiele ich nicht. Die 700 Punkte sind schön und irgendwann später werde ich sicher darauf zurückblicken und mich darüber freuen, was ich erreicht habe, aber momentan ist das kein Thema."

Aber 700 Punkte in 890 Spielen ist doch eine beachtliche Zahl?
Vanek: "Ich bin nicht so einer, der vor der Saison sagt, dass er 20 oder 30 Tore schießen will. Ich will nur jeden Abend mit meinen Mitspielern das Beste geben und der Mannschaft helfen zu gewinnen. Über die erreichten Punkte kann man vielleicht, wie gesagt, rückblickend stolz sein."
Weißt Du noch wann Dein erster Punkt war?
Vanek: "(lacht) Ja, ich glaube mein erster Punkt war ein Assist in meinem allerersten Spiel gegen die New York Islanders (Anm.: Richtig, am 5.10.2005), doch die ersten Tore ließen etwas auf sich warten (auch richtig am 9.11.2005 gegen die Carolina Hurricanes)."
Welche Highlights siehst Du in Deiner Karriere bisher?
Vanek: "Meine größten Highlights waren zweimal mit Buffalo in den Conference Finals gewesen zu sein und dann noch einmal mit Montreal. Jedes Mal, wenn du in den Playoffs mit einer Mannschaft weit kommst, dann ist es ein Highlight. Leider hat es nie für mehr gereicht. Das ist der Grund, warum ich im Sommer immer noch hart trainiere und weiterspiele, bis ich es noch einmal hoffentlich etwas weiter schaffe."

VanekGoal_11

War es für Dich eine Enttäuschung, dass Du das Team zuletzt so häufig wechseln musstest?
Vanek: "Sicher ist das nicht optimal, aber ich habe das schon damals gewusst, dass das passieren kann, als ich die Vertragsverlängerungen in Buffalo und New York nicht angenommen habe. Zu der Zeit wollte ich einfach nirgends längerfristig unterschreiben und woanders hin. Natürlich ist es gerade für die Familie nicht optimal, aber es wird mehr und mehr passieren, weil es kommen immer mehr junge Spieler und wegen dem Salary Cap sind die Spielräume der Teams eingeschränkt."
Gibt es ein Ziel, wie lange Du noch spielen willst?
Vanek: "Ich fühle mich sehr gut und mein Ziel noch den Stanley Cup zu gewinnen, steht. Mit 33 bin ich auch noch nicht zu alt und jedes Jahr lernt man ein bisschen dazu, wie man den Körper im Sommer anders trainiert. Zurzeit bin ich glücklich, solange es noch geht und dann werden wir sehen, was dabei herauskommt. Es gibt keinen Plan und schon im nächsten Sommer kann Schluss sein. Ich nehme es von Jahr zu Jahr."