CAR@NYI: Trocheck räumt Nachschuss in OT zum Sieg auf

Das wichtige Spiel der New York Islanders gegen die Carolina Hurricanes im Nassau Coliseum am Samstag hätte kein anderes Ende nehmen können, um die Situation der Islanders und deren Torhüter Thomas Greiss in dieser Saison-Schlussphase besser widerzuspiegeln. Gut gespielt, gekämpft, alles in die Waagschale geworfen, Hoffnung auf ein gutes Ende, Zerstreuung, schließlich Enttäuschung und mit nur einem Punkt zufrieden geben müssen.

Die Islanders hatten im Spielverlauf zwei Mal einen Rückstand ausgeglichen, zuletzt in der 56. Minute und verloren die Partie gegen den direkten Konkurrenten um die Wildcard-Plätze für die Qualifikation zu den Stanley Cup Playoffs vor den eigenen Fans trotz einer kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit zugesprochenen Überzahl mit 2:3 nach Verlängerung.
Torhüter Thomas Greiss hatte solide 25 Saves beigetragen, konnte aber die Gegentore letztendlich nicht verhindern, weil ihm das Glück teilweise nicht hold war und Pucks gerade beim 2:1 und 3:2 sehr unglücklich absprangen, so dass der Nachschuss saß. Greiss konnte keinen seiner jüngsten vier Starts (0-2-2) gewinnen und es geht ihm etwas wie der gesamten Mannschaft. In den entscheidenden Momenten fehlt das Glück, aber am Samstag führten auch individuelle Fehler von Mitspielern zur Niederlage.

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52 Sekunden vor dem Ende des dritten Drittels erhielt Carolinas Verteidiger Brady Skjei wegen Beinstellens gegen Matthew Barzal eine Zwei-Minuten-Strafe. Für die Islanders die große Möglichkeit im Powerplay entweder in den verbleibenden Sekunden oder in der anschließenden Verlängerung für die Entscheidung und zwei Punkte zu ihren Gunsten zu sorgen. Die Hoffnung darauf war im weiten Rund des Coliseum förmlich zu spüren.
Doch 28 Sekunden später kassierte eben jener Barzal für einen gefährlichen hohen Stock gegen Carolinas Center Jordan Staal sogar eine doppelte Strafzeit und brachte so die Hurricanes wieder unvermittelt obenauf.
"Das war am Ende ein wenig eine Todsünde", kritisierte Islanders' Trainer Barry Trotz. "Man darf keine solche Strafzeit so spät im Spiel nehmen, wenn es in die Verlängerung geht. Das geht eindeutig zu unseren Lasten."
Ein Geheimnis der Islanders bleibt allerdings, warum sie die ersten 1:08 Minuten der Verlängerung, in denen es bei drei gegen drei möglich gewesen wäre, die Begegnung vor einer Überzahl von Carolina mit einem Treffer zu beenden, so tatenlos verstreichen ließen. Nach einem gewonnen Bully und einem zaghaften Angriffsversuch der Hausherren, kamen die Hurricanes in Puckbesitz und ließen geschickt nahezu unbedrängt die Sekunden verstreichen, bis sie im Powerplay waren.
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Dann folgte die nächste Tragik. Carolina setzte sich mit einem Mann mehr im gegnerischen Drittel fest. Nach einem Schuss prallte der Puck vor dem Tor hoch ab. Hurricanes-Stürmer Andrei Svechnikov nahm die Scheibe mit dem Schläger aus der Luft, traf aber nur die Latte und von dort sprang das Spielgerät seitlich vom Gehäuse zu Vincent Trocheck, der sein erstes Tor im fünften Spiel nach seinem Wechsel zur NHL Trade Deadline für seinen neuen Arbeitgeber erzielen konnte. Greiss und ein Verteidiger versuchten vergeblich den Einschuss zu verhindern.
Die große Frage war nun, hoher Stock oder nicht. Hätte Svechnikov direkt den Treffer erzielt, dann wäre die Latte des Gehäuses die Vergleichshöhe gewesen und der Schläger war definitiv zu hoch. Da der Puck aber an die Latte ging und von dort zu Trocheck galt die Aktion als Zuspiel, bei dem nach der Regel die Schulterhöhe als Maß dient, ob der Schläger zu hoch war oder nicht.
Das Tor zählte schließlich nach ausführlicher Studie des Videos aus mehreren Blickwinkeln, denn die Bilder konnten nicht belegen, dass der Stock zu hoch war und die Entscheidung der Schiedsrichter auf dem Eis war kein Vergehen. Trainer Trotz und einige Spieler der Islanders reagierten deutlich sichtbar mit Unverständnis auf diese Entscheidung, doch es war wohl mehr die Unzufriedenheit mit der eigenen vertanen Chance.

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"Man mag es nicht so enden zu sehen; es war ein gutes Eishockeyspiel", betonte New York Kapitän Anders Lee. "Es bleibt ein fader Beigeschmack. Ich weiß, dass es eine Regel gibt, eine Erklärung. Aber wenn ich es sehe, wie wir zurückkamen und ausgeglichen haben. Es war am Ende viel Verunsicherung dabei, aber alles in allem war es hart, so zu ein Spiel verlieren."
Zum Schluss zählen nur die Fakten. Carolina hat alle bisherigen drei Spiele in dieser Saison gegen die Islanders gewonnen und die beiden stehen sich am 22. März im Barclays Center in Brooklyn zu letzten Mal in der regulären Saison gegenüber. Sechs Spiele sind die New Yorker ohne Sieg (0-3-3), haben einen Vorsprung von zwei Punkten auf die Hurricanes als Verfolger und liegen punktgleich mit den Columbus Blue Jackets auf dem ersten Wildcard-Platz. Doch allen ist klar, ohne baldigen Sieg werden sie ihre Platzierung verlieren und aus den Playoff-Rängen rutschen.
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"Wir sind derzeit auf einen Playoff-Platz", verdeutlichte Lee selbstbewusst. "Es ist noch viel Eishockey zu spielen. Wir haben heute Abend ein gutes Spiel gemacht. Wir haben nichts verloren, außer einen Punkt. Wir haben heute Abend viel Einsatz gezeigt und wir fahren jetzt auswärts und werden es gutmachen."
Am Dienstag geht es bei den Vancouver Canucks weiter (Mi. 3 Uhr MEZ; NHL.tv). Hoffnung macht, dass die Verletzten Center Casey Cizikas (Bein) und Verteidiger Johnny Boychuk (Auge) dann wahrscheinlich mit an Bord sein werden, um die Mission "Punkte für die Playoffs" auf der Auswärtsreise nach Vancouver, Calgary, Edmonton und Pittsburgh erfolgreich zu gestalten.