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Dieses Spiel wird ihm extrem gut getan haben. Thomas Greiss war mit herausragenden 45 Saves beim 3:0-Erfolg seiner New York Islanders bei den Carolina Hurricanes in der PNC Arena in Raleigh gegen die dort beheimateten Carolina Hurricanes der unumstrittene Held des Abends.

Der 32-jährige Deutsche feierte zudem seinen ersten Shutout der Saison, nachdem er zuletzt häufiger als ihm lieb sein konnte für seine wechselhaften Leistungen kritisiert wurde. Seine Fangquote liegt nach dem erst zweiten Einsatz im Kalenderjahr 2018 mit knapp über 89% aus 22 Saisonstarts noch immer unter den Erwartungen und unter seinem Karrieredurchschnitt von 91,3% bei 205 NHL-Spielen.
"Er hat toll gespielt, hat selbstsicher agiert und seinen Job eindrucksvoll erledigt. Durch seine Aktionen hat er uns geholfen den Auswärtssieg zu holen, den wir in unserer Phase so dringend gebraucht haben", befand Trainer Doug Weight nach der Begegnung in North Carolina in Richtung seines Schlussmanns gerichtet.
Für das Franchise aus New York war es gar schon das zweite Spiel ohne Gegentreffer direkt hintereinander, nachdem es ihm im bisherigen Saisonverlauf noch kein einziges Mal gelungen war, zu Null zu spielen.
Auch Greiss' Teamkollege Jaroslav Halak zeigte jüngst beim Lokalderby gegen die New York Rangers am Donnerstag, dass die Islanders mit 3:0 gewinnen konnten. Auch er lieferte mit 50 Saves eine genauso überzeugende Leistung wie der Deutsche gegen die Hurricanes ab.
Durch diese beiden extrem wichtigen Siege in Folge liegen die Jungs von Coach Weight mit 64 Punkten aus 60 Saisonspielen wieder auf dem zweiten Wildcard-Platz, dem Platz also, der ihnen am Ende der Hauptrunde tatsächlich gerade noch so die ersehnte Endrundenteilnahme in der NHL sichern würde.

Cam Ward im Kasten der Gastgeber wurde am Freitagabend übrigens insgesamt nur 21 Mal von den Islanders geprüft. Eine Zahl die alleine schon zeigt, dass die Begegnung nicht zwangsläufig mit einem New Yorker Erfolg hätte zu Ende gehen müssen. Umso höher ist folglich die Leistung des Deutschen im Kasten zu bewerten.
Auch Hurricanes-Coach Bill Peters fand daher nur lobende Worte für Greiss und seine leidenschaftlich verteidigenden Kollegen. "Sie haben heute einen tollen Job gemacht. Wir haben keine schlechte Leistung gezeigt, haben viel probiert. Doch am Ende hatten sie im entscheidenden Moment immer noch irgendwie einen Schläger dazwischen."
Grund zur Freude beim Erfolg in Raleigh hatte zudem Islanders-Teamkapitän John Tavares. Der Stürmer, um den es schon seit Monaten schier endlos erscheinende Diskussionen gibt, da sein Vertrag im Sommer ausläuft, er diesen bisher nicht verlängert hat, machte durch seinen 30. Saisontreffer einmal mehr sportlich positiv auf sich aufmerksam.
Doch nach der Schlusssirene stand diesmal eindeutig Goalie Greiss im Scheinwerferlicht. Das gegentorlose Spiel, nachdem er in sieben seiner letzten neun Spiele zuvor mindestens fünf Gegentreffer einstecken musste, wurde von Medienvertretern und natürlich Teamkameraden entsprechend gewürdigt.
Er hat seine Sache extrem gut gemacht", lobte Johnny Boychuk seinen Keeper. "Es ist schön zu sehen, dass er eine echt solide Vorstellung abgeliefert hat. Er hatte heute großen Anteil an unserem Sieg. Thomas muss einfach weiter hart arbeiten und sich auf seinen Job konzentrieren", sagte er gegenüber NHL.com.

"Zuletzt haben alle Jungs deutlich bessere Entscheidungen getroffen", versuchte Coach Weight die Mitspieler mit ins Boot zu holen. "Das ist unsere Identität. Wir kämpfen, wir arbeiten hart. Viele der Gegner versuchen uns mit extrem vielen Torschüssen einzudecken, weil sie das für das beste Mittel halten. Doch heute haben wir gezeigt, dass das so alleine nicht reicht. Wir standen gut, hatten unsere Möglichkeiten. Am Ende war der Erfolg für uns verdient, denke ich."
Hurricanes Verteidiger Brett Pesce sah dies nicht ganz so. "Um ehrlich zu sein, ich denke, wir haben das insgesamt recht gut gemacht heute. Wir hatten sie im Griff. Doch ihr Torhüter hat am Ende den Unterschied gemacht. Er hat einen herausragenden Abend gehabt. Wir haben heute einfach kein Mittel gegen ihn gefunden."
Greiss wird das Alles gerne gehört haben. Ein Eintrag in die Geschichtsbücher der Franchise aus Long Island ist ihm und seinem Kollegen Halak durch diese beiden Shutouts vom Donnerstag und Freitag ebenfalls sicher. Mit den abgelieferten 45 und 50 Saves rangieren die beiden jetzt in der ewigen Bestenliste des Teams bei Shutout-Siegen auf Rang zwei und Rang drei. Nur Glenn Healy kam im Jahre 1990 schon einmal auf deren 51.
Die nächste Chance auf die Fortsetzung der Erfolgsserie erhalten die beiden Erfolgsgoalies zusammen mit ihren Teamkameraden dann übrigens am kommenden Montag, wenn die New Yorker die Minnesota Wild im heimischen Barclays Center in Brooklyn empfangen werden.