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Jeden Donnerstag während der Saison 2018/19 wird NHL.com/de in der Rubrik "Tete-a-Tete" ein exklusives Interview mit Spielern oder Persönlichkeiten der NHL zu Themen auf und abseits des Eises präsentieren.In dieser Ausgabe: Thomas Vanek von den Detroit Red Wings.

Die Stanley Cup Playoff-Plätze sind für die Detroit Red Wings momentan in weiter Ferne. Aufgeben? Fehlanzeige! Der Österreicher Thomas Vanek spricht in "Tete-a-tete" über die Eishockey-Kultur in Motor City, seine persönliche Rolle und seine Zukunftspläne. Er selbst bringt mit 35 Jahren und 1018 NHL-Spielen (369 Tore/ 413 Assists/ 782 Scorerpunite) jede Menge Erfahung mit und sorgte in der zweiten Sturmreihe für mehr Scoringtouch beim Team aus Motor City.
In den letzten Spielen warst du deutlich häufiger auf dem Scoreboard zu finden als noch zu Beginn der Saison. Woher kommt die aufsteigende Form?
"Ich war am Anfang der Saison am Knie verletzt, das hat ein bisschen länger gedauert, bis ich wieder in Schwung gekommen bin. Aber seit Mitte Dezember fühle ich mich wieder richtig fit. Trotzdem ist es schwer, in den Rhythmus reinzukommen mit den vielen Strafen, die wir gezogen haben."
Du spielst derzeit in der zweiten Sturmreihe. Was genau ist deine Aufgabe bei den Red Wings? Wie ist das Feedback der Trainer?
"Also mit den Trainern verstehe ich mich sehr gut, das ist auch ein Grund dafür, warum ich zurückgekommen bin. Meine Stärke ist natürlich in der Offensive, also setzen sie mich genau dort ein. Ich soll kreativ sein und meine Mitspieler besser machen."

DET@PHI: Vanek schließt einen Alleingang im 3. ab

Im Powerplay wirst du genau vor der Nase des gegnerischen Torwarts eingesetzt. Fühlst du dich im Slot besonders wohl?
"Ja, dort bin ich schon seit einigen Jahren zu Hause. Bei "Tip-ins" (Abstaubern, d. Red.), "Screens" (Sichtbehinderungen, d. Red.) und bei den Pässen nach links und rechts war ich immer gut. Es ist eine Position, die mir relativ viel Spaß macht, obwohl ich oft mit Pucks abgeschossen werde, das ist natürlich nicht so schön, aber es ist trotzdem eine gute Position für mich dort."
Du bist kein Rookie mehr und dein Vertrag läuft am Saisonende aus. Wie sieht deine Zukunftsplanung aus? Sehen wir dich nächstes Jahr wieder in der NHL?
"Keine Ahnung. In den letzten drei Jahren wollte ich immer nur einen Einjahresvertrag unterschreiben. Nach der Saison ziehe ich Bilanz, dann schaue ich, wie es mit dem Sommertraining läuft und dann werde ich eine Entscheidung treffen. Ich bin gesund, ich fühle mich gut und ich glaube, dass ich meine Mitspieler immer noch besser machen kann. Natürlich bin ich nicht mehr der 30-Tore-Stürmer, der ich einmal war, aber ich bin noch immer kreativ und glaube, dass ich meine Mitspieler noch immer besser machen kann. Die Entscheidung fällt im Sommer - da mache ich mir jetzt noch keinen Stress."
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Wäre Detroit dann auch dein erster Ansprechpartner oder würdest du lieber ein neues Abenteuer starten?
"Ich würde wieder nach Detroit zurückgehen. Wir sind in der Tabelle nicht da, wo wir sein wollen, aber wir sind gut: Hinten fehlt uns vielleicht der eine oder andere kreative Spieler, aber vorne haben wir sehr viele gute, junge Spieler: Ein Dylan Larkin ist unglaublich, ein Andreas Athanasiou, Anthony Mantha, Tyler Bertuzzi, der zur Zeit verletzt ist - es sind genügend Spieler da, um zu gewinnen."
Die Red Wings befinden sich aufgrund der Altersstruktur im Kader momentan im Umbruch. Was muss passieren, dass dieser so gut wie möglich über die Bühne geht?
"Wenn man komplett auf Jung umstellt, dann ist das nicht der richtige Weg, glaube ich. Du brauchst die jungen, schnellen Spieler, weil die Liga so schnell geworden ist. Aber trotzdem brauchst du auch noch deine fünf, sechs, sieben ältere Spieler, die die Erfahrung mitbringen und wieder Ruhe in die Kabine bringen, wenn es nicht so gut läuft. Es geht nicht nur darum, schnell und jung zu sein, sondern um einen guten Mix."

VGK@DET: Vanek trifft in den letzten Sekunden

In der Tabelle sieht es derzeit nicht nach Playoffs aus...
"In den letzten vier, fünf Wochen spielen wir relativ gutes Eishockey, aber meistens schießen wir nicht genug Tore, um das Spiel zu gewinnen. Im Großen und Ganzen kämpfen wir und sind immer nahe dran, aber wir verlieren am Ende."
Wie geht ihr in die letzten Saisonspiele?
"Verglichen mit den vielen Mannschaften, in denen ich schon war, ist das Beste in Detroit die Kultur, die wir hier haben. Man kämpft in jedem Spiel, es gibt kein Aufgeben oder keine Gedanken an Urlaub im April. Die Hoffnung ist noch immer, einen Lauf zu kriegen, damit du noch irgendwie in die Playoffs kommst. Das ist wichtig. Diese Kultur ist schwer zu kriegen, aber diese Mannschaft hat sie schon seit 20, 30 Jahren."
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Was nimmst du dir persönlich für die Rest-Saison vor?
"Einfach weiter kreativ spielen. Wie gesagt: Seit Weihnachten spiele ich wieder gutes Eishockey und punkte mehr. Ich möchte gesund bleiben und meine Mitspieler besser machen."