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Nachdem die Washington Capitals zum Stanley Cup Champion 2017/18 gekrönt wurden, der NHL Draft 2018 und die geschäftige Phase der Free Agency hinter uns liegen, wird NHL.com/de alle 31 Teams zu diesem Zeitpunkt der Offseason bewerten. Von den wichtigsten Ergänzungen bis hin zu den neuen Perspektivspielern und vielem mehr, werden wir den Zustand jeder Organisation analysieren.

Heute: Winnipeg Jets
Die Anhänger der Winnipeg Jets können stolz auf die Leistungen ihrer Mannschaft in der Saison 2017/18 sein. Nachdem das Team im Jahr zuvor die Playoffs um acht Punkte verpasst hatte, servierte der Klub seinen Fans eine Spielzeit voller Bestleistungen. Mit 114 Punkten (52-20-10) belegte die Mannschaft am Ende der regulären Saison den zweiten Platz der starken Central Division und der Western Conference, sammelte die zweitmeisten Punkte der gesamten Liga und qualifizierte sich mit Leichtigkeit für die Stanley Cup Playoffs. Dort stießen die Jets bis ins Finale der Western Conference vor, wo jedoch nach fünf Spielen gegen die Vegas Golden Knights Schluss war.

Dank Goalie Connor Hellebuyck, der im Finale um die Vezina Trophy für den besten Torwart der Saison stand, wies Winnipeg mit 216 Gegentoren die fünftbeste Abwehr der Liga auf. Die größte Stärke des Teams lag jedoch im Angriff, der mit 273 Treffern den zweitbesten Wert der Liga stellte. Doch genau in diesem Bereich musste der Kader der Jets im Sommer Federn lassen.
Mit Matt Hendricks, Joel Armia und Paul Stastny verließen drei Stammkräfte das Team. Hendricks bestritt 60 Spiele und erzielte dabei 13 Punkte (fünf Tore, acht Assists). Er bekam keinen neuen Vertrag und wird künftig für die Minnesota Wild stürmen.
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Der 25-jährige Armia zeigte in der abgelaufenen Saison eine gute Entwicklung und lieferte 29 Punkte (zwölf Tore, 17 Assists). Am 30. Juni wurde er jedoch mit Ersatztorwart Steve Mason für den 21-jährigen Verteidiger Simon Bourque, der noch nie in der NHL auf dem Eis stand, an die Montreal Canadiens abgegeben.
Der größte Verlust ist sicherlich Stastny. Der 32-jährige Center war erst am 26. Februar von den St. Louis Blues gekommen und bewies sofort seine Qualität. In den verbleibenden 19 Partien der Hauptrunde lieferte er noch 13 Punkte (vier Tore, neun Assists) und in den Playoffs in 17 Spielen weitere 15 Zähler (sechs Tore, neun Assists). Er wurde genau wie Hendricks am Ende der Saison zum Free Agent und unterschrieb bei den Vegas Golden Knights.

Toby-Enstrom

Zum Weggang des Offensiv-Trios kommt noch Verteidiger Toby Enstrom hinzu. Der 33-jährige Abwehrspezialist aus Schweden hatte mit Verletzungen zu kämpfen und kam in der vergangenen Saison nur auf 43 Spiele, wobei er sechs Punkte (ein Tor, fünf Vorlagen) erzielte. Auch sein Vertrag lief aus und mangels eines neuen Angebots von den Jets ist er derzeit auf dem Spielermarkt.
Mit Laurent Brossoit nimmt ein Neuzugang die Position des Ersatztorwarts hinter Hellebuyck ein. Der 25-jährige Kanadier stand zuvor in Diensten der Edmonton Oilers, wo er in der letzten Saison zehn Mal von Beginn an auflief (3-7-1) und insgesamt in 14 Spielen zum Einsatz kam. Er verzeichnete dabei 3,24 Gegentore pro Spiel und eine Fangquote von 88,3 Prozent. In der American Hockey League verbesserte er sich bei Bakersfield auf 15 Siege in 26 Spielen, einen Gegentorschnitt von 2,68 und 91,2 Prozent Fangquote.
Im NHL Draft 2018 durften die Jets in der ersten Runde kein einziges Mal zuschlagen, sie hatten ihr Wahlrecht abgegeben. Ihr höchster Pick war der schwedische Center David Gustafsson, der in der zweiten Runde an insgesamt 60. Stelle gewählt wurde.

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Vor fehlender Qualität müssen sich die Jets trotz der Abgänge nicht fürchten. Das liegt auch an der guten Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre. Mit Nic Petan, Sami Niku und Brendan Lemieux, die alle bereits NHL-Luft schnupperten, sowie Kristian Vesalainen scharren einige vielversprechende Talente mit den Hufen.
Verteidiger Niku wurde von den Jets einmal eingesetzt und traf prompt. Lemieux brachte es auf neun Spiele und ein Tor. Petan durfte 15 Mal antreten, wobei er zwei Treffer erzielte. Vesalainen stand noch nie in der NHL auf dem Eis und spielte in der vergangenen Saison in der finnischen Liiga für Kärpät Oulu und Hämeenlinnan Pallokerho. Dabei machte er in 43 Punkte (22 Tore, 21 Assists) in 49 Begegnungen.
Die Jets stellen mit Spielern wie Blake Wheeler, Mark Scheifele, Patrik Laine, Nikolaj Ehlers und Kyle Connor weiterhin eine der gefährlichsten Offensiven der NHL, die Abwehr blieb größtenteils intakt und mit Hellebuyck steht zwischen den Pfosten eine kaum überwindbare Wand. Die Fans des True North können mit dem Kader also zufrieden sein und optimistisch in die Zukunft blicken. Mit zehn Millionen US-Dollar Freiraum im Salary Cap bleibt zudem genügend Flexibilität, um gegebenenfalls noch auf dem Spielermarkt aktiv zu werden.