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Am heutigen Mittwoch kommt es in der Amalie Arena zu Tampa (8 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN1, TVAS) zum allesentscheidenden Spiel 7 im Eastern Conference Finale zwischen den gastgebenden Tampa Bay Lightning und den Washington Capitals.

Der Sieger dieser Auseinandersetzung darf sich dann anschließend im Stanley Cup Finale in einer weiteren 'Best of 7'-Serie mit den Vegas Golden Knights messen, die nach einem klaren 4:1-Serienerfolg über die Winnipeg Jets als Western Conferece Champions bereits seit Sonntag feststehen und aktuell ganz entspannt auf die Entscheidung zwischen den Caps und den Bolts warten.
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Die Stimmung in beiden Lagern war bei den Ost-Finalisten am Tag vor dem Spiel von viel Optimismus geprägt. Es gibt durchaus gute Gründe bei den Fans und Aktiven beider Franchise an einen 4:3-Serienerfolg zu glauben.
Wir haben jeweils drei gute Gründe aufgeführt, die für einen Erfolg der jeweiligen Mannschaft in Spiel 7 sprechen:
3 gute Gründe für die Lightning:
Die Offensive findet sich
Zuletzt lief es nicht gerade optimal in der Offensive der Bolts. Beim 0:3 in Spiel 6 blieben die Stürmer fast alles schuldig. Dabei haben es die Jungs bekanntermaßen grundsätzlich drauf. Nach der eingeprasselten Kritik ist es recht wahrscheinlich, dass ein Ruck durch das Team der Gastgeber von Spiel 7 gehen wird. "In Spiel 6 haben wir die Scheibe einfach zu selten wirklich vor das Tor des Gegners bekommen", kritisierte Coach Jon Cooper am Dienstag. Da muss einfach wieder mehr kommen. Die Erfahrung zeigt, dass Mannschaften nach solch herber Kritik häufig mit einer Trotzreaktion reagieren. "Wir brauchen auch Nikita Kucherov in Spiel 7 wieder. Er ist unser 40-Tore-Mann, der in der abgelaufenen Saison insgesamt starke 100 Punkte lieferte. Diese Spieler sind besonders gefragt in dieser speziellen Situation." Nicht unwahrscheinlich, dass es wieder soweit sein wird, und der Starstürmer seine Klasse unter Beweis stellt.

Die Erfahrung
Die Lightning verfügen über die ausreichende Erfahrung in einem Spiel 7. Im Eastern Conference Finale des Jahres 2015 bezwangen die Jungs beispielsweise die New York Rangers in einer vergleichbaren Situation. Und immerhin 15 der 19 erwarteten Spieler waren auch damals schon mit dabei. Die große Mehrheit des Teams ist somit durchaus vertraut mit dem vorhandenen Druck und der großen Erwartungshaltung des Umfelds. "Wir wissen was es braucht um zu gewinnen", gab Bolts-Verteidiger Dan Girardi kürzlich zu Protokoll. "Wir müssen 60 Minuten lang alles geben, dürfen uns nicht einen einzigen schwachen Wechsel leisten. Es gibt keine Sekunde, die nicht wichtig wäre in solch einem Duell."
Der Heimvorteil
Auch wenn die Serie für die Bolts mit zwei Heimpleiten gegen die Jungs aus der Hauptstadt startete, und die Caps ihre ersten beiden Heimspiele danach ebenfalls verloren haben, so bleibt ein Heimspiel im Profisport doch grundsätzlich noch immer ein Vorteil. Die Unterstützung der eigenen Fans und die vertraute Umgebung sind, bei allen offenbarten Schwächen im Umgang damit, sicherlich ein Vorteil für Tampa Bay in diesem Spiel 7. Nicht umsonst betonen in der NHL alle Beteiligten immer die große Bedeutung des Heimvorteils in einer Serie, dabei nicht zu vergessen das regeltechnisch festgehaltene Recht des letzten Wechsels. Dieser liegt in den Händen der Lightning. Jetzt gilt es diesen zu nutzen, möglichst die Fans in der Halle mit einer frühen Führung lautstark hinter das Team zu bringen. Die dann entstehende Energie könnte der entscheidende Faktor für die Gastgeber sein.
Ähnliches: [5 gelernte Dinge: Tampa Bay - Washington, Spiel 6]
3 gute Gründe für die Capitals:
Der Glaube an ein besonderes Jahr
Spätestens seit dem Weiterkommen im Duell gegen die Pittsburgh Penguins in der Runde zuvor, glauben in Washington viele daran, dass dies ein ganz besonderes Jahr für die Capitals ist, das am Ende womöglich das ganz große Ziel, dem Gewinn des Stanley Cups, Realität werden lassen könnte. Ein Jahr voller Höhen und Tiefen nahm plötzlich für die Capitals historische Dimensionen an, konnte doch der erste Einzug in ein Conference Finale seit 1998 realisiert werden. "Wir haben zuletzt gemeinsam viel durchgemacht", meinte auch Coach Barry Trotz am Dienstag. "Jetzt, wo wir so weit gekommen sind, da wollen wir alle mehr. Das ist doch klar. Wir sind nur mäßig in die Saison gestartet, und jetzt stehen wir hier, haben diese historische Möglichkeit. Wir können es diesmal tatsächlich schaffen."
Ovechkins Wille zum Sieg
In den vergangenen 13 Jahren seiner NHL-Karriere hat sich Superstar Alex Ovechkin häufig Fragen müssen, wie es sich wohl anfühlen würde in dieser Situation zu stecken. Diesmal kann er die Erfahrung selber machen. Das wird dem Russen aller Wahrscheinlichkeit nach eine Extraportion an Energie verleihen, wie schon bei seinem starken Auftritt in Spiel 6 zu sehen war. 'Ovi' wird persönlich alles dafür tun, seine Karriere endlich einmal mit einem Playoff-Erfolg krönen zu können. "Natürlich träumt man von dieser Situation", bestätigte der Russe am Dienstag. "Diese Gelegenheit will ich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen. Es wird wohl zweifelsohne das wichtigste Spiel meiner bisherigen Karriere werden." Vieles spricht also dafür, dass er diese Chance nicht ungenutzt lassen wird und dem Spiel seinen Stempel aufdrücken kann.

Die Auswärtsstärke des Teams
Nicht nur, dass Washington bereits die ersten beide Spiele des Eastern Conference Finales in der Amalie Arena für sich entscheiden konnte, auch in den Playoffrunden zuvor war das Team auswärts besonders erfolgreich, während es auf heimischem Eis häufiger durchaus größere Probleme hatte die Spiele zu den eigenen Gunsten zu entscheiden. Stolze sieben von insgesamt neun Begegnungen auf fremden Eis beendeten die Hauptstädter in dieser KO-Runde bisher siegreich. Dass das allesentscheidende Spiel 7 dieses Duells auswärts stattfinden wird, das ist für die 'Caps' also vermutlich alles andere als ein Nachteil.