Palat trifft spät, Lightning siegen in Spiel 5

Jon Cooper, der Trainer der Tampa Bay Lightning, gab sich im Vorfeld von Spiel 5 des Eastern Conference Finales gegen die New York Rangers auffällig optimistisch. Nachdem sein Team die ersten beiden Auftritte im Madison Square Garden mit 6:2 bzw. 3:2 verloren hatte, seien die Lightning inzwischen deutlich besser in die Serie gekommen und hätten daher jetzt gute Chancen den so wichtigen Auswärtssieg in Spiel 5 zu erobern, meinte der Meister-Coach im Vorfeld. Und Cooper sollte Recht behalten.

Nach den beiden Heimsiegen in der Amalie Arena zuletzt (3:2 und 4:1), gewannen die Lightning auch das fünfte Kräftemessen mit den New Yorkern am Donnerstag mit 3:1 und gingen in der Best-of-7-Serie durch den dritten Erfolg hintereinander mit 3:2 in Führung. Am Samstag (8 p.m. ET; NHL.tv; So. 2 Uhr MESZ) hat Tampa Bay vor den eigenen Fans die Möglichkeit den vierten Erfolg gegen die New Yorker einzufahren und dadurch vorzeitig in das Stanley Cup Finale 2022 gegen die Colorado Avalanche einzuziehen. Es wäre die dritte Finalteilnahme für die Mannschaft aus Florida hintereinander. Sollte das Ansinnen in Spiel 6 scheitern, böte sich den Lightning in einem dann alles entscheidenden Spiel 7 gegen die Rangers auswärts noch immer eine Möglichkeit auf den nächsten Finaleinzug.
"Ich denke, es war größtenteils ein ziemlich ausgeglichenes Spiel", befand Rangers-Coach Gerard Gallant nach der Schlusssirene. "Es war eine Verteidigungsschlacht. Es gab nicht viel Eis auf beiden Seiten. Wir haben zwei oder drei 2-gegen-1-Möglichkeiten vergeben, aber ansonsten war es ein ziemlich gutes Eishockeyspiel."
In Spiel 5 in New York war es Ondrej Palat, der 1:50 Minuten vor dem Ende des dritten Drittels den Führungstreffer erzielte und seine Mannschaft damit auf die Siegerstraße brachte. Es war das 2:1 für die Gäste aus Tampa, die sich zu Beginn des Spiels zunächst abermals schwer taten in der Fremde. Palat erzielte das siegbringende Tor, indem Mikhail Sergachevs Schuss von der rechten Seite von ihm entscheidend abgefälscht wurde.

TBL@NYR, Sp5: Palat fälscht ihn entscheidend ab

Nachdem bisher in allen vier Spielen die Heimmannschaft am Ende den Sieg davontrug, sah es im Garden auch diesmal zunächst nicht gut aus in Sachen Auswärtssieg. Ryan Lindgren brachte die Rangers, nach einem torlosen ersten Spielabschnitt, in dem sich beide Kontrahenten zunächst vorsichtig abtasteten, in der 31. Minute mit 1:0 in Führung. In dieser Szene nutzte er die Möglichkeit, die sich ihm bot, als er einen von der linken Bande kommenden Puck in der Nähe des Anspielkreises auf das Tor schoss und Andrei Vasilevskiy, der am Ende des Abends 24 Saves vorzuweisen hatte, auf der kurzen Seite überwand.

TBL@NYR, Sp5: Lindgren überwindet Vasilevskiy

Sergachev glich nach 17:34 Minuten des zweiten Drittels mit einem Schuss vom Punkt durch den Verkehr hindurch zum 1:1 aus. In den letzten 39 Einsätzen während der Stanley Cup Playoffs hatte er kein Tor erzielt. Brandon Hagel markierte 59 Sekunden vor Schluss durch einen weiteren Treffer für die Lightning in den inzwischen verwaisten Kasten der Hausherren den Endstand.
"Heute Abend ist es hart", räumte Gallant ein. "Es ist ein bitterer Abend, daran besteht kein Zweifel. Aber morgen steigen wir in den Flieger und sind bereit für ein weiteres Spiel in Tampa Bay. Es wird ein Kampf werden. Sie sind eine gute Eishockeymannschaft. Deshalb sind sie auch der amtierende Stanley Cup Champion. Wir müssen dort unser bestes Spiel abliefern und ein Spiel gewinnen, um uns eine Chance auf Spiel 7 vor unseren eigenen Fans zu geben."
Zuversichtlich trotz des Rückschlags gab sich auch New Yorks Andrew Copp. "Wir haben bisher in jeder Serie 2:3 zurückgelegen. Wir müssen ein gewisses Maß an Druck haben, wie es scheint. Ich denke, das Selbstvertrauen, es schon einmal geschafft zu haben, ist größer und besser, als es noch einmal tun zu müssen. Ich denke, der Glaube ist in uns vorhanden. Wir haben heute ein ziemlich solides Eishockeyspiel abgeliefert. Wir spielen ziemlich gut und es ist eine sehr, sehr enge Serie, also müssen wir einfach am Ende des Spiels ein bisschen mehr machen, um den Sieg einzufahren."
Igor Shesterkin im Tor der Rangers parierte insgesamt 24 Mal. New Yorks Stürmer Ryan Strome kehrte am Donnerstag in die Aufstellung der Gastgeber zurück, nachdem er bei der 1:4-Niederlage in Spiel 4 am Dienstag wegen einer Unterkörperverletzung nicht zum Einsatz gekommen war. Er gab zwei Torschüsse ab und stand insgesamt 16:52 Minuten auf dem Eis.