Das 3:0 stand symbolisch für die unglaubliche Geschwindigkeit im Team der Lightning: Eine hoch herausgechippte Scheibe von Erik Cernak erreichte Kucherov, der auf die Bremse trat und sie in den Lauf von Brayden Point weiterleitete. Point skatete in einer S-förmigen Bewegung um Floridas Goalie Spencer Knight herum um stellte auf 3:0 (55.). Somit war auch die erste Sturmreihe um Ondrej Palat, Point und Kucherov auf dem Scoreboard.
Und schließlich traf auch noch die zweite Sturmformation um Alex Killorn, Anthony Cirelli und Stamkos ins leere Tor. Doch was einfach klingt, war ein gutes Stück Arbeit: Killorn und Stamkos eroberten den Puck in der gegnerischen Zone, dann aber scheiterte Killorn mit einem Schuss am spontan zum "Torwart" umfunktionierten Jonathan Huberdeau. Kein Problem für abgezockte Lightning, denn Cernak spielte die Scheibe noch einmal quer zu Killorn, der zum 4:0-Endstand eintippte (59.).
"Es war bislang unser bestes Spiel, das wir in den Playoffs gespielt haben", befand Stamkos. "Das ist das, was erfahrene Teams in solchen Situationen machen: Sie zeigen sich, wenn es Zeit ist, sich zu zeigen."
Das gilt insbesondere für Kucherov, der mit elf Scorerpunkten (3-8-11) der Top-Scorer in den Stanley Cup Playoffs ist.
Playoff-Routine und Ruhepol Vasilevskiy
Tampas Qualitäten in der Offensive zeigten sich in der gesamten Serie: 4,0 Tore pro Spiel sind der zweitbeste Wert in der Stanley Cup First Round hinter den Colorado Avalanche (5,0). Gleiches gilt für das gefürchtete Powerplay, das eine Erfolgsquote von 40 Prozent (8/20) vorweisen kann (2., hinter den Avalanche mit 50 Prozent). Die gnadenlose Effektivität zeigt sich in einer Schusseffizienz von 12,8 Prozent (2., hinter den Avalanche mit 13,8).
Zudem behielten die Lightning in einer heißen Serie gegen den Rivalen aus dem eigenen Bundesstaat zumeist einen kühlen Kopf und profitieren von ihrer Playoff-Erfahrung. 204 Strafminuten (98:106) wurden im Battle of Florida ausgesprochen und insgesamt 473 Checks (232:241) ausgeteilt. Tampa ließ sich davon aber weder aufreiben noch aus der Ruhe bringen.