3 Tore im 2.Drittel bringen Rangers den Sieg ein

Die New York Rangers haben am Mittwochabend im Madison Square Garden das Saisonaus abgewendet und die Pittsburgh Penguins in Spiel 5 der 1. Runde der Stanley Cup Playoffs 2022 mit 5:3 besiegt. Dabei wussten insbesondere die jungen Talente der Rangers zu glänzen und verkürzten in der Best-of-7-Serie auf 2:3.

Ein Talente-Trio liefert ab
New York stand an diesem Abend mit dem Rücken zur Wand: Eine Niederlage in Spiel 5 und die Saison wäre beendet gewesen. Doch in dieser Drucksituation zeigten sich ausgerechnet die jungen Talente widerstandsfähig und hielten die Rangers am Leben. Alexis Lafrenière (20, 1-1-2), Kaapo Kakko (21, 0-1-1) und Filip Chytil (22, 1-0-1) sammelten zusammen vier Scorerpunkte (2-2-4) in Spiel 5. In der gesamten Serie kommt das Talente-Trio um Lafrenière (2-2-4), Kakko (1-1-2) und Chytil (1-1-2) auf acht Punkte (4-4-8).

PIT@NYR, Sp5: Rangers schießen 3 Tore in 3 Minuten

"Wir spielen als Einheit, sind hart im Forechecking, wir bleiben eng zusammen, unterstützen uns und müssen das so beibehalten", erklärte Lafrenière. Wir glauben an unsere Mannschaft. Wir lagen in der Serie mit 1:3 zurück, aber ich finde nicht, dass wir so schlecht gespielt haben. Wir haben heute ein richtig gutes Spiel geliefert, als wir es am dringendsten gebraucht haben, also war es eine richtig gute Teamleistung."
Crosby-Verletzung als Knackpunkt
Zunächst aber gerieten die Rangers in Rückstand: Pittsburghs Stürmer Jake Guentzel kam in einer Szene gleich mehrfach zum Schuss und traf mit seinem dritten Versuch über den Schlittschuh von New Yorks Torwart Igor Shesterkin (29 Saves, 90,6 Prozent Fangquote) zum 1:0 (11.). Damit erzielte Guentzel in jedem Spiel dieser Serie mindestens ein Tor.
Als Kris Letang Anfang des zweiten Drittels auf 2:0 stellte (28.), sprach vieles für die Penguins. Doch nach einem harten Check von Jacob Trouba im zweiten Drittel verletzte sich Kapitän Sidney Crosby (30.). Er skatete zur Bank und hatte noch zwei weitere Wechsel, ehe er mit dem Verdacht auf eine Oberkörperverletzung in der Kabine verschwand und nicht wieder zurückkehrte.
Es war der Knackpunkt in diesem Spiel, denn nach dem Aus für Crosby drehten die Rangers auf und mit drei Toren binnen 2:42 Minuten auch das Spiel: Adam Fox jagte den Puck unter die Latte (36.), Lafrenière wurde unmittelbar vor dem Tor angespielt, traf ins rechte Eck und heizte das Publikum im MSG an (37.), und schließlich tunnelte Trouba Penguins-Torwart Louis Domingue (29 Saves, 87,9 Prozent Fangquote) mit der Rückhand zum 3:2 (38.). Es war der sechstschnellste Dreierpack in einem Playoff-Spiel in der Franchise-Geschichte und der schnellste seit 2014 (2:29 Sekunden für drei Tore vs. Montreal Canadiens).
Kurz vor der zweiten Pause aber war noch einmal Guentzel für Pittsburgh zur Stelle und glich zum 3:3 aus. Damit kommt der 27-jährige US-Amerikaner auf sieben Treffer in den Playoffs 2022. Die einzigen Penguins-Spieler mit mehr Toren in einer Playoff-Serie sind Mario Lemieux (neun Tore in den Playoffs 1989 vs. Philadelphia Flyers; acht Tore in den Playoffs 1996 vs. Florida Panthers) und Crosby (acht Tore in den Playoffs 2009 vs. Washington Capitals).
Chytil macht die Augen zu und erzielt den Siegtreffer
Im Schlussdrittel gingen New York dann im Powerplay erneut in Führung. Der Puck wurde zu Chytil abgefälscht, der aus rechter Position präzise in den kurzen Winkel traf (43.). "Es war einfach ein guter Abpraller. Ich weiß gar nicht, wie er zu mir gekommen ist, aber ich habe schon die ganze Saison über kaum getroffen (acht Tore in 67 Spielen der regulären Saison), also habe ich nicht darüber nachgedacht, die Augen geschlossen und endlich ein Tor geschossen. Ich war so froh, dass ich dem Team helfen konnte", sagte Siegtorschütze Chytil hinterher.

PIT@NYR, Sp5: Chytil nutzt freien Puck in Überzahl

Die lauten und euphorischen Fans im Madison Square Garden wurden längst aus den Sitzen gehoben und durften noch einmal jubeln, als Ryan Lindgren mit einem Empty-Net-Treffer auf 5:3 erhöhte (60.). Für den 24-jährigen Verteidiger war es das erste Spiel nach drei Partien Zwangspause aufgrund einer Unterkörperverletzung. "Das ist, was er ist: ein Charakterspieler. Er spielt verletzt, er spielt immer. Ich weiß nicht, wie viele Minuten er heute gespielt hat, aber gefühlt war es das ganze Spiel auf dem Eis. Er ist einer dieser Spieler, der jeden um ihn herum besser macht", lobte Rangers-Trainer Gerard Gallant.
Rangers peilen ersten Sieg in Pittsburgh an
Bereits zum vierten Mal konnte New York einen Multi-Tor-Rückstand in einem Elimination-Game drehen, um das Aus zu verhindern (zuvor: 2013, 1994 und 1971).
Für Spiel 6 wechselt die Serie zurück in die Stahlstadt, was bislang kein gutes Pflaster für die Rangers war. "Wir sind nicht glücklich damit, wie es in Pittsburgh gelaufen ist", sagte Chytil angesichts von zwei Niederlagen und 6:14 Toren in den Spielen 3 und 4, verwies aber auf die deutliche Leistungssteigerung in Spiel 5: "Wir hatten ein gutes Meeting, ein gutes Training und wir haben einfach daran geglaubt, dass wir gewinnen werden, um noch einmal nach Pittsburgh zu kommen."
Die Penguins haben es dagegen verpasst, den Sack zuzumachen und bangen jetzt um ihren Kapitän und Nummer-1-Center Crosby. "Wir wussten, dass sie drücken würden. Der vierte Sieg ist immer der schwerste. Wir müssen dranbleiben und uns auf das nächste Spiel konzentrieren", so Guentzel. "Wir haben viele Anführer in unserer Kabine, die viel durchgemacht haben. Du willst nicht sehen, dass so ein Spieler raus muss, aber wir haben eine Mannschaft, um das aufzufangen. Wir haben Jungs, die das können und müssen einen Weg finden."