hertl mw 0504

Die San Jose Sharks haben zum dritten Mal in der Serie der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs gegen die Colorado Avalanche durch einen knappen, aber verdienten 2:1-Erfolg in Spiel 5 im heimischen SAP Center die Führung übernommen. Vor Spiel 6 am kommenden Montag in Denver führen die Sharks mit 3:2 nach Spielen und haben nun zwei Matchbälle, um in das Western Conference Finale einzuziehen.

San Jose zeigte erneut große Nehmerqualitäten und schlug nach der bitteren 0:3-Niederlage in Spiel 4 zum 2:2-Ausgleich ebenso zurück, wie nach dem 3:4 zu Hause in Spiel 2, als sie Spiel 3 in Denver dank eines Hattricks von Logan Couture mit 4:2 gewannen. Colorado muss jetzt ebenso einen Weg finden, die nicht überzeugende Leistung wegzustecken und in zwei Tagen die Serie wieder mit einem engagierteren Auftritt auszugleichen und dann Spiel 7 am Mittwoch in San Jose zu erzwingen.
Ähnliches: [Hertl führt Sharks zum Sieg gegen Avalanche]
"Ich denke, wir haben heute unglaublich hart gearbeitet und alles für diesen Sieg getan und ihn uns redlich verdient", strahlte ein sichtlich gelöster Tomas Hertl, der wie in Spiel 6 gegen die Vegas Golden Knights in der ersten Runde durch seinen Siegtreffer in Unterzahl in der Verlängerung zum Matchwinner von San Jose wurde.
War es in Spiel 3 Couture, der die Sharks mit drei Toren nahezu im Alleingang zum Sieg führte, so konnte sich dieses Mal Hertl mit zwei Treffern in den Vordergrund spielen und war damit entscheidend für den knappen Sieg trotz zeitweise drückender Überlegenheit. Der Tscheche drehte die Führung der Gäste, die diese in der 38. Minute durch Tyson Jost mit seinem ersten Treffer der Playoffs erzielen konnten. Doch nur knapp zwei Minuten später wanderte Avs-Verteidiger Tyson Barrie unnötigerweise wegen einer Behinderung (später Check gegen Evander Kane) auf die Strafbank und ermöglichte so noch vor dem zweiten Wechsel den Ausgleich durch Hertl, der einen Schuss von Couture an Grubauer vorbei abfälschte.

COL@SJS, Sp5: Hertl erzielt sein zweites Tor im Spiel

"Schließlich haben wir im Powerplay getroffen", verdeutlichte Hertl die Wichtigkeit des Ausgleichs. "Ich denke, wir hatten einige gute Chancen und es half uns, das Spiel am Ende zu gewinnen. Das ist riesig. Während den Playoffs dreht sich viel um das Unterzahl- und Überzahlspiel und in beidem waren wir heute großartig und daran müssen wir anknüpfen, weil wir ein weiteres einfahren müssen."
Hertl, der die gesamte Spieldauer unheimlich viel Einsatz zeigte und mehrmals vergeblich, insgesamt sechs Mal von Grubauer bei seinen Schüssen gestoppt wurde, entschied schließlich dieses kleine Privatduell mit dem Siegtreffer in der 47. Minute für sich. Im Zweikampf vor dem Tor mit Nathan MacKinnon, der in dieser Partie fast nicht zur Geltung kam, setzte sich Hertl durch und fand den freien Puck, der nach einem Schuss von Marc-Edourad Vlasic hinter Grubauer im Torraum gleitete und schob ihn ins Netz.

"Wir haben nicht gewonnen, also war ich nicht gut genug", erzählte ein frustrierter Grubauer, der auf insgesamt starke 37 Saves kam. "Ich habe zwei Tore kassiert, ich denke, zwei glückliche, aber sie haben härter gearbeitet, als sie das in unserer Arena getan haben. Aber ich meine, dass wir über weite Strecken ein gutes Spiel gezeigt haben."
Doch die Avalanche werden ein besseres Auftreten, insbesondere von ihrer Topreihe um Gabriel Landeskog, Mikko Rantanen und MacKinnon benötigen, um zu Spiel 7 nach San Jose zurückzukehren.
[Hier findest du alles über die SJS-COL Serie]
"Wir waren gegen Vegas drei Mal unter Druck auszuscheiden", sagte Sharks-Trainer Peter DeBoer. "Wir ließen uns nicht unterkriegen und ich erwarte genauso nicht, dass das Colorado tut. Wir haben uns in eine gute Lage gebracht, mit der Chance es zu beenden, aber wir müssen hart dafür arbeiten, wenn wir das in Denver erreichen wollen."
Spiel 6 in der Serie findet am Montag um 10 p.m. ET (Di. 4 Uhr MESZ) im Pepsi Center von Denver statt.