DAL@COL: Lindell zum Overtime-Sieg der Stars

Die Dallas Stars haben es erneut vollbracht. Am Dienstag fuhren sie mit einem 3:2 nach Verlängerung gegen die Colorado Avalanche ihren siebten Sieg in den vergangenen acht Spielen ein. Sie festigten damit den zweiten Platz in der Central Division mit 58 Punkten, zwei Punkte vor den Avalanche und vier vor den Winnipeg Jets. Esa Lindell erlöste die Stars nach 1:54 Minute in der Verlängerung mit einem harten Schuss, der vom Innenpfosten in Philipp Grubauers Tor prallte.

"Ich habe versucht die Situation spielerisch zu lösen", so der Torschütze, der an einem Verteidiger hängen geblieben war und dann doch plötzlich alleine mit dem Puck dastand. "Dann war ich im Slot und habe einfach versucht, einen harten Schuss anzubringen... Tore zu schießen macht immer Spaß, ganz besonders in der Verlängerung."
Zunächst deutete in dem Spiel wenig auf einen möglichen Sieg der Stars hin. Im ersten Drittel hatten die Avalanche mit 16:4 Torschüssen Ben Bishop im Tor ihrer Gäste belagert und sich mit einer 2:0-Führung im heimischen Pepsi Center belohnt.
"Wir wissen, dass das nicht unsere beste Leistung war", gab Bishop nach dem Sieg zu. "Wir wollten natürlich besser in die Partie starten, aber sie haben ein wirklich gutes erstes Drittel gezeigt und alles gegeben. Wir wussten, dass wir besser werden mussten, das war dann so eine Situation, in der man sich zusammenraufen muss. Es stand nur 2:0 und wir hatten noch 40 Minuten Zeit."

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Für solche Situationen sind die Stars mittlerweile Experten. Bei sechs ihrer sieben Siege in den vergangenen acht Spielen drehten sie einen Rückstand, gegen die Avalanche sogar zum dritten Mal einen von mehr als einem Tor. Es verwundert dementsprechend nicht, dass das Team auch dann vor Selbstvertrauen strotzt, wenn der Gegner in Führung liegt.
"Sie hatten zu Hause in letzter Zeit Probleme", analysierte Trainer Rick Bowness die Avalanche. "Das wussten wir vor dem dritten Drittel. Wir wussten, dass wir sie erst in den Playoffs wiedersehen, falls es dazu kommen sollte, also mussten wir alles geben."
Die beiden Division-Rivalen trafen diese Saison bereits vier Mal aufeinander, Dallas gewann alle vier Partien. Am Mittwoch war es knapp, doch Denis Gurianov schaffte im zweiten Drittel den Anschluss und Jason Dickinson glich weniger als sechs Minuten vor dem Ende der Partie aus, ehe Lindell die Entscheidung brachte.
Die Stars, Avalanche und Jets liefern sich aktuell einen erbitterten Kampf um die Plätze zwei und drei in der Central Division und damit um die direkte Qualifikation für die Playoffs. Die St. Louis Blues haben sich mit neun Punkten Vorsprung etwas abgesetzt. Hinter den Jets folgen die Nashville Predators mit einem Abstand von fünf Punkten, dahinter kommen in enger Folge die Chicago Blackhawks und die Minnesota Wild. Kein Team der Division ist nach etwas mehr als der Hälfte der Saison wirklich abgeschlagen.

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"Ich wette jeder weiß, wie eng die Tabelle bei uns gerade ist, die Avalanche waren einen Punkt hinter uns, da war das wie ein Playoff-Spiel für uns", ist sich Lindell der Situation und der Bedeutung des Sieges bewusst. "Wir haben zwar nicht gut angefangen, sind im Laufe des Spiels aber immer besser geworden."
Ein schlechter Start ist für die Stars in den vergangenen Wochen tatsächlich kein Grund zur Besorgnis. Seit der Pause über die Weihnachtsfeiertage kommen sie nach dem ersten Drittel auf ein Torverhältnis von 19:2. In diesem Zeitraum holten nur zwei Teams mehr Punkte als die Stars. Dallas sicherte sich 14 Zähler, die Pittsburgh Penguins 17 und die Tampa Bay Lightning deren 20. Allerdings hatten die Stars nur acht Spiele, die Penguins hingegen zehn und die Stars 11. Dennoch ist Trainer Bowness mit den schlechten Starts in die Spiele verständlicherweise nicht zufrieden, auch am Mittwoch gab es Kritik.
"Wir waren nicht wirklich gut", monierte Bowness. "Wir haben eine Antwort gefunden, das macht ein wirklich gutes Team aus, und das sind wir. Aber wenn wir so spielen, werden wir nicht oft davonkommen."
Angesichts der Resultate und des Durchmarschs auf den zweiten Platz wirkt das jedoch wie Jammern auf hohem Niveau. Die Art und Weise wie sie ihre Punkte einfahren, ist vielleicht etwas unorthodox und sorgt bei ihrem Trainer sowie sicherlich auch bei den Fans oft für Kopfschütteln und Haare raufen, aber am Ende finden die Stars eben doch einen Weg zum Sieg.