MTL@VGK, Sp5: Perry, Caufield gemeinsam zum PPG

Die Montreal Canadiens lassen Kanada weiterhin vom ersten Gewinn des Stanley Cups seit 1993 träumen. Die Canadiens gewannen Spiel fünf der Serie des Stanley Cup Halbfinale bei den Vegas Golden Knights 4:1. Damit fehlt Montreal noch ein Sieg zum Erreichen der Finalserie.

Die wichtigste Frage bei den Gastgebern, wer im Tor steht, beantwortete Trainer Peter DeBoer mit Marc-Andre Fleury. Dieser hatte sich in Spiel drei noch den entscheidenden Lapsus geleistet, der die Partie erst in die Verlängerung schickte. In Spiel vier hatte dann der Schwede Robin Lehner den Vorzug bekommen. Fleury spielte diesmal fehlerfrei, war an den Gegentoren machtlos.
Bei den Gästen vertrat weiterhin Co-Trainer Luke Richardson Dominique Ducharme, der nach einem positiven Corona-Test weiterhin in Quarantäne ist. In Spiel fünf setzte sich auch weiterhin der Trend fort, dass die Canadiens alles für den Erfolg tun. Die Gäste blockten 18 Schüsse der Golden Knights.
Die Gastgeber waren bemüht, den Schwung des Sieges aus Spiel vier aufs Eis zu bringen. Doch sie leisteten sich im Verlauf des Spiels einfach zu viele Scheibenverluste. 14 standen am Ende in der Statistik. Und so ließ der erste Dämpfer nicht lange auf sich warten. Jesperi Kotkaniemi sorgte nach knapp neun Minuten im ersten Drittel für das 0:1. Den Treffer hatte der Finne zuvor selbst eingeleitet. Er schickte Josh Anderson, der im Laufduell Zach Whitecloud abhängte. Anderson scheiterte mit seinem Versuch, Fleury den Puck zwischen den Beinen hindurch ins Tor zu schieben. Doch Kotkaniemi hatte hellwach nachgesetzt, sicherte sich den Rebound und verwandelte diesen sicher mit der Rückhand zur Führung der Gäste. Bei dem Tor zeigte sich einmal mehr, dass die Canadiens superschnell umschalten können, Situationen erfassen und diese dann auch für sich zu nutzen wissen.
"Ein früher Rückstand ist gegen dieses Team schwer. Das ist keine Erfolgsformel", kommentierte Vegas-Coach DeBoer. Die gute Nachricht sei aber, dass man noch immer im Wettbewerb sei. "Wir haben schon einige missliche Situationen erlebt. Und wir waren auch schon mal kurz vor dem Ausscheiden." Montreal habe ein echt gutes Auswärtsspiel abgeliefert.

MTL@VGK, Sp5: Kotkaniemi versenkt Rebound im 1.

Umschalten war beim 0:2 im zweiten Drittel nicht gefragt. Eher viel Übersicht. Diese bewies Nick Suzuki. Der Stürmer behielt die Ruhe und bediente dann mustergültig Eric Staal. Dieser ließ Fleury mit einem platzierten Schuss in den Winkel auf der Fanghandseite keine Chance.
Staal lobte den Vorbereiter hernach für einen "phänomenalen Pass". Suzuki beschrieb die Situation so: "Ich bin mit viel Geschwindigkeit an der Bande entlanggekommen, habe dann zwei Verteidiger auf mich gezogen. Staal war dann in einer großartigen Position und hat einen super Schuss abgefeuert."
Beim 0:3 war dann wieder Umschalten angesagt. Allerdings etwas anders, als es die Canadiens vielleicht vorher im Training geübt haben. Vegas-Stürmer Mark Stone vertändelte leichtfertig in Unterzahl den Puck an der gegnerischen blauen Linie. Suzuki spitzelte ihm die Scheibe vom Schläger und bediente damit Corey Perry. Der Routinier bewies seine Klasse mit einem feinen Pass auf Cole Caufield. Der Rookie zeigte sich einmal mehr abgezockt und sorgte noch vor der zweiten Drittelpause für die Vorentscheidung.

MTL@VGK, Sp5: Price rettet gegen Smith vor dem Tor

Das 1:3 der Gastgeber im Schlussabschnitt durch Max Pacioretty war letztendlich nur noch Ergebniskosmetik. Der ehemalige Spieler der Canadiens profitierte davon, dass Nicolas Roy ein Bully im Verteidigungsdrittel der Gäste klar gegen Phillip Danault gewann. Pacioretty haute beim ersten Versuch noch am Puck vorbei, beim zweiten passte aber alles. Das mag Canadiens-Torwart Carey Price am meisten geärgert haben, weil es dem Keeper den Shutout verdarb. Die Freude über den Sieg dürfte da allerdings überwiegen. Price war mit 26 Saves erneut ein starker Rückhalt seines Teams. Den Schlusspunkt setzte Suzuki mit dem 1:4 ins leere Tor.
Spiel 5 der Halbfinalserie zwischen den Canadiens und den Golden Knights ist für Samstag (8 p.m.; USA, CBS, SN, TVAS, DAZN; So. 2 Uhr MESZ) angesetzt. Dabei stehen sich beide Teams im Bell Centre in Montreal gegenüber.

Suzuki, Price führen Habs zu 4:1-Sieg in Spiel 5

"Wir haben es geschafft, den Gegner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Ich bin zufrieden mit dem, was wir gerade abliefern", meinte Richardson. Vor allem die Arbeit der Special Teams sei ein wichtiger Teil für den Erfolg in Spiel fünf gewesen. "Aber das ist ja immer so in den Playoffs." Der Vertreter von Ducharme betonte aber auch, dass den Canadiens noch ein Spiel fehle. "Wir sind noch nicht durch." Aber natürlich sei das Selbstvertrauen in den vergangenen Wochen gewachsen. Er wisse aber, dass er sich auf die Anführer in der Kabine wie Staal und Perry verlassen könne.
Dagegen gab es bei den Golden Knights verständlicherweise hauptsächlich frustrierte Gesichter zu sehen. "Wir wissen, was es braucht, um in ihrer Halle zu gewinnen", meinte Verteidiger Brayden McNabb und kündigte damit schon mal an, dass man es den Canadiens nicht einfach machen werde. "Manchmal laufen die Dinge einfach nicht so wie geplant", betonte auch Vegas-Verteidiger Alex Pietrangelo. "Es hat schon einen Grund, warum man sieben Spiele machen muss. Wir fliegen nach Montreal und haben dort eine Aufgabe zu erledigen."
Spiel 6 der Halbfinalserie zwischen den Canadiens und den Golden Knights ist für Donnerstag (8 p.m.; USA, CBS, SN, TVAS, DAZN; Fr. 2 Uhr MESZ) angesetzt. Dabei stehen sich beide Teams im Bell Centre in Montreal gegenüber.