"Das kann man nicht in Worte fassen", sagte Al MacInnis. Lange Jahre war er Verteidiger bei den St. Louis Blues. Jetzt ist er Senior Advisor des General Managers in der Organisation. Seine Meisterschaft holte er allerdings mit den Calgary Flames - vor ziemlich genau 30 Jahren. "Seit sechs Monaten haben die Jungs so gespielt. Sie haben sich echt zusammengerauft. Sie verdienen es. Sie waren immer in der Lage, zurückzukommen. Und aus irgendeinem Grund waren sie auswärts immer besser als zu Hause."
Der entscheidende Sieg auswärts - das sei das perfekte Drehbuch für die Blues gewesen, meinte Stürmer Zach Sanford. Er machte mit dem vierten Tor für die Blues spät im dritten Drittel den Deckel auf die Partie. "Es sind in diesem Jahr ein paar verrückte Sachen passiert", meinte er zum Weg der Blues, der sie vom letzten Platz zum ersten führte. "Wir haben immer weitergekämpft, immer weiter an unsere Chance geglaubt", sagte Brayden Schenn, der in Spiel 7 zum zwischenzeitlichen 3:0 getroffen hatte.
Einen sehr großen Anteil am Sieg in Spiel 7 hatte einmal mehr Jordan Binnington. Der 25-Jährige brachte alleine im ersten Drittel die Stürmer der Bruins reihenweise zur Verzweiflung und hatte am Ende 32 Saves in der Statistik stehen. Egal ob Brad Marchand, Patrice Bergeron, Marcus Johansson, David Krejci oder Joakim Nordstrom - sie alle scheiterten an dem Rookie. "Er hat schon in den Minor Leagues sehr gut gespielt. Als wir ihn hochgeholt haben, hat er gleich sein erstes Spiel gewonnen. Der Rest ist Geschichte", urteilte Coach Berube seinen Keeper.
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"Er hat wieder ein paar unglaubliche Saves zur richtigen Zeit gezeigt", lobte David Perron seinen Teamkollegen. Perron schaffte das Kunststück, mit dem Team seiner Geburtsstadt den Titel zu gewinnen. Auch deshalb war es für ihn etwas ganz Besonderes. Auch Oskar Sundqvist stimmte in das Loblied mit ein: "Was Binnington heute gezeigt hat, war irgendwie unwirklich. Aber irgendwie war es auch keine Überraschung." Und Ryan O'Reilly, der als wertvollster Spieler die Conn Smythe Trophäe in Empfang nahm, meinte: "Ohne Binnington, hätten wir nicht gewonnen."
Die Blues hatten O'Reilly am 1. Juli 2018 per Trade von den Buffalo Sabres geholt. In den Playoffs war er mit 23 Scorerpunkten unterm Strich gleichauf mit Brad Marchand von den Bruins. Sein Puls sei irgendwo bei 200 gewesen, als er den Cup in die Höhe gereckt habe, beschrieb O'Reilly seine Gefühlswelt. "Als Kind habe ich den Pokal 1000-mal in Gedanken hochgehoben. So ist es viel besser."