Pavelski hilft den Sharks ins WCF mit Spiel-7-Sieg

Die San Jose Sharks stehen im Western Conference Finale. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag setzten sich die Nord-Kalifornier in Spiel 7 der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference im SAP Center gegen die Colorado Avalanche mit 3:2 durch. Dabei erlebte Sharks-Kapitän Joe Pavelski ein traumhaftes Comeback.

San Joses Trainer Peter DeBoer konnte wieder auf seinen verletzten Stürrmer (nach Kopfverletzung, erster Einsatz nach sechs Spielen) zurückgreifen und beorderte ihn in die Starting Six neben Thomas Hertl und Evander Kane. Dafür rotierte Michael Haley aus der Aufstellung. Der Schweizer Timo Meier (15:40 Minuten Eiszeit, davon 1:21 im Powerplay) bildete eine Reihe mit Logan Couture und Gustav Nyquist.
Colorados Trainer Jared Bednar vertraute auf dasselbe Personal aus Spiel 6 und nahm keine Veränderungen in seiner Aufstellung vor. Im Tor startete damit erneut der Deutsche Philipp Grubauer (24 Saves, 88,9 Prozent Fangquote) und der Schweizer Stürmer Sven Andighetto stand nicht im Aufgebot.
[Hier findest du alles über die SJS-COL Serie]
Spiel 7 startete für die Avalanche mit einem Schock: Nummer-1-Center Nathan MacKinnon verletzte sich bei einem Einschlag in die Bande an der rechten Schulter und musste schon früh verletzt in die Kabine (2.).
Für die Avs aber kam es noch schlimmer: Sharks-Verteidiger Brent Burns zog von der blauen Linie ab, Comebacker Pavelski wurde seinem Ruf als "Captain America" sofort gerecht und fälschte den Puck vor dem Tor unhaltbar zum 1:0 ab (6.). "Ich habe wirklich vermisst, zu spielen. Hier rauszukommen und früh zu treffen war definitiv sehr emotional", so Pavelski. Das "Haifischbecken" schäumte zum ersten Mal an diesem Abend über und hatte bald wieder Grund zum Jubeln: Pavelski "fütterte" Hertl mit einem Pass von hinter dem Tor in den Slot, wo der Tscheche eiskalt vollstreckte und auf 2:0 stellte (12.).
San Jose machte weiter Druck, doch Grubauer hielt Colorado mit starken Paraden im Spiel. Bei den Avalanche flammte dann wieder Hoffnung auf: Top-Torjäger MacKinnon kehrte zurück und gab den Avs spürbaren Aufschwung (15.). Auch Sharks-Goalie Martin Jones (27 Saves, 93,1 Prozent Fangquote) musste nun vermehrt ein- und 6,8 Sekunden vor der Pausensirene auch erstmals hinter sich greifen: Mikko Rantanen fälschte einen Schuss von Samuel Girard erfolgreich ab und verkürzte so auf 1:2 (20.).
Mit Beginn des zweiten Drittels kamen die Sharks mit Dampf aus der Kabine, konnten ihre optische Überlegenheit aber nicht in Tore ummünzen. Immer wieder war der gebürtige Rosenheimer Grubauer die Endstation. Die schwache Chancenverwertung hätte sich beinahe gerächt, als Colin Wilson auf 2:2 stellte. Doch San Jose hatte eine Abseitsposition erkannt, ließ den Treffer per Videobeweis überprüfen und bekam Recht - der Treffer wurde aberkannt - eine Millimeterentscheidung (28.). "Wir war genauso überrascht, wie jeder andere. Wir haben ein paar Wiederholungen davon gesehen - es hätte so oder so ausgehen können", sagte Gabriel Landeskog, wegen dem der Treffer nicht zählte. "Ich war noch auf dem Eis, aber es war ein dämlicher Fehler. Ich hätte viel früher auf die Bank springen müssen."

COL@SJS, Sp7: Pavelski fälscht bei Comeback ab

Die Partie wogte nun hin und her. Erst starteten die Gäste aus Denver eine Drangphase, dann bekamen die Hausherren wieder Oberwasser, zogen immer wieder das zermürbende Sharks-Hockey auf und baute ihre Führung aus: Joonas Donskoi umkurvte das Tor und stellte auf 3:1 (33.).
Im dritten Drittel erwischte Colorado einen Blitzstart: Tyson Jost reagierte auf ein Durcheinander vor dem San-Jose-Tor am schnellsten und erzielte nach nur 51 Sekunden den 2:3-Anschlusstreffer (41.). Die Avalanche dominierten nun und setzten den Sharks mit ihrer Schnelligkeit und viel Zone-Time zu (8:0 Schüsse nach neun Minuten).
In der gesamten Schlussphase spielte eigentlich nur noch Colorado (15:2 Torschüsse). Bei 2:10 Minuten Rest-Zeit auf der Uhr zogen die Avs auch noch Grubauer (24 Saves) für einen zusätzlichen Stürmer. Doch das kalifornische Bollwerk hielt Stand, insbesondere dank Torhüter Jones.
Damit ziehen die Sharks zum insgesamt fünften Mal und zum ersten Mal seit 2016 ins Western-Conference-Finale ein und genießen dort Heimrecht gegen die St. Louis Blues. Die Serie beginnt am Samstag mit Spiel 1. Für die Avalanche ist die Saison beendet.