habs_081920

Am Mittwochabend sind weitere Entscheidungen gefallen: Die Columbus Blue Jackets, Carolina Hurrcianes und Arizona Coyotes sind ausgeschieden. Dafür haben die Tampa Bay Lightning, Boston Bruins und Colorado Avalanche die zweite Playoff-Runde erreicht. Wieder spannend gemacht haben es dagegen die Montreal Canadiens, die gegen die Philadelphia Flyers zurückschlugen. Außerdem sicherten sich die Vancouver Canucks einen Matchball durch den Sieg în Spiel 5 gegen die St. Louis Blues.

Die Spiele vom Mittwoch im Detail:

Blue Jackets können erhobenen Hauptes gehen

Columbus ist durch eine 4:5-Niederlage nach Verlängerung gegen Tampa Bay in der Scotiabank Arena von Toronto ausgeschieden. Die Lightning gewinnen die Best-of-Seven-Serie mit 4:1 und ziehen in die zweite Runde der Eastern Conference ein. Brayden Point war mit seinem Tor nach 5:12 Minuten in der Overtime der gefeierte Held.

CBJ@TBL, Sp5: Point schießt OT-Siegtor zum Serienende

Zu Beginn sah es für Columbus nicht gut aus, als Tyler Johnson(5.) und Blake Coleman(6.) innerhalb von 61 Sekunden mit dem vierten und sechsten Torschuss ihres Teams einen 2:0-Vorsprung für Tampa Bay erzielten. Doch danach war es schnell vorbei mit der Herrlichkeit der Lightning. In der zweiten Hälfte des ersten Drittels gelang Tampa Bay kein einziger Torschuss mehr. Columbus übernahm zunehmend die Initiative und sie wurden belohnt. Nick Foligno(12.) verkürzte zunächst und im zweiten Drittel drehten Kevin Stenlund (30.pp) und Alex Wennberg (40.) die Partie. Die Lightning taten sich weiter schwer, offensive Akzente zu setzen.

Daran änderte sich auch im Schlussabschnitt zunächst wenig und die Blue Jackets erhöhten durch Oliver Bjorkstrand (50.) auf 4:2. Die Lightning bemühten den Videobeweis wegen einer möglichen Torhüterbehinderung, doch die Schiedsrichter schlossen sich dieser Meinung nicht an. Als die Lightning gerade die daraufhin fällig gewordene Strafzeit überstanden hatten, schlugen sie im Stil einer Spitzenmannschaft zurück. Kevin Shattenkirk(53.) erzielte den Anschluss und Anthony Cirelli (59.) besorgte bei gezogenem Torhüter und sechsten Feldspieler den Ausgleich. Wie schon in Spiel 1 (3:2 5.OT) musste die Verlängerung eine Entscheidung bringen, und erneut war es Point, der wie schon vor einer Woche für die Entscheidung sorgte. Columbus musste trotz 41 zu 25 Torschüssen die Segel streichen, aber in der Overtime waren die Lightning aktiver. Die Blue Jackets hatten dem Favoriten alles abverlangt.

CBJ@TBL, Sp5: Cirelli trifft und gleicht aus

Joonas Korpisalo im Tor der Blue Jackets kam auf 20 Saves (80,0 % Fangquote) und Andrei Vasilevskiy wehrte 37 Schüsse ab (90,2 %).

Bruins glänzen bei Pastrnak-Rückkehr im Powerplay

Die Boston Bruins haben mit einem 2:1-Sieg über die Carolina Hurricanes das Ticket für die nächste Runde gelöst (Serien-Endstand 4:1). Eine starke Team-Defensivleistung sowie ein klickendes Powerplay waren die Schlüssel zum Erfolg. Außerdem kehrte Bostons David Pastrnak nach drei Spielen Pause ("unfit to play") in die Aufstellung zurück und fügte sich mit zwei Assists ein.

Den Anfang aber machte Carolina: Der aufgerückte Verteidiger Haydn Fleury nahm Maß und schoss den Puck mit chirurgischer Präzision zum 1:0 über den Innenpfosten ins Tor (10.). Die Bruins ließen sich davon aber nicht beeindrucken und antworteten im zweiten Drittel jeweils im Powerplay: Erst staubte David Krejci aus der Nahdistanz ab (36.), dann erwischte Patrice Bergeron Hurricanes-Goalie Petr Mrazek (25 Saves, 92,6 Prozent Fangquote) auf dem falschen Fuß und überraschte ihn vier Sekunden vor der Pausen-Sirene mit einem Schuss von schräg hinter der Torlinie (40.).

In der Folge nahmen die Hurricanes kaum mehr Fahrt auf. Die Bruins verteidigten geschlossen als Mannschaft, stellten dank emsigen Backchecking die Räume zu und machten konsequent Druck auf den Puck führenden Gegner, sodass Carolina kaum mehr Schüsse zum Tor brachte. Außerdem war auf Bostons Torwart Jaroslav Halak (23 Saves, 95,8 Prozent Fangquote) Verlass, der den Sieg festhielt.

Damit stehen die Bruins im Conference-Halbfinale. Für die Hurricanes und ihren Schweizer Nino Niederreiter (8:13 Minuten Eiszeit, davon 1:42 im Powerplay) ist die Saison beendet.

Avalanche überrollen Coyotes auch in Spiel 5

Auch die Colorado Avalanche sind eine Runde weiter. Nach einem 7:1 in Spiel 4 legte das Team aus Denver in Spiel 5 einen Kantersieg nach und setzte sich erneut mit 7:1 gegen die Arizona Coyotes durch (Serien-Endstand: 4:1).

36:24 Schüsse unterstrichen die klare Überlegenheit der Avalanche. Türöffner war das brandgefährliche Powerplay (3/4): Nazem Kadri (5.) und Samuel Girard (9.) trafen jeweils in Überzahl, erneut Kadri stellte noch im ersten Drittel auf 3:0. Doch auch in der Folge war Colorado nicht zu bremsen: Ein Doppelpack von Nathan MacKinnon binnen 58 Sekunden (30., 31., im Powerplay) zog den Coyotes endgültig den Zahn. Nikita Zadorov (39.) und J.T. Compher (56.) aber reihten sich auch noch in die Torschützenliste ein.

Avalanche beherrschen Coyotes 7:1, gewinnen Serie

Für Arizona erzielte Clayton Keller den Ehrentreffer zum zwischenzeitlichen 1:6 (47.). Im Tor startete Darcy Kuemper (24 Saves, 80 Prozent Fangquote), der nach der zweiten Pause von Antti Raanta (fünf Saves, 83,3 Prozent) abgelöst wurde. Der Österreicher Michael Grabner erhielt 10:03 Minuten Eiszeit (davon 1:25 in Unterzahl).

Colorados deutscher Torwart Philipp Grubauer glänzte mit 23 Saves und einer Fangquote von 95,8 Prozent. In der gesamten Serie gegen die Coyotes ließ er nur vier Gegentreffer zu. Herausragender Akteur bei den Avalanche aber war erneut Nummer-1-Center MacKinnon mit vier Scorerpunkten (zwei Tore, zwei Assists), der damit seine Punkteserie der Postseason auf acht Spiele ausbaute.

Montreal schlägt zurück und halt die Serie am Leben

Die Philadelphia Flyers hätten mit einem Sieg ebenfalls die Serie gegen die Montreal Canadiens beenden können, doch setzte es stattdessen eine 3:5-Niederlage.

Die Special Teams spielten auch in dieser Begegnung eine wichtige Rolle: Philadelphia erzielte alle drei Tore im Powerplay - Montreal traf einmal in Überzahl und einmal sogar in Unterzahl. Flyers-Torwart Carter Hart stoppte 28 Schüsse (87,5 Prozent Fangquote), Canadiens-Goalie Carey Price deren 26 (89,7 Prozent).

In Sachen Tore schießen eröffnete Montreals Joel Armia mit einem Shorthander (3.), dann drehte Philadelphia durch einen Doppelpack von Jakub Voracek (23., 27., beide im Powerplay) das Spiel. Noch im zweiten Drittel drehten die Canadiens dank Armia (31.) und Brendan Gallagher (32., im Powerplay) wiederum den Spieß um. Im Schlussdrittel glich Joel Farabee noch einmal für die Flyers aus (51., im Powerplay), doch dann entwischte Montreal mit den Toren von Nick Suzuki (51.) und Phillip Danault (60., Empty Net).

Der österreichische Flyers-Stürmer Michael Raffl erhielt 10:28 Minuten Eiszeit.

Die Canadiens verkürzten in der Serie damit auf 2:3 und es kommt am Freitag zu einem Spiel 6 (7 p.m. ET; Sa. 1 Uhr MESZ; NHL.tv).

Titelverteidiger St. Louis steht gegen Vancouver vor dem Aus

Die Vancouver Canucks sind in der Serie gegen die St. Louis Blues mit 3:2 in Führung gegangen. In Spiel 5 kamen die Kanadier aus einen 1:3-Rückstand zurück und gewannen am Ende mit 4:3.

Das Spiel startete aus Sicht der Blues denkbar unglücklich: Als im Powerplay der Schläger von Verteidiger Alex Pietrangelo brach, schaltete Canucks-Stürmer Tyler Motte blitzschnell um und traf in Unterzahl zum 1:0 (14.). St. Louis aber ließ sich davon nicht beeindrucken und legte mit drei unbeantworteten Toren nach: Brayden Schenn (16.), Ryan O'Reilly in einer feinen Einzelaktion (20.) und Zach Sanford mit einem Strahl im Powerplay (26.) sorgten für einen scheinbar sicheren 3:1-Vorsprung. Der Genickbruch für Vancouver? Mitnichten! Erst arbeitete J.T. Miller den Puck im Gewühl vor dem Tor über die Linie (32.), dann traf Jake Virtanen aus spitzem Winkel zum erneuten Ausgleich (37.) und schließlich stibitzte Motte den Puck in der neutralen Zone, schaltete um und verwandelte zur 4:3-Pausenführung (39.).

Motte und Canucks bezwingen Blues in Spiel 5 mit 4:3

Im dritten Drittel verwalteten die Canucks den Vorsprung erfolgreich, hatten bei einem Eisen-Treffer der Blues aber einmal Glück, zudem rettete die Schlusssirene bei der letzten Großchance der Blues. St. Louis' Torwart Jake Allen zeigte 26 Saves (86,7 Prozent Fangquote), sein Gegenüber Jacob Markstrom stoppte 36 Schüsse (92,3 Prozent).

Vancouver hat damit vor Spiel 6 am Freitag (9:45 p.m. ET; Sa. 3.45 Uhr MESZ, NHL.tv) einen Matchball.

Die Three Stars des Abends:

1st Star: Nathan MacKInnon, Colorado Avalanche (zwei Tore, zwei Assists)
2nd Star: Brayden Point, Tampa Bay Lightning (ein Tor, zwei Assists)
3rd Star: Tyler Motte, Vancouver Canucks (zwei Tore)