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Die Dallas Stars unterlagen am Donnerstag im ersten Spiel der Serie der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference im Enterprise Center der St. Louis Blues mit 3:2. Vladimir Tarasenko machte mit zwei Toren den Unterschied für die Blues und wie in der ersten Serie beider Teams, war das Spiel nicht von der Offensive geprägt. Die Stars können trotz der Enttäuschung der Niederlage durchaus positive Aspekte aus dem Spiel mitnehmen.

"Heute waren sie das geduldigere Team", gab Verteidiger Roman Polak zu. "Sie haben die Chancen genutzt, die sie hatten, darum haben sie gewonnen. Andererseits haben mir unser Team und unser Einsatz gefallen. Das war wichtig."
Damit sprach der tschechische Abwehrveteran vor allem das Schlussdrittel an. Die Stars kassierten in der 44. Minute das 3:1 durch Tarasenko, offenbar ein Weckruf. In der Folge bekamen die Verteidiger der Blues und ihr Rookie-Torwart Jordan Binnington die Wut der Gäste zu spüren, die das Tor der Blues im letzten Drittel mit 17:6 Torschüssen bombardierten.
"Wir sind drangeblieben", zeigte sich Kapitän Jamie Benn mit der Antwort auf Tarasenkos Tor zufrieden. "Unser drittes Drittel war nicht schlecht. Wir haben ein frühes Tor kassiert, aber das passiert einfach... Sie haben ein gutes Team. Tarasenko hat eine großartige Bewegung gezeigt und das muss man anerkennen."

DAL@STL, Sp1: Benn netzt Rebound im Powerplay ein

Am Schlussabschnitt der Stars kann man fast ausschließlich kritisieren, dass sie nicht mehr daraus gemacht haben. Lediglich ein Tor durch Benn im Powerplay sprang für den Wildcard-Gewinner heraus, nicht genug, um den Blues den Sieg zu nehmen. Die Stars machten Binnington das Leben schwer, in dem sie für viel Verkehr vor seinem Tor sorgten. Oft konnte er den Puck erst spät sehen und wenn er einen Schuss nicht festhielt, waren bis zu drei Stars vor ihm, die um den Nachschuss kämpften und ihn auch oft bekamen.
"Wir waren für die zweiten Chancen das, wir haben vor Binnington Alarm gemacht. Das war kein leichter Abend für ihn", sah auch Trainer Jim Montgomery die Bemühungen seiner Schützlinge. "Es gab einiges an unserem Spiel, was mir gefallen hat, aber auch Bereiche, die wir verbessern müssen. Das Körperspiel und die Intensität war vielleicht nicht so gut wie in der ersten Runde gegen Nashville, da müssen wir besser werden."
Auch wenn nicht alles perfekt war, dürften sich die Blues im dritten Drittel wohl gewaltige Sorgen um ihren Sieg gemacht haben und Gott gedankt haben, dass Binnington so eine überragende Saison spielt. Allerdings muss man genauso sagen, dass das Aufbäumen zu spät kam. In den ersten 40 Minuten kamen die Stars gerade einmal auf zwölf Torschüsse, nicht genug, um ein Team wie die Blues wirklich zu beeindrucken.
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"Ich vermute, dass die gesamte Serie so wird wie das erste Spiel", warnte Stürmer Jason Spezza. "Es wird um jeden Puck gekämpft und das Momentum wird hin und her wechseln. Wir haben viele Sachen richtig gemacht, aber wir haben noch Luft nach oben. Wir können besser sein, aber auf diese Leistung können wir aufbauen."
Momentum ist für die Stars jetzt das magische Wort. Wenn sie den Schwung und die Energie aus dem letzten Drittel in das nächste Spiel mitnehmen können, stehen die Chancen gut, dass sie mit einem 1:1 in ihre beiden Heimspiele gehen können. Eins ist klar, die Stars lassen den Kopf nicht hängen und haben Mut aus ihrer Leistung geschöpft.
"Das wird so weitergehen", vermutete Torwart Ben Bishop, einer der besten Torhüter der Saison, Finalist um die Vezina Trophy für den besten Torhüter und einer der entscheidenden Faktoren für die Playoff-Teilnahme der Stars und den Sieg gegen die Nashville Predators in der ersten Runde. "Beide Teams bringen eine starke Mannschaftsleistung, es wird darauf ankommen, wer seine Chancen nutzt und wer die wichtigen Saves macht. Heute sollte es nicht sein. Es ist nur ein Spiel, wir müssen jetzt einfach für das zweite Spiel bereit sein."
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Die zweite Partie findet am Samstag erneut im Enterprise Center in St. Louis statt, ehe die Serie für die nächsten beiden Duelle nach Dallas wechselt. Eine Niederlage würde die Stars in eine gefährliche Situation bringen, doch ein Sieg wäre ein gewaltiger Erfolg, mit dem sie den Blues den Heimvorteil nehmen könnten. Mit der Leistung, mit der sie das erste Spiel beendet haben, wäre ein Sieg in Reichweite. Die Stimmen der Spieler am Donnerstag machten klar, dass sie zuversichtlich und selbstbewusst in das nächste Kräftemessen gehen, dass aber auch hoher Respekt vor dem Kontrahenten aus Mississippi herrscht.
"Das wird die gesamte Serie über ein Schachspiel", erwartet Benn weiterhin enge Duelle auf Augenhöhe. "Mal waren sie am Zug, dann wieder wir. Das wird so weitergehen und es wird nur noch schwieriger."