Tobias RiederPrime

NHL.com/de hat sich kürzlich mit einigen Spielern aus der Liga unterhalten, um einen Einblick in breit gefächerte Themen zu bekommen. In dieser Ausgabe schreibt Bernd Rösch vom Erfolg in die NHL zu kommen und sich in der Liga zu etablieren:

Zehntausende junge ambitionierte Eishockeyspieler haben diesen einen Traum, verfolgen dieses eine Ziel: Sie möchten sich sportlich so weit entwickeln, damit sie es in ein NHL-Team schaffen. Doch nur die Besten, nur die Ausdauerndsten unter jenen, die dem Eishockeysport zuliebe auf vieles verzichten, was für das Leben Heranwachsender zur Normalität gehört, bekommen die Chance ihr Können in der NHL zu beweisen.
Es geschafft zu haben ist das eine, sich in der Liga zu etablieren oder vielleicht sogar zu den Superstars gezählt zu werden, jedoch eine völlig andere Sache.
Ein Einstiegs- oder ein 2-Wege-Vertrag bei einem Franchise garantiert zwar noch lange nicht einen NHL-Einsatz, ist jedoch der erste Schritt für eine NHL-Karriere.
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Dementsprechend groß war auch die Freude von Yasin Ehliz, als ihm sein Agent per Telefon darüber informierte, dass ihm die Calgary Flames ein Vertragsangebot unterbreitet haben. "Das war ein unbeschreibliches Gefühl, in der Art 'Oh mein Gott, wirklich?', beschrieb der deutsche Nationalstürmer auf der Flames Website seine Emotionen: "Ich bin so glücklich und sehr dankbar. Ich hatte ein gutes Jahr und ich glaube, dass ich es verdient habe", ergänzte der 25-Jährige.
Seinen Traum verwirklicht sah vor knapp vier Jahren auch Ehliz' Nationalmannschaftskollege David Wolf. Wie Ehliz bekam Wolf im Alter von 25 Jahren einen Vertrag in Calgary. Er bestritt in der Spielzeit 2014/15 drei reguläre Saisonspiele sowie eine Playoff-Partie für die Flames, bevor er sich dazu entschied wieder nach Deutschland zurückzukommen.
Seit der Saison 1917/18 wurden insgesamt 6947 Spieler in der NHL eingesetzt, bei 291 von ihnen blieb es bei ihrem Debüt-Spiel (4,2 Prozent). Wolf zählt zu jenen 19,1 Prozent der Spieler, die es auf maximal zehn NHL-Partien brachten.
Fast schon zu den alten NHL-Hasen gehört Tobias Rieder mit seiner Erfahrung von 312 NHL-Begegnungen für die Arizona Coyotes und Los Angeles Kings. Von NHL.com/de danach gefragt, was dazugehört, um sich in der NHL zu etablieren, gab der Landshuter bereitwillig Auskunft: "Glück ist ein Faktor. Wenn du in die NHL berufen wirst und du mehrmals schlecht spielst, dann bekommst du vielleicht nie mehr eine Chance. Man darf sich also glücklich schätzen, wenn man gerufen wird und dann gute Auftritte hat. Ganz wichtig ist auch Konstanz. Wenn du beständig spielst, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass du bleibst."

Wenig Sorgen darüber, nicht bei den Carolina Hurricanes bleiben zu dürfen, muss sich der 21-jährige Finne Sebastian Aho machen. In den 160 Partien seiner ersten zwei NHL-Spielzeiten gelangen dem Rechtsaußen 53 Tore und 61 Assists. Trotz der beeindruckenden Ausbeute äußerte sich Aho gegenüber NHL.com/de vorsichtig: "Ganz klar. Es ist nicht einfach sich [von Jahr zu Jahr] durchzusetzen. Schau dir die besten Spieler an, wie sie jedes Jahr um die 100 Punkte erzielen. Das ist beeindruckend. Ich möchte auch einmal ein solcher Spieler sein. Daran arbeite ich jeden Tag."
Es ist durchaus angebracht, Oliver Ekman-Larsson als Star unter den Verteidigern in der Liga zu zählen, auch wenn der 27-Jährige sich selbst nicht als solcher bezeichnen würde. Er richtet sein Augenmerk darauf, persönliche Erfolge zu bestätigen und erklärte uns, wie er das angeht: "Das ist schon schwer, doch ich versuche von den Top-Spielern zu lernen, mir abzuschauen was sie tun, damit sie jedes Jahr erfolgreich sind. Gute Spieler sind immer zur Stelle, sie arbeiten hart und werden jedes Jahr besser. Sie spielen nie schlecht, darum sind sie die Superstars der Liga. Sie wissen genau, wie sie sich vorbereiten, wie sie im Sommer trainieren und was sie am Spieltag tun müssen."
Ekman-Larssons schwedischer Landsmann und Teamkapitän der Colorado Avalanche Gabriel Landeskog blickt auf eine Saison zurück, die für ihn persönlich sowie für seine Avalanche positive Überraschungen parat hatte. Der 25-jährige Linksaußen, dessen NHL-Karriere 2011/12 bei den Avalanche begann, stellte mit 62 Punkten (25 Tore, 37 Assists) in 78 Partien eine persönliche Bestleistung auf und sein Team qualifizierte sich für die Stanley Cup Playoffs, nachdem sie in der Saison zuvor abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz in der Western Conference gelandet waren.

"Dein erstes Ziel ist in die NHL zu kommen. Wenn dir das gelungen ist, möchtest du dich als Spieler dort festsetzen. Hast du das erreicht, denkst du darüber nach, wie wir das ganze Team auf den nächsten Level bringen können. Es passiert, dass junge Spieler in die NHL*
Der Blick von Ehliz geht noch nicht so weit: "Auf diesem Niveau spielen zu dürfen, war mein Traum seit ich ein kleines Kind war. Ich kann dieses erste Spiel am Sonntag gar nicht erwarten. Es geht gegen Edmonton -- von der Rivalität zwischen Edmonton und Calgary habe ich schon viel gehört -- das ist wirklich cool."
Die Rookies der Flames gewannen übrigens die Partie gegen die Rookies der Oilers deutlich mit 7:3 Toren.